Javier Milei: Freiheit in Wirtschaft und Gesellschaft

Dieses Buch macht Hoffnung: Hoffnung darauf, dass wir auch in Europa die grün-sozialistische Ideologie, die die abendländische Kultur zerstört, überwinden können, und zwar bevor diese Ideologie uns in den wirtschaftlichen Zusammenbruch führt. Von Michael Esfeld

Javier Milei hat in den ersten neun Monaten seiner Präsidentschaft in Argentinien mit dem Erbe des Peronismus aufgeräumt: Die Inflation ist drastisch zurückgegangen, das Defizit im Staatshaushalt zurückgefahren, und der Abbau der Staatseingriffe in die Wirtschaft hat das Angebot an Gütern und Dienstleistungen vergrößert. Es gibt zum Beispiel wieder Wohnungen in Buenos Aires zu mieten.

Mileis Bedeutung reicht jedoch weit über die wirtschafts-liberalen Reformen hinaus. Er passt gar nicht in das Bild eines Rechtspopulisten, das deutsche Leitmedien so gerne von ihm zeichnen. Er ist pro-westlich, eindeutig in seiner Unterstützung für Israel und für die Ukraine, pro Freihandel und pro Migration in den Arbeitsmarkt. Auf dieser Grundlage nimmt er den Kulturkampf gegen den Postmarxismus in allen seinen Formen auf, dem die Eliten in Europa zu Füssen liegen.

Die Corona-Zwangsmaßnahmen nennt er ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Gegen die Propheten des Weltuntergangs durch Klimawandel führt er an, dass der schonende Umgang mit der Umwelt wirtschaftliches Wohlergehen erfordert, das auf ständig verfügbarer und preiswerter Energie beruht. Gegen den Wokismus betont er das Recht jedes Menschen auf Leben, Selbstbestimmung und Eigentum. Kurz, Milei hält dem Westen den Spiegel vor. In diesem Spiegel sehen wir, dass unsere Regierungen und die sie tragenden Eliten die Grundlagen der westlichen Zivilisation verraten.

¡Viva la libertad!
Javier Milei ist dabei, den Kulturkampf zu gewinnen
Philipp Bagus hat das erste umfassende deutschsprachige Buch über Javier Milei vorgelegt. Kompetent und auf der Basis seiner persönlichen Bekanntschaft mit Milei zeichnet er dessen Weg vom Volkswirtschafts-Dozenten, der die Österreichische Schule der Ökonomie nach Argentinien bringt, über den paläo-libertären Denker und Kulturkämpfer zum Präsidenten Argentiniens nach – und zwar nicht als zeitgeschichtliches Buch über Argentinien, sondern mit dem Blick auf die globale Botschaft Mileis insbesondere auch für Europa und Deutschland.

Mit Hinblick auf die Situation in Europa und Deutschland, wo viele der Parteien im rechten politischen Spektrum zwar Milei als Kulturkämpfer gegen die Übel des Postmarxismus und Sozialismus zujubeln, ohne aber seinen Abbau des überbordenden Staates in ihren Programmen zu übernehmen, kann man monieren, dass hier ein blinder Fleck des Buches liegt: Philipp Bagus thematisiert nicht den Nationalismus und Militarismus (z.B. die erneute Debatte über militärischen Zwangsdienst) auf der politisch rechten Seite, die zwar den Überbau der postmarxistischen Ideologien von Corona über Klima bis zum Wokismus wegschafft, aber den realpolitischen Unterbau des starken Staates beibehält. Milei ist die Alternative zu Beidem: Er tritt klar und konsequent für die Grundrechte jedes Menschen auf Selbstbestimmung über das eigene Leben ein.

Dieses Buch macht daher Hoffnung – Hoffnung darauf, dass wir auch in Europa die grün-sozialistische Ideologie, die die abendländische Kultur zerstört, überwinden können, und zwar bevor diese Ideologie uns in den wirtschaftlichen Zusammenbruch führt.

Michael Esfeld ist Professor für Philosophie an der Universität Lausanne, Schweiz,  und Verfasser zahlreicher Werke, u.a. „Land ohne Mut. Eine Anleitung für die Rückkehr zu Wissenschaftlichkeit und Rechtsordnung“.


 

Philipp Bagus, Die Ära Milei. Argentiniens neuer Weg. Vorwort von Javier Milei, Nachwort von Markus Krall. LMV, Klappenbroschur, 22,00 €.


Mit Ihrem Einkauf im TE-Shop unterstützen Sie den unabhängigen Journalismus von Tichys Einblick! Dafür unseren herzlichen Dank!!>>>

Unterstützung
oder

Kommentare ( 2 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

2 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Werner Geiselhart
4 Stunden her

Milei wäre bei uns chancenlos, da er die gesamte woke Elite, also Medien, die meisten Politiker, Kirchen, NGOs und, jetzt kommt’s, die meisten WEF-verseuchten Wirtschaftsbosse gegen sich hätte.
Selbst Leute wie Würth, die früher mal vernünftiges von sich gaben, sind inzwischen so indoktriniert, dass sie auf den Kampfzug gegen Räächts aufgestiegen sind.
In diesem Fall bin ich froh, keine zwanzig mehr zu sein, sonst müsste ich das ganze Elend noch viele Jahre mit anschauen.

Georgina
3 Stunden her
Antworten an  Werner Geiselhart

Die sog. Austrian School (Österreichische Schule der Ökonomie) ist von Anfang an, verleumdet worden und „gecancelt“. An den Kirchen liegt es nicht, wenn, dann sollten Sie genauer, präziser argumentieren: an den unterwanderten Kirchen, durch den atheistischen Zeitgeist. An den Anderen liegt es auch nicht so sehr: das Wahlvolk ist hier das Problem. Die Masse bettelt um Armut und sie bekommt diese womöglich. In Deutschland herrscht finanzielles Analphabetentum vor. Dies schon seit sehr langer Zeit. Das betrifft auch Richter und sehr viele Physiker. Es gab schon mal einen Versuch Argentinien mit diesen Maßnahmen zu beglücken. Die linken Faschisten ließen das nicht… Mehr