Nahezu doppelt so viele Sexualstraftaten wie vor zehn Jahren: Faeser bleibt tatenlos

Mit über 62.000 Fällen haben sich die Sexualstraftaten gegen Frauen innerhalb der letzten zehn Jahre nahezu verdoppelt. Im Innenministerium führt das allerdings keineswegs zu einem Umdenken: Anti-Gewalt-Trainings werden es richten, oder nicht?

picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Jahrelang erzählte man Frauen, das Gefühl zunehmender Unsicherheit im öffentlichen Raum beruhe lediglich auf anekdotischer Evidenz; den nächtlichen Gang durch den Park habe man schließlich schon seit jeher fürchten müssen. Nun hat das Innenministerium auf Anfrage der französischen Nachrichtenagentur AFP besorgniserregende Zahlen herausgegeben: Hiernach sei seit 2015 die Anzahl von Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen „kontinuierlich“ angestiegen, berichtet Welt. Die Behörden meldeten 2013 noch 33.756 Fälle, 2023 dagegen über 62.400 – fast eine Verdopplung innerhalb von zehn Jahren also.

Wie so oft müssen Frauen lange warten, bis ihnen Gerechtigkeit widerfährt: Ihre Sorgen wurden nicht ernst genommen und ins Reich der „gefühlten Wahrheit“ verbannt; ihnen wurde suggeriert, sie sollten sich nicht so anstellen – und vor allem nicht „rechte“ Narrative bedienen. Das absurdeste und zugleich eines der erschreckendsten Ergebnisse solcher Ignoranz ist wohl nach wie vor der Fall Selin Gören: Die linke Politikerin wurde 2016 vergewaltigt, verschwieg die Tat aber zunächst, um die Täter, die sie als Migranten identifizierte, zu schützen.

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Die Zahlen belegen nun, dass Gören und viele andere Opfer keine „Einzelfälle“ sind, und dass die Politik ein Jahrzehnt lang die Sicherheit von Frauen fahrlässig torpediert hat, während die Presse auffallend willfährig Beihilfe leistete zu Vertuschung und Relativierung. Auch in anderen Bereichen von Gewalt gegen Frauen, etwa Körperverletzung und Nötigung, verzeichnet das Innenministerium steigende Zahlen, wenn auch nicht in vergleichbar dramatischem Ausmaß.

Innenministerin Nancy Faeser zeigt sich gegenüber dem Problem wie gewohnt zahnlos, schließlich geht es hier nicht um den „Kampf gegen Rechts“: „Wir wollen Frauen besser schützen, indem wir Täter zu Anti-Gewalt-Trainings verpflichten, um ihr aggressives Verhalten zu beenden.“

Ein Hohn für betroffene Frauen. Sicher. So einschneidend die Silvesternacht 2015 in Köln für das Sicherheitsgefühl der Frauen in Deutschland war: Gewalt und sexuelle Gewalt an Frauen geht nicht nur von Migranten aus. Auch häusliche Gewalt in nichtmigrantischem Umfeld bleibt ein Problem, vor allem im Kontext der Tatenlosigkeit der Polizei, die oft erst eingreifen kann, wenn es zu spät ist. Aber unterschiedliche Täterprofile erfordern unterschiedliche Lösungsansätze. Die Weigerung, klar zu benennen, dass die Gewalttaten überproportional von Tätern nichtdeutscher Herkunft ausgehen, wäre der erste Schritt zu nachhaltiger Prävention.

Eine Weigerung, die sich übrigens auch sprachlich äußert: Der vor einigen Jahren noch übliche Begriff des „Ehrenmords“ etwa ist dem des „Femizids“ gewichen – die klar einem archaisch-patriarchalen Milieu zuzuordnende Tötung, weil sich eine Frau den Vorgaben der Familie oder des Ehemannes verweigert, verrät zu viel über das Täterprofil, viel angenehmer ist es doch, den „Mann an sich“ zum Problem zu erklären. So werden Motive und Zusammenhänge verschleiert, bis auch nicht mehr ersichtlich ist, warum man der Gewalt gegen Frauen denn nicht mit „Anti-Gewalt-Trainings“ begegnen sollte.

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Die Vorstellung jedenfalls, syrische und afghanische Gewalttäter, die in eine Kultur hineingeboren wurden, in der die Ansicht, es sei „doch nur eine Frau“, allgemeine Zustimmung findet, durch soziale Trainings beeindrucken zu wollen, ist hanebüchen. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Täter jeglichen noch verbliebenen Respekt vor dem deutschen Rechtsstaat verlieren. Schließlich erfahren sie, dass ihre Herkunft ein Druckmittel ist, das das Wohlergehen von Frauen und Mädchen dem ihren unterordnet: Solange es „rechts“ sein könnte, gegen Vergewaltigung und sexuelle Nötigung von Frauen einzutreten, solange ist von Nancy Faeser kein entschiedenes Durchgreifen zu erwarten.

Und anders als Faesers Aussagen vermuten lassen, sind ausländische Täter eben keine Kleinkinder, die man durch pädagogische Maßnahmen erziehen kann, oder Wilde, die man lediglich in den Genuss der Segnungen gewaltfreier Kommunikation kommen lassen muss, auf dass sich in ihnen auf Knopfdruck ein umfassendes Verständnis für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung von Frauen entfalte. Die Weltfremdheit und Ignoranz einer Nancy Faeser kennt keine Grenzen.

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Kommentare ( 21 )

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21 Comments
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Innere Unruhe
28 Minuten her

Nicht Frau Faeser muss etwas tun, sondern jede Frau in der Wahlkabine und auf den Demos. Jede Frau soll ihre Sicherheit wählen, egal, welche Partei sie sicherstellen will. Die beste Sicherheit ist nicht, wenn der Straftäter abgeschoben wird, denn dann ist ja jemand bereits vergewaltigt worden. Die beste Sicherheit ist, wenn der Straftäter gar nicht hier ist. Jede Frau ist gefragt, ihre eigene Sicherheit zu wählen. Frauen, die die Ampel+Union wählen, müssen damit rechnen, vergewaltigt zu werden und sollen sich nicht so haben… sie wollten ja Humanität und Solidarität zeigen. Beides – Asylanten hier haben und selber sicher sein –… Mehr

Perlentaucher10
48 Minuten her

Sie schaut ja recht entschlossen drein.

Perlentaucher10
50 Minuten her

Ein bekannter Kommunalpolitiker würde jetzt antworten, dass sich die Zahl nicht verdoppelt habe, sondern dass nur die Dunkelziffer durch das Anzeigeverhalten der Frauen gesunken sei, die absolute Anzahl der Taten aber stagniere. Man glaubt nicht, was man sich heutztage alles anhören muss..

Raul Gutmann
1 Stunde her

Ja in Gottes Namen, was soll die erste Frau auf dem Sessel des Bundesinnenministers (Hurra!) auch anders machen?
Ihre Partei steht ebenso wie sie als Politikerin mit Antifa-Affinität für grenzenlose Einwanderung. – Wer rief hier gerade ‚Umvolkung‚? Das ist nicht nur eine Verschwörrungstheorie, sondern verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates! – Daher besteht kann ihre Politik im Kern letztendlich nur darin bestehen, den alle vier Jahre Zur Wahlurne gerufenen „Wahlschafen“ Sand in die Augen zu streuen respektive ihnen mediale Sedativa zu verabreichen.
Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. – Joseph de Maistre

LunaMystic
2 Stunden her

Diese Übergriffe werden erst dann aufhören, wenn sich unsere Mädchen und Frauen sich dezent kleiden.
Was spricht denn gegen bequeme Jeans, ein langes Shirt und ein Kopftuch?
Ein Kopftuch hält im Winter den Kopf warm und schützt vor Erkältungen.
Im Sommer hält es Mücken und Fliegen fern.
Und ein Gebetsteppich im Rucksack hat auch noch niemandem geschadet.

paulierwitte
2 Stunden her
Antworten an  LunaMystic

Ironie oder Ernst???

Manfred_Hbg
1 Stunde her
Antworten an  LunaMystic

Mhh, mit Blick auf Ihren ersten Satz, hier gehe ich davon aus, dass auch das nix nützen wird und die „Einzel- und Gruppen-Bereicherungen“ weiter gehen werden.

AndreasH
3 Stunden her

Tja, die Deutschen haben diese Regierung gewählt. Was soll man denn sonst noch dazu sagen. Ich habe 2021 nicht die Ampel-Parteien gewählt und auch in den fürchterlichen 16 Jahren nie die besonders SED-treue Unperson gewählt, die sogar in Moskau studiert hat! Und bei der nächsten Wahl sieht es wieder nach Großer Koalition aus. Das bedeutet: keine Zurückweisung von Migranten an den Grenzen. Die Mützenichs und Faesers werden sich da schon durchzusetzen wissen. Die Mehrheit im Lande ist gegen Flüchtlinge (CDU + AfD + BSW = 59 Prozent) und die Mehrheit ist auch rechts der Mitte (CDU + AfD + FDP… Mehr

Cethegus
2 Stunden her
Antworten an  AndreasH

Die CDU ist gegen Flüchtlinge?

Selten so gelacht!!!!!!!!!!!!!!

cernunnos
1 Stunde her
Antworten an  Cethegus

Nein, aber genügend Leute denken das. Anders sind die Wahlergebnisse nicht zu erklären.

Kassandra
1 Stunde her
Antworten an  AndreasH

Denken Sie besser nicht so von union und gelb. Und dass der Friedrich Muckis hätte, irgendwas in dem Sinne, den Sie beschreiben zu stemmen, wird sich auch als Fehlannahme herausstellen.
Wir haben genau noch eine Möglichkeit – und auch für die schließt sich der Zeitkorridor mit jedem Tag mehr.

Manfred_Hbg
1 Stunde her
Antworten an  AndreasH

Na, was die vergrünte CDU betrifft, hier haben Sie wohl vergessrn wer 2014/15 regiert und die Grenzen für die „Fachkräfte“ geöffnet hat. Und selbst heute wo die Ampel regiert, da hat sich bzgl der von Merkelianern durchsetzten vergrünten Merz-CDU und der ins Land flutenden „Flüchtlinge“ auch nichts geändert. Denn außer große Worte kommt da nix von der CDU.

Michael Theren
3 Stunden her

nur „doppelt soviel“ das kann ich nicht glauben, man rede allein mit den Mitarbeitern der Notaufnahmen…

Punti
1 Stunde her
Antworten an  Michael Theren

Müssen Sie auch nicht. Das sind die offiziell erfassten Delikte. Die Dunkelziffer in diesem Deliktbereich wird ganz erheblich höher sein.

giesemann
3 Stunden her

Die Nancy hat ebend die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Deswegen lassen ihresgleichen vor allem Kerle ins Land, nicht die Konkurrenz: Chinese Female Soldiers Parade – YouTube. Einige von den ca. 700 Millionen Mädchen und Frauen, die von Kinderehen betroffen sind? Kinderheirat – Wikipedia und UNICEF prangert Kinderehen an – DW – 07.06.2019 und Kinderehen weltweit: Die wichtigsten Fragen und Antworten und Weltbevölkerungskonferenz: Neuer Anlauf für Frauenrechte – DW – 12.11.2019. Sagst du was in der Richtung, dann verurteilt dich einer: AG München, Urteil vom 04.09.2018 – 824 Cs 112 Js 101229/18 – openJur. Billiger: Wir verschieben die Nancys, Bärbels etc.… Mehr

JamesBond
3 Stunden her

Irgendwie komisch, viele Frauen wählen rot-grün und freuen sich über die Bereicherung durch die seit langem stattfindende Zuwanderung von verfolgten Asylanten und dann werden hier bei uns plötzlich Frauen verfolgt, wie kann das sein?

Schwabenwilli
3 Stunden her

„Anekdotischer Evidenz“ hat das Zeug zum Umwort des Jahres.

Ansonsten immer das gleiche Geschwätz.
Die einzige Lösung, das entfernen dieser Klientel aus dem Bundesgebiet, wird eine andere Regierung anstoßen werden.