Was nun, Herr Merz?

Der vermutlich nächste Kanzler Friedrich Merz kündigt an, für ihn sei die Ökonomie das vordringlichste Thema. Aber auch die CDU traut sich nicht, eine klimapolitische Wende zu fordern. Immer noch zu viel Merkel im Gepäck, immer noch zu viel Rücksicht auf die Grünen, mit denen man ja vielleicht doch nochmal koalieren muss.

Den größten Schaden richtet das Hochwasser in den Köpfen an. In den geistigen Feuchtgebieten finden die grünen Ideologen ideale Nistplätze. Anders als in der Migrationsfrage, in der die meisten Deutschen einer Wende vom Wir-schaffen-das-Phlegma für dringend geboten halten, sehen sie im Abstieg der Wirtschaft noch immer nicht, was er vor allem ist: Folge irrationaler Klimapolitik.

I.

Die Bilder von den Überschwemmungen sind nicht gefälscht. Falsch ist nur die immer wieder anschwellende Begleitmusik: Klimawandel, Klimawandel, Klimawandel. Jeder Unwetterbericht ist Wasser auf die Mühlen der Klimamarxisten, die die Erwärmung zu neuem Klassenkampf benutzten. Nur, dass es diesmal gegen die Kleinen geht. Es ist ja richtig, und seit langem bekannt, dass mehr Wasser herunterkommt. Maßnahmen zum Hochwasserschutz aber wurden sträflich vernachlässigt, Uferzonen zugebaut, Flusslandschaften denaturiert. Die Deutschland Regierenden aber glauben immer noch an das Heilmittel Klimaneutralität. Als ließe sich die Atmosphärentemperatur wie mit einem Thermostat regeln. Mit dieser Illusion sägen sie mit Wonne am Ast, auf dem alle sitzen.

II.

Der vermutlich nächste Kanzler Friedrich Merz kündigt zwar an, für ihn sei die Ökonomie das vordringlichste Thema, noch vor der Asylfrage, aber auch die CDU traut sich nicht, eine klimapolitische Wende zu fordern. Immer noch zu viel Merkel im Gepäck, immer noch zu viel Rücksicht auf die Grünen, mit denen man ja vielleicht wohl oder übel doch nochmal koalieren muss. Immer noch zu große Hemmungen, dem von der eigenen Parteigenossin Ursula von der Leyen fanatisch inszenierten europäischen Green Deal eine Absage zu erteilen und entschieden umzusteuern.

III.

Die Rettung der Schlüsselindustrie Automobil wäre eine der ersten, vordringlichsten Aufgaben des Kanzlers Merz. Anders als in der Migrationsdebatte sieht es aber so aus, als würden die Deutschen mehrheitlich immer noch achselzuckend hinnehmen, dass der Staat im Namen einer verqueren Weltrettungs-Moral die Marktwirtschaft an die Kette legt. Dummerweise setzt sich nicht einmal die betroffene Industrie mit aller Kraft zur Wehr. VW, traditionell an der Leine von Gewerkschaften und SPD, gibt immer noch untertänigst den grünen Musterbetrieb. Subventionierte Planwirtschaft statt Markt: Dieses ordnungspolitische Konzept rächt sich nun. Doch so dumm sind nicht einmal die Deutschen, sich überteuerte E-Autos andrehen zu lassen. Dafür drohen VW nun auch noch Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Zusätzlich zur Konjunkturschwäche wirken diese Summen deindustrialisierend. Nichts bleibt übrig für dringend nötige Investitionen.

Diesen Wahnsinn zu beenden, müsste ganz oben auf der Agenda der CDU stehen. Doch selbst aus der Ampel-FDP ist mehr Kritik am europäischen Flottenverbrauchsdesaster zu hören als aus der Union. Noch immer ist das drohende Verbrennerverbot in Europa steinernes Gesetz, als gehöre es zu den zehn Geboten. Das Verbot muss weg, weil es das industrielle Fundament des Landes zerstört. Die versprochene „Technologieoffenheit“ ist zwar notwendig, aber Augenwischerei, weil es zu technologisch hochmodernen, verbrauchsarmen Benzinmotoren noch keine massentaugliche Alternative gibt. Die Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Politik schafft aber ein gewaltiges neues Problem. Alles mit Strom! Die ideologisch verbohrte Energiewende macht ihn extrem teuer, am teuersten in Deutschland. Und es stünde für eine fast ausschließlich elektrische Mobilität gar nicht genug Strom zur Verfügung. Weil der nicht nur von Wind und Sonne kommen kann. Das alles ist inzwischen ein altes Lied, aber es herrscht nach wie vor Dunkelflaute in den Köpfen.

IV.

Noch immer auch in der CDU. Warum fällt es Friedrich Merz so schwer, das ohnehin nicht erreichbare, selbstzerstörerische Klimaziel als das zu bezeichnen, was es ist: als fatalen Fehler. Denn nur eine florierende Wirtschaft kann sich auf den nicht bestreitbaren Klimawandel einstellen, Vorsorge treffen – und am Ende auch weltweit einsetzbare Technologien entwickeln, die den Energieverbrauch drosseln und der Erderwärmung entgegenwirken. Nicht zuletzt brauchen die Deutschen wieder Kernenergie.

V.

Was geschehen muss, mag in den Ohren des braven Tagesschaupublikums radikal klingen. Aber das Land ist mittlerweile so heruntergekommen, dass vorsichtige Striche im grünen Illusionstheater nicht mehr genügen. Fundamentales Umdenken tut Not. Die nächste Bundesregierung muss die ideologisch bedingte Verachtung der Wirtschaft beenden. Wie beim Militär ist eine „Zeitenwende“ unabdingbar. Die deutsche Wirtschaft muss erst einmal wieder in die Lage versetzt werden, sich zu verteidigen und auf den Weltmärkten zu behaupten. Wenn der nächste Kanzler nicht will, dass Deutschland weiter abstürzt, muss er verhindern, dass Deutschland und Europa ökologisch in Grund und Boden reguliert werden. Ob er das will? Ob er es kann? Und mit wem? Was nun, Herr Merz?


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Kommentare ( 127 )

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hansgunther
1 Monat her

Ja lieber Herr Herles,  sowie die Regierung sich die „Systemmedien“ zum Schreibtischtäter in ihrem Sinne gemacht hat, wäre es jetzt an der Zeit, daß sie dazu aufrufen, daß die alternativen Medien jetzt die einzige wirkliche Opposition, die AFD, auch kritisch, dennoch geschlossen, als reale Alternative zu dem Zerstörungswerk und den Lügen und Manipulationen in Stellung bringen. Keine andere Partei ist willens und in der Lage, die Dinge wirklich zu wenden! Jede andere Konstellation ohne die AFD führt ins Verderben, am Ende unumkehrbar. Ergo: es ist hohe Zeit, Farbe zu bekennen, nicht nur jede Woche einmal den Bleistift vergeblich zu spitzen! Der… Mehr

WandererX1
1 Monat her

Merz wird in den nächsten Monaten warm laufen: er war lange noch vorsichtig gegen über den Schwarzgrünen in der Union, sein Stabilitätsanker ist nun ausgerechnet Söder von der CSU, der sich gut und klar positioniert hat und als Einziger im Moment die Union stärkt. So muss vom fränkischen Bayern aus Deutschland retten, weil man im Norden; in der Mitte und Südwesten allzu zaghaft- feministisch unter den Männern geworden ist.

Manfred_Hbg
1 Monat her

Zitat: „Wenn der nächste Kanzler nicht will, dass Deutschland weiter abstürzt, muss er verhindern, dass Deutschland und Europa ökologisch in Grund und Boden reguliert werden“ > Womit hier dann wieder die Frage im Raum steht: Wie und mit wem soll diese vergrünte Merz-CDU das denn umsetzen und erreichen können? Auch diese nun von Merkelianern durchsetze Merz-CDU ist doch im Grunde genau so grün wie dies die Grünen selber sind. Und als wenn nun nach Merkel auch die Merz-CDU noch nicht genug vergrünt und „grün“ ist, kann es nun Merz und den Merkelianern gar nicht schnell genug gehen, dass sie nun… Mehr

humerd
1 Monat her

„Die Rettung der Schlüsselindustrie Automobil wäre eine der ersten, vordringlichsten Aufgaben des Kanzlers Merz.“ würde nur die Abkehr von der wirtschaftsfeindlichen „Transformation“ bedeuten. Erst wenn das Geld der Papis & Mamis der Klimkids knapp wird, kann es besser werden. Wenn auch der Dienstwagen von Papi und/oder Mami nichtmehr zur Verfügung steht, um auf Klimademos gefahren zu werden, ändert sich was. Am Freitag rief die FFF Carla Reemtsma ihre Jünger wieder zu Klimademos auf und es folgten ihr wesentlich weniger Leute. Inzwischen spüren die jungen Menschen die Angst der Eltern vor Arbeitsplatzverlust, spüren die Einbußen beim verfügbaren Einkommen bedingt durch hohe… Mehr

Johann Thiel
2 Monate her

„Der unbestreitbare Klimawandel.“ Ein wenig ermüdend ist es schon, wenn richtige Anschauungen mit Unfug begründet werden. Der Begriff „Klimawandel“ ist ungefähr so sinnvoll wie der Begriff „Fahrauto“. Das Wesen des Autos ist es zu fahren und das des Klimas sich zu wandeln, räumlich wie zeitlich. Wenn sich also das Klima wie seit Anbeginn der Zeit wandelt, ist das unbestritten. Welche Gründe es dafür wann und wie gab und gibt, ist aber durchaus umstritten. Ebenso die Notwendigkeit, eines Eingreifens durch den Menschen, dem allerdings dazu tatsächlich nur die Möglichkeit durch eine florierende Wirtschaft gegeben ist.

JamesBond
2 Monate her

Merz, Hochwasser, Grüne Ideologen, Klimawende, alles nur Ameisen gegen die wirklichen Ereignisse: https://www.vulkane.net/blogmobil/hunga-tonga-haapai-eruption-beeinflusst-klima/
Selbst den Einfluss einer der größten Vulkanausbrüche seit 1815 (1816 war das Jahr ohne Sommer) kann unsere Wissenschaft nur erahnen … wir brauchen wieder Wissenschaftler von Format und keine Lehrstühle für Islam oder Klimamurks.

ralf12
2 Monate her

Ich erwarte von Merz nichts. Er wird so weitermachen, wie Scholz vor ihm und Merkel davor. Auch ist es ein Trugschluss, dass man mit Technologien gegen die Erderwärmung vorgehen muß. Der Klimawandel ist so alt wie die Erde, findet ohne den Menschen statt und ist bei weitem nicht so gefährlich wie uns der von US Oligarchen mit viel Geld gegründete sogenannte „Weltklimarat“ weißmachen möchte. Eine Organisation, die bis dato mit all ihren Voraussagen falsch lag. Aktuell dazu:
https://tkp.at/2024/09/21/angebliche-abschwaechung-des-golfstroms-wegen-klimawandel-war-messfehler/

Logiker
2 Monate her

Der Unterschied zwischen der Politiik der Vor-Merkel-Zeit und der Politik der Merkel- und Nach-Merkel-Zeit ist der, dass man früher „etwas bewegen wollte“, aber heutzutgae nur nach damit beschäftigt ist „etwas zu verhindern“.

Dreiklang
2 Monate her

Friedrich Merz formuliert stets – durchaus redegewandt – so, dass er nicht zu seinen Aussagen zu stehen braucht. Genauso wie Horst Seehofer, nur ohne bayerischen Akzent und mit besserer Rhetorik. Politisch ist das unbrauchbar.. Merz kann den Posten des Bundeskanzlers zwar bestenfalls verwalten, doch gestalten kann er nicht. Bis zur BT-Wahl dauert es noch etwas , also warten wir ab. Schon morgen abend könnte die CDU für das Gewackel ihres Vorsitzenden eine erste Quittung erhalten.

Mindreloaded
2 Monate her

Welches Armutszeugnis für unsere Politik, wenn man Hoffnungen in Hr. Merz steckt. Die hiesige Automobilindustrie wird längst abgewickelt und in China durch Entwicklungszentren und der Fertigung dort ersetzt.
Das Ding ist schon durch und wird eher beschleunigt.