Zuversichtlich bergab: Deutschlands Zukunftsprogramm

Die vom grünen Klimawahn getriebenen Deutschen verweigern dem Fortschritt die Gefolgschaft. Sie riskieren den Wohlstand nicht bloß, sie setzen ihn bewusst aufs Spiel. Das nennen sie Transformation.

Warum sind manche Länder arm, andere reich, obwohl die Vorraussetzungen nicht sehr verschieden sind? Warum geht es in Deutschland bergab, anders als überall sonst in der EU? Hier einige Antworten.

I.

In dieser Woche gingen bis auf einen (Kanada) alle Preise an Wissenschaftler, die in den USA forschen. Was sagt das aus über das Leistungsvermögen Europas? Die Wirtschaftspreise gingen an drei amerikanische Ökonomen, die den Niedergang von Wohlstand untersuchten. Gesellschaften mit Rechtsstaatlichkeit und soliden demokratischen Institutionen wachsen schneller als autoritäre Regime. Dort, wo Privateigentum geschützt und die breite Bevölkerung am Wohlstand beteiligt wird, läuft es besser. Es ist ganz entscheidend wie Länder regiert werden. Keine Überraschung. Die Bundesrepublik ist das lebende Beispiel. Eine weitere Erkenntnis: Es gibt kein Wachstum ohne technologischen Fortschritt. In Deutschland bestimmt die Regierung, welche Technologie gestattet ist und welche nicht. Siehe Kernenergie. Die vom grünen Klimawahn getriebenen Deutschen verweigern dem Fortschritt die Gefolgschaft. Sie riskieren den Wohlstand nicht bloß, sie setzen ihn bewusst aufs Spiel. Das nennen sie Transformation. „Fortschrittskoalition“ lautet die zentrale Lüge. Das Gegenteil stimmt. Am Ende ist es ohne Belang, ob ein autoritärer Staatschef und seine Oligarchen oder ob eine ideologisch verblendete demokratische Führungsschicht das Land ruiniert. Ausbeutung hat viele Gesichter.

II.

Der beste SPD-Kanzlerkandidat aller Zeiten, der nicht Kanzler werden konnte, war Peer Steinbrück. Er hatte das Pech 2013 gegen Angela Merkel antreten zu müssen, die den Deutschen erfolgreich vorgaukelte, sie könnten sich selbstgefällig und besserwisserisch in „einer permanenten Gegenwart“ einrichten. Es ist allerdings nicht bekannt, dass Peer Steinbrück als ihr Vizekanzler vehement widersprochen hätte. Aber als elder statesmam spottet er nun über seine eigene Partei, über die Abwrackprämie für Verbrenner, über die Arsch-Hoch-Prämie für Bürgergeldempfänger die tatsächlich noch arbeiten wollen, über die Planwirtschaft, über die Industrie, die sich mit „Förderbescheiden“den Verstand abkaufen lässt, über die Unfähigkeit der Deutschen, die Lage der Nation unverblümt zur Kenntnis zu nehmen. Und das alles nur aus Angst davor, in die falsche Richtung zu treiben. Dorthin, wo der Daumen links ist. Es ist absurd. Verteidigungsfähigkeit, Zielgenauigkeit der Sozialleistungen, die Stabilität des Sozialsystem unter demographischem Druck, wettbewerbsfähige Energieversorgung. Steinbrück hat ja so recht: Das Land ist gelähmt von den eigenen Illusionen.

III.

Sein Plädoyer für eine „Große“ Koalition in einem Jahr ist deshalb Unsinn. Doch er knüpft sie an eine Agenda, die „dem Land wieder Zuversicht und Zuvertrauen gibt“. Diese Agenda ist selbst eine Illusion. Mir fehlen Zuversicht und Zuvertrauen angesichts des „Zukunftsprogramms“ (welches Programm wäre eigentlich kein Zukunftsprogramm?), mit dem die SPD nach einer Vorstandsklausur mit ihrem neuen linken Generalsekretär in den Wahlkampf zieht. Zusammengefasst: Die Wahlkampfstrategie der SPD ist ein umfassendes Täuschungsmanöver. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass sich hinreichend viele Wähler an der Nase herumführen lassen. Michel mit der Schlafmütze hat sich ja auch sechzehn Jahre lang von Merkel in süße Träume säuseln lassen. Die SPD verspricht 95 Prozent aller Bürger Steuererleichterungen. Nur ein Prozent soll mehr bezahlen. Wer auch nur bis drei zählen kann (aber wer kann das noch nach dem Besuch der deutschen Traumbaumschule?), weiß, dass zwei Espressi pro Monat übrig bleiben. Gebührenerhöhungen, Inflation, Steuerprogression fressen alles auf. Man kann das „Zukunftsprogramm“ der SPD auf zwei Silben verkürzen: Mehr Staat.

IV.

Die SPD unternimmt im bereits begonnenen Wahlkampf alle Anstrengungen, den Unionsparteien eine schwarz-rote Koalition madig zu machen. Das ist keine Hoffnung. Vielmehr steigt die Wahrscheinlichkeit einer schwarz-grünen Regierung, nur eben nicht „mit diesen“ Grünen, wie Merz doppelzüngig unterstreicht. Noch eine Illusion. Diese Grünen werden auch im nächsten Jahr diese Grünen sein. In der Not läuft selbst der Teufel mit Ökostrom. Aber er bleibt der Fürst der Finsternis. Die Steuern werden steigen. Die Schulden auch. Nur der Wohlstand wird schrumpfen – im Namen der grünen Moral – und der Macht.


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Kommentare ( 55 )

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55 Comments
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Alf
5 Stunden her

…Die vom grünen Klimawahn getriebenen Deutschen verweigern dem Fortschritt die Gefolgschaft….? Es gab schon unter Merkel keinen Fortschritt und die christliche Opposition kann nicht mal Alternative zur Ampel. Bei einem System, in dem die Futtertröge besetzt sind und kein anderer an den Trog gelassen wird, wird sich nichts ändern. Unsere etablierten Politdarsteller scheinen zu glauben, daß das Volk bei ihnen angestellt ist und sie auf Lebenszeit gewählt sind.. „Politiker“, die unsere Kinder nicht fördern, das Land – auch als „Opposition“ – an die Wand fahren, Volksvermögen veruntreuen, unseren Wohlstand vernichten, das deutsche Volk und zukünftige Generationen verschulden, nicht wissen, was… Mehr

Last edited 5 Stunden her by Alf
rainer erich
8 Stunden her

Eine kleine Hilfestellung zur gerne gestellten, selten, wenn ueberhaupt, vertieft beantwortete „warum – Frage“. Ein ( vergleichender) Blick auf Sch’land und in die Welt, ohne Tabus bzw die ueblichen Prägungen und Beinflussungen, sowie auf die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, wuerde zumindest der Spur nach helfen. In Sch’land gibt es bekanntlich Bundesländer und „erfreulicherweise “ einen Laenderfinanzausgleich. Den gibt es wenig ueberraschend nun auch in der EU, etwas anders gestaltet und benannt. Da gibt es Bayern und BW, aber auch NRW, Niedersachen, Hessen z. B.. Aehnliches gibt es auch in der EU und sogar weltweit. Dabei sind die aeusseren Bedingungen wie… Mehr

Freigeistiger
9 Stunden her

Es sind nicht „die Deutschen“, welche die soziale, ökonomische und finanzielle Destruktion dieser Gesellschaft betreiben, sondern eine sich elitär dünkende Minderheit. Herr Herles tut so, als gäbe es keine Alternative für Deutschland, aber die ist mit der AfD vorhanden. Sie weiß, wo der Hebel anzusetzen ist, um dieses Land wieder auf die Spur zu bringen: Konsequente restriktive Migrationspolitik (Asyl nur noch für politisch Verfolgte wie vom GG vorgesehen, Abschiebung von nicht Aufenthaltsberechtigten) Beendigung der sinnlosen Klimapolitik und aller damit verbundenen Belastungen/Steuern Normalisierung des Verhältnisses zu Russland und Wiederaufnahme des Bezugs von günstiger Energie Schluß mit der Steuerverschwendung für ausländische Staaten… Mehr

Reinhard Schroeter
7 Stunden her
Antworten an  Freigeistiger

Doch, doch es sind die Deutschen.
Wer sonst hat sich eine elitär dünkende Minderheit gewählt sie zu regieren und das schon über mehrere Wahlperioden?
Noch sind und waren die Wahlen halbwegs frei und geheim und wer den Gebrauch seines eigenen Verstandes für ein Ungemach hält, das man weitgehend zu vermeiden hat, landet am Ende da, wo wir gerade sind.

thinkSelf
9 Stunden her

Das nennt sich nicht Transformation, sondern Hirnschaden. Dummerweise ist der bei mindestens 80% der hiesigen Bevölkerung genetisch bedingt und daher nicht heilbar.
Aber glücklicherweise vermehren sich die ja auch nicht mehr, wodurch sich das Problem bis
Ende des Jahrhunderts völlig von alleine löst.

Julischka
10 Stunden her

„Transformation“ bedeutet, es bekommen die Geld geschenkt, die nicht arbeiten wollen, die die hier noch nie gearbeitet haben UND sogar die die hier schwere Staftaten begehen („Handgeld“!) Der als männlich Geborene darf jederzeit weiblich sein und umgekehrt! Halbnackt, jede Pobacke leckend durch die Straßen Ziehende, dabei die Regenbogenfahne schwingend, prägen das Großstadtbild, es ist das neue Normal, wer das nicht gut findet gilt als „rechtsextrem“ undzwar „gesichert“! Während des Ramadan sollen auch unsere Kinder aus „Rücksicht“ aufs Essen und Trinken verzichten, den „Schwarzfahrer“ gibt`s nicht mehr, die „Beförderungserschleichung“ wird nicht mal mehr geahndet und zu unserer aller Sicherheit darf Oma… Mehr

verblichene Rose
10 Stunden her

“Das Land ist gelähmt von den eigenen Illusionen.” Naja, da stellt sich die Frage, wer ist eigentlich dieses “Land”? Sind die Einwohner tatsächlich blind, ob all dem Sande, welches den Menschen in die Augen gestreut wird? Oder sind die Illusionen eigentlich vor geführte Hütchenspiele? Hütchenspiele, von denen wahrscheinlich leider mehr Mitbürger so sehr beeindruckt sind, dass sie sich von diesem Zauber vom Bürgergeld bis hin zum kostenlosen Kitaplatz beeindrucken lassen? Wie konnte es also passieren, dass meine Mitbürger ständig denken, dass “jemand anderes” bezahlt, nur sie selber nicht? Sehen sie denn nicht, dass Steuern, Abgaben, Gebühren, Strompreise etc. pp. sich… Mehr

Last edited 10 Stunden her by verblichene Rose
Dundee
11 Stunden her

Es ist schon verwunderlich wie lange die selbst zerstörende Politik gut geht. Weil es so lange gut geht wird diese Politik es schaffen alles zu zerstören. Diese Politik wird gründlich sein. Daraus werden die Menschen lernen. Es wird sehr schmerzlich werden. Doch nur darum werden die Menschen lernen. Eines der Dinge welche die Menschen lernen werden ist, dass sie Politik nicht brauchen. Niemand braucht Politik die alles zerstört. Darum wird es in der Zukunft keine Politiker mehr geben. Dinge werden knapp werden, so knapp das es nicht mehr genug gibt um Politiker alimentieren zu können, die keiner braucht. Es gibt… Mehr

Last edited 11 Stunden her by Dundee
giesemann
10 Stunden her
Antworten an  Dundee

Am besten Anarchie mit einem starken Anarchen oben auf – den mache ich Ihnen, Sie Dundee.

Dundee
8 Stunden her
Antworten an  giesemann

Gerne! Sie sind mir lieber als Habeck oder Lauterbach!

thinkSelf
9 Stunden her
Antworten an  Dundee

Wünschen sind grundsätzlich nicht lernfähig.

HPs
9 Stunden her
Antworten an  Dundee

Und was erst Recht keiner braucht sind Vollspinner, die Kapitol oder Reichstag (mit freundlicher Unterstützung von afd) stürmen.

Dundee
9 Stunden her
Antworten an  HPs

Der Sturm aufs Kapitol war eine FalseFlag. Genau so der „Sturm“ auf den Reichstag. Wenn man sich beide Ereignisse objektiv und nüchtern anschaut, erkennt man nicht nur die gleiche Schauspielkunst, sondern auch das gleiche Drehbuch.

hansgunther
7 Stunden her
Antworten an  HPs

Da irren Sie sich, Volksstürme waren schon öfter das Mittel der Wahl! Schwanz einziehen hilft nicht!

HPs
4 Stunden her
Antworten an  hansgunther

Wenn ein paar Vollidioten stürmen ist das kein Volkssturm, und nicht immer sind die, die plärren dass sie das Volk sind, auch wirklich das Volk.

Last edited 4 Stunden her by HPs
Legolas
9 Stunden her
Antworten an  Dundee

„In the long run“ betrachtet werden Menschen nichts lernen, da sie politisch nicht lernfähig sind.
“Hard times create strong men, strong men create good times, good times create weak men, and weak men create hard times.” Wir sind gerade mal wieder an dem Punkt des Zyklus, wo schwache Menschen harte Zeiten schaffen.
Dann braucht wieder starke Männer….

Fulbert
11 Stunden her

„Vielmehr steigt die Wahrscheinlichkeit einer schwarz-grünen Regierung“ – eine derartige Konstellation käme nach derzeitigen Umfragen auf 41 bis 42 Prozent – mit tendenziell sinkendem Zuspruch für die Grünen. Das wären etwa zehn Prozentpunkte weniger, als die derzeitige labile Koalition erreicht hat. Wie soll das funktionieren?  

Freigeistiger
9 Stunden her
Antworten an  Fulbert

Mit der FDP. Man muß sie halt irgendwie auf 5% hieven.

Legolas
8 Stunden her
Antworten an  Fulbert

Die CDU wird dann soviele linke Parteien in die Koalition ziehen, BIS es reicht. Und die Grünen werden wieder den Ton angeben. Das Wahlvolk ist ausreichend dumm, dass das passieren wird. Ist doch gerade in Dresden und Erfurt zu besichtigen, wie das geht.

November Man
11 Stunden her

„Steinbrück hat ja so recht: Das Land ist gelähmt von den eigenen Illusionen.“
Von linken und grünen Illusionen und Ideologien. In einem Land geht ohne geregelte Arbeit, fundierte Ausbildung, Ehrgeiz, Fleiß und Pünktlichkeit nichts vorwärts. Und diese elementar wichtigen Eigenschaften kennen die Roten, Linken und die Grünen nicht. Arbeiten ist denen zu spießig und zu konservativ.

verstehdieweltnichtmehr
11 Stunden her

Als ehemaliger Ostdeutscher lebe ich jetzt „in der besten DDR, die wir in der BRD je hatten“ (Zitat eines bayrischen Wirts). Mit Ihrer richtigen Analyse bestätigen Sie auch meine Erfahrungen von 1989. Mein Pessimismus geht aber noch weiter: Ich habe keine Hoffnung, dass eine wie auch immer geartete Opposition in diesem Land etwas verändern könnte. Wenn man täglich erlebt, wie Politiker, Journalisten, „Kulturschaffende“ oder sog. Prominente gegen alles und jeden, der nicht ihrem „Narrativ“ entspricht, zu Felde ziehen, weiß man, das ist die blanke Angst vor der „friedlichen Revolution“. Das wäre ja eine wirkliche Veränderung!