Sex, Drogen, Brot und Spiele als Lebensinhalt? – Yuval Noah Harari und der Transhumanismus

Bei den in Mediatheken angebotenen Streifen findet Autorin Ingrid Ansari inzwischen kaum noch einen, den sie sich ansehen möchte. „Action“ und Übernatürliches spielen bei vielen eine Rolle. Sex, Drogen, Brot und Spiele als Lebensinhalt?

picture alliance/dpa/BELGA | Kristof Van Accom

Sieht man sich heutzutage einen Film an, so beginnt er oft mit Warnungen wie: Gewalt, Schimpfwörter, Rauchen, Alkohol, sexuelle Inhalte, Nacktheit. Bei den in Mediatheken angebotenen Streifen finde ich inzwischen kaum noch einen, den ich mir ansehen möchte. „Action“ und Übernatürliches spielen bei vielen eine Rolle.

Nach der Erfolgsserie „Asbest“ schlägt die ARD-Mediathek „Testo“ vor und beschreibt sie als eine knallharte Bankräuberstory mit fünf Freigängern, einem Banküberfall, sechs Geiseln, Adrenalin, Chaos und offenen Rechnungen. Im Film „Legion“ werden die Gäste und das Personal eines Diner-Restaurants plötzlich mit einer Armee von dämonischen Engeln konfrontiert, die die Menschheit vernichten will. „Weil sie böse sind“ ist der Titel eines Tatort-Streifens, passend zur aktuellen Einteilung der Welt in Gut und Böse. Von Menschlichkeit, Verständnis, Empathie und auch von Humor und Ironie ist bei den Filmbeschreibungen kaum noch die Rede.

Die nach immer gleichem Muster gebastelten Handlungsstränge der deutschen Krimiserien lösen (wenigstens bei mir) nur noch gähnende Langeweile aus.
Schon Aldous Huxley hat in seinem 1930 erschienenen dystopischen Roman „Schöne neue Welt“ geschildert, wie Menschen in einer Gesellschaft mit trivialen Zerstreuungen, uneingeschränktem Konsum, Stimulanzien aller Art und mit freiem Sex von frühster Kindheit an gar nicht mehr merken, wenn sie ihre Freiheit für ein Leben im Genuss hingegeben haben und sogar beginnen, ihr Sklavendasein zu lieben.

[inner post 1] All das ist inzwischen für viele Wirklichkeit geworden. Ständig wird überall Party ausgerufen. Während von Nikotin schon lange und von Alkohol neuerdings immer mehr abgeraten wird, lässt die Freigabe von Cannabis vermuten, wohin die Reise gehen soll. Die Warnung von Ärzten, dass infolge des noch nicht abgeschlossenen Gehirnaufbaus bei jungen Menschen der Cannabiskonsum das Risiko von Depressionen, Psychosen und Angststörungen hoch sei, wird in den Wind geschlagen.

Ich selber kenne einen Fall, wo der inzwischen fast 50 Jahre alte Sohn einer Bekannten durch den Konsum von Cannabis in jungem Alter eine Schizophrenie-Erkrankung entwickelt hat und bis heute sein unerfülltes Leben immer wieder in einer geschlossenen Psychiatrie verbringen muss. Ginge es nach den Grünen, wäre auch der Konsum von Kokain, Ecstasy und sogar Crack, Heroin und Crystal Meth nicht mehr strafbar. „Das Recht auf Rausch sollte in einer Stadt der Freiheit wie Berlin selbstverständlich sein“, sagen der Berliner Fraktionschef Werner Graf und der Abgeordnete Vasili Franco.

Vom 21. bis zum 25. August fand in Köln die weltgrößte Messe für Computer- und Videospiele und Unterhaltungselektronik, die Gamescom, statt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das einst den Games-Standort Deutschland mit Millionen gefördert hat, musste inzwischen wegen knapper Kassen zurückstecken, während die Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich vorstellen können, bald eine aktivere Rolle in der Gamer-Branche zu spielen. „Auf der Gamescom habe ich gelernt, wie wichtig Spieleentwicklung und Games für gesellschaftliche Teilhabe und für ein digitales Biotop in diesem Land sind“, betonte Bundeswirtschaftsminister Habeck, der in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge die Messe eröffnete.

Blüten aus dem Bundeshaushalt
Ampel gibt mehr als zwei Millionen Euro für Computerspiele aus
Was in diesem Zusammenhang meist fehlt, ist eine Warnung vor den Gefahren der Spielsucht. Nur gelegentlich wird noch gefragt, welche negativen Auswirkungen Computerspiele besonders auf Kinder haben können. Dann wird mit Sorge von Veränderungen gesprochen, wenn zum Beispiel der 10-jährige Sohn am liebsten jeden Tag stundenlang still vor einem Computerspiel sitzen möchte, um fiktive Welten zu erschaffen und Außerirdische zu besiegen. Es wird immer anstrengender und aufwendiger, ihn davon loszueisen, weil ihm die reale Welt inzwischen fad und langweilig vorkommt. „Wir wollen es mit unserem Kind nicht so weit kommen lassen, dass das ganze Leben nur noch aus Computerspielen besteht“, sagt ein frustrierter Vater.

Aber genau das empfiehlt der israelische Historiker, Hochschullehrer und Buchautor Yuval Noah Harari. Er sagt voraus, dass bald kaum ein Arbeitsplatz der Automatisierung entgehen wird und die meisten Menschen überflüssig, infolgedessen für die selbsternannten Eliten nutzlos und damit auch politisch machtlos sein werden. Auf die Frage, was man mit Legionen von wertlosen und brotlosen Wesen macht, um ihrem Leben einen Sinn zu geben, schlägt Harari eine Kombination von Drogen und Computerspielen vor und ist sich sicher, dass die virtuellen 3D-Welten bei den Konsumenten mehr emotionales Engagement und Glückgefühle auslösen würden, als ihnen der Arbeitsalltag bieten könnte. Auch Beziehungen werde man in Zukunft mit virtuellen Partnern eingehen. Da sei Japan uns schon um Jahre voraus. Da die meisten Menschen im Laufe dieses Jahrhunderts nicht mehr als Arbeitskräfte benötigt würden, sei der einst für ihre Versorgung eingerichtete Wohlfahrtsstaat zwar obsolet geworden, müsse jedoch in der Lage sein, auch für „nutzlose“ Menschen zu sorgen. Den meisten von uns wird dabei das bedingungslose Grundeinkommen einfallen. Mit dem Bürgergeld als dessen Vorstufe?

Yuval Noah Harari über die Zukunft der Menschheit

„Die vierte industrielle Revolution wird den Kern unserer menschlichen Existenz tangieren.“ (Klaus Schwab)
Gibt man Yuval Noah Hararis Namen in die Suchmaschine ein, findet man so viele Einträge und Youtube-Videos wie bei kaum einem anderen. Die ganze Welt scheint für ein Gespräch oder für einen Vortrag bei ihm anzuklopfen. Seine Hauptwerke „Sapiens – Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und „Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ werden von Bill Gates und Barack Obama empfohlen. In Davos ist er ein gern gesehener Gast und Berater. Gillian Tett, Chefredakteurin der Financial Times USA, führt seinen Vortrag 2018 in Davos mit den Worten ein, es gebe sicher nicht viele Historiker, die die Ehre hätten, auf der Bühne des Congress Centers in Davos zwischen Angela Merkel und Emmanuel Macron platziert zu werden. Angela Merkel sei sogar schon auf Professor Harari zugegangen, um ihm zu sagen, sie habe sein Buch gelesen.

»Follow the Science«?
Ihr Umgang mit der Wirklichkeit unterscheidet Wissenschaft von Ideologie
Für Hariri sind der freie Wille und das komplexe Menschenbild der Aufklärung nichts weiter als Mythen. Nach Jahrhunderten, in denen das Leben der Menschen von Autoritäten – von Fürsten, von Königen und Kaisern, von Gott – bestimmt wurden, glaubte der aufkommende Humanismus, so Harari, dass eine Autorität von innen, nämlich unsere Gefühle, uns bei unseren Entscheidungen sicher leiten könnten. Im Fall vom Brexit – so sein bizarres Beispiel – habe man die wahlberechtigte Bevölkerung nach ihrer Meinung gefragt und geglaubt, die Wähler würden schon richtig entscheiden, wobei sich jedoch herausgestellt habe, dass auf Gefühle eben kein Verlass sei: Großbritannien habe die EU verlassen. Jetzt zu Beginn des 21. Jahrhunderts stünden wir zudem vor ganz neuen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Zunahme von bahnbrechenden Technologien aus Laboren, die die Ideen des Humanismus in seinen Grundfesten erschüttern könnten.

Hier seine wichtigsten Voraussagen:

(1) Kaum ein Arbeitsplatz wird der Automatisierung entgehen.
Wenn das stimmt – und viele vermuten das – fragt man sich bei solchen Prognosen, warum der Mainstream täglich so verzweifelt nach Arbeits- und Fachkräften ruft, wo doch vorauszusehen ist, dass vermehrt nur noch hochqualifizierte Spezialkräfte benötigt werden. Ob Migranten genug Qualifikationen mitbringen, um gerade solche Berufe auszufüllen, darf bezweifelt werden.

(2) Die heutigen politischen Systeme werden obsolet sein.
Eine große Gefahr für die Transformationspläne „von gigantischem historischem Ausmaß“ (Angela Merkel im Januar 2020 in Davos) sind in den Augen der Eliten die Bevölkerungen der Noch-Nationalstaaten, deren Reaktionen auf diese schöne neue Welt nicht sicher vorauszusehen sind. Bei einer Diskussion von WEF-Präsident Klaus Schwab mit Google-Co-Gründer und Multimilliardär Sergej Brin spricht Schwab die Möglichkeit der „Predictive AI“ (Prädiktive KI) an: Ein Zweig der künstlichen Intelligenz, die die Zukunft aus Mustern der Vergangenheit voraussagt. Zitat Klaus Schwab: „Why do we need elections – because we know what the result will be.”
Interessante Fußnote bei Wikipedia zu Sergej Brin: „Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021, in welcher der CO2-Fußabdruck von 20 bekannten Milliardären geschätzt wurde, kommt zum Schluss, dass im Jahr 2018 durch das Konsumverhalten Sergej Brins 6882,9 Tonnen CO2 freigesetzt worden sind. Damit trug er so viel zur globalen Erwärmung bei wie mehrere Hundert durchschnittliche Menschen.“

(3) Das meiste, was den Schülern heute beigebracht wird, wird irrelevant sein.
In den Schulen sinkt das Lernniveau stetig. In vielen Klassen sitzen bei uns Schüler, die kein Deutsch sprechen. Aufgrund von Lehrermangel fällt immer mehr Unterricht aus. Dass sich daran nichts ändert, sondern die Zustände im Gegenteil immer schlimmer werden, scheint im Sinne derer zu sein, die die neuen Technologien vorantreiben. Für Yuval Harari hat das Erziehungsmodell der Gegenwart, das für ihn im Grunde noch das der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert ist, ausgedient. Der Mensch werde sich ständig neu erfinden müssen, da alles Erlernte heute schnell veraltet sei und irrelevant werde.

(4) Persönliche Entscheidungsfindungen werden von Algorithmen übernommen.
Für Harari ist der freie Wille wie gesagt eine Illusion. Die Spezies Mensch sei so makelbehaftet, dass es zu ihrem Vorteil sei, die Macht an Maschinen zu übertragen. Indem sie das „neue Gold“, d.h. ihre Daten (übrigens ohne Gegenwert) freigäben, würden sie zu hackbaren, manipulierbaren Tieren, die „upgegradet“ werden müssten. Zitat: „Die ersten Schritte in diese Richtung haben wir ja schon hinter uns. Die Leute verschmelzen geradezu mit ihren Smartphones. Das sind aber längst keine banalen Werkzeuge mehr, sondern intelligente Geräte, die uns studieren und letztlich aktiv unsere Sicht auf die Welt beeinflussen. Die Entwicklung in diese Richtung wird sich noch beschleunigen. Die Geräte werden immer mehr lernen, es wird biometrische Sensoren geben und direkte Hirn-Computer-Verbindungen. Im Jahr 2050 wird Ihr Smartphone nicht mehr richtig von Ihnen getrennt, sondern mit Ihrem Körper verbunden sein durch biometrische Sensoren, es wird Ihre Herzfrequenz überwachen, Ihren Blutdruck und Ihre Hirnaktivität. 24 Stunden am Tag. Es wird Ihre Wünsche, Ihre Vorlieben und Abneigungen sehr genau kennen, möglicherweise genauer, als Sie selber sie kennen.“ Hier soll sich der Mensch – im Gegensatz zur Lehre der Aufklärung – also selber entmündigen?

(5) Reichtum und Macht wird sich zunehmend in den Händen weniger befinden.
Harari sagt eine Zukunft voraus, in der die neuen Technologien wenigen Superreichen in den am höchsten entwickelten westlichen Ländern gottgleiche Fähigkeiten verleihen werden, mit der Aussicht, in einigen Jahrzehnten auch den Tod zu besiegen und Unsterblichkeit zu erlangen, während die große Masse zur Nutzlosigkeit verdammt ist.

Yuval Hararis Gedanken zur Kultur und Hintergründe

In wenigen Jahren wird KI die Kulturen in aller Welt „essen“ – so Harari – dann verdauen und in einer Flut neuer kultureller Erschaffung wieder ausspeien. Für ihn leben die Menschen heute noch in einem kulturellen Gefängnis. Politik werde durch Artikel und Bücher gestaltet, das Liebesleben durch Filme. Alles, sogar die Art, wie wir gehen, werde durch die Brille unserer jeweiligen Traditionen gesehen; wir lebten in einem menschengemachten kulturellen Kokon. Mit KI könnten wir dagegen durch die Verbindung unserer Gehirne mit Computernetzwerken eine globale neue kulturelle Welt erschaffen.

Hier kommt für mich die Migration ins Spiel, durch die eine Welt vorbereitet wird, in der die individuellen Kulturen der Welt keine Rolle mehr spielen sollen, wenn es nach den Transhumanisten geht, die dabei sind, monoethnische und monokulturelle Demokratien in eine multiethnische und multikulturelle globale Welt zu verwandeln; so der Politikwissenschaftler Yascha Mounk in den Tagesthemen vom 20. 2. 2018, der das „ein historisch einzigartiges Experiment“ nennt.

Serie Künstliche Intelligenz – Teil 1
Wie generative KI die Wissensarbeit automatisiert
Die Frage, aus welcher Hexenküche das alles stammt, taucht nur gelegentlich am Rande in Hariris Vorträgen und Gesprächen auf, und man bekommt das Gefühl, das alles sei vom Himmel gefallen. Die internationale Bewegung und Denkrichtung des Transhumanismus im Silicon Valley erprobt indessen schon lange Möglichkeiten, die biologischen Grenzen des Menschen durch den Einsatz von Technologie zu überwinden. Das Gelände nahe San Francisco ist heute der bedeutendste Hightech-Standort der Welt, an dem fast alle wichtigen innovativen IT-Unternehmen tätig sind, die sich mit Informationstechnologie, Biotechnologie, KI und Internet beschäftigen, darunter: Google, Alphabet, Apple, Microsoft, Youtube, Netflix, der Facebook-Konzern Meta, Airbnb, Uber, Paypal, Elon Musk mit Tesla, X, SpaceX und Solar City, sowie Chipkonzerne wie Intel und Nvidia. Schon lange wird hier, auch unter Mitwirkung von Universitäten – als Keimzelle gilt die Universität von Stanford – erprobt, wie man die biologischen Grenzen des Menschen durch Wissenschaft und Technologie überwinden kann. Die Zahl der willigen Volltrecker mit fürstlichen Gehältern, die sich anmaßen, die Zukunft für uns zu gestalten, ist hoch.

Ein Historiker, der die Zukunft voraussagt?

„Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.“ (Aldous Huxley)
Auf die im Raum stehende kluge Frage von Frau Bleich in der Schweizer Sendung „Sternstunde Philosophie“ vom 14.4.2017, ob Hariri selber gerne in einer solchen von ihm beschriebenen schönen neuen Welt leben würde, bleibt seine Antwort – für mich allerdings verständlich – vage. Seine Aufgabe als Historiker sei es zu informieren, wie die Zukunft für kommende Generationen aussehen könne. Die ewige Frage sei, wie man die neuen Technologien anwende: Zum Nutzen oder zum Schaden der Menschheit. Ihm gehe es vor allem darum, das Leiden der Menschen zu lindern. Und dann biegt er auf einen Pfad ein, den wir nur allzu gut kennen. Man solle nämlich daran denken, sagt er, welches Leiden wir den Tieren durch die derzeitige Haltung zufügen, was jedoch durch Biotechnologie leicht zu ändern sei, indem man Laborfleisch – er nennt es „clean meat“ – produziert. Oh je, das sind wir plötzlich beim In-vitro-Fleisch gelandet, das heute als so klimafreundlich, platz- und wassersparend angepriesen wird und der traditionellen Landwirtschaft, zusammen mit dem „vertical farming“, der Massenproduktion pflanzlicher Erzeugnisse in mehrstöckigen „farmscrapers“ genannten Gebäuden – den Todesstoß versetzen könnte.

Beobachtungen einer Bürgerin
Hariri will es Konzernen wie z.B. Amazon, einer Gründung des Informatikers und inzwischen Multimillionärs Jeff Bezos, überlassen, unsere dort schon hinterlassenen und gespeicherten Daten zu benutzen, um für die Kunden dasjenige Buch zu empfehlen, das seinen Wünschen perfekt entspricht und ihn somit entlastet, sich wie früher auf sein Bauchgefühl verlassen zu müssen. Auch, was wir studieren, wen wir heiraten oder wen wir bei der nächsten Wahl wählen, sollen Algorithmen für uns entscheiden. All diese Entwicklungen werden Tag für Tag von globalen Organisationen vorangetrieben und uns als Weg verkauft, um unser Leben zu verbessern und vielleicht sogar irgendwann zu verlängern, um Krankheiten früh zu erkennen, um Kriminalität zu bekämpfen. Zitat Harari: „Alle zehn Jahre geht man in eine Klinik und erhält ein Komplettprogramm, das nicht nur Krankheiten bekämpft, sondern auch verfallendes Gewebe regeneriert und eine Art Upgrade für Hände, Augen, Hirn liefert.“

Kommen wir auf die Frage von Frau Bleisch zurück, ob wir um dieser oder ähnlichen Versprechungen willen in einer solchen Welt leben möchten. Eine höchst aktuelle Frage, der wir nicht mehr werden ausweichen können, denn die Zeichen stehen schon überall an der Wand geschrieben. Alle Aspekte unseres Lebens, was wir tun, was wir fühlen, was wir denken werden durch biometrische Überwachung beobachtet und kontrolliert – Big Brother is watching you! Sogar die Stasi habe noch längst nicht die heutigen Möglichkeiten für eine derartig lückenlose Überwachung gehabt – das sagt Professor Harari 2018 auf der Jahrestagung des Deutschen Ethikrats wirklich.

Der Dichter Günter Eich im Jahr 1950:
Nein, schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftig sind!
Seid misstrauisch gegen die Macht, die sie vorgeben
für euch erwerben zu müssen.
Wacht darüber, dass eure Herzen nicht leer sind, wenn mit
der Leere der eurer Herzen gerechnet wird!
Tut das Unnütze, singt die Lieder, die man aus eurem Mund nicht erwartet!
Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt.
Schon immer mein Motto gewesen und heute überlebenswichtiger als je zuvor, denke ich.

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Kommentare ( 2 )

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2 Comments
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Teiresias
1 Stunde her

Was dabei gerne ausgelassen wird: Der Weg zur schönen neuen Welt führt über den 3.Weltkrieg. Die im Rahmen der BRICS+ organisierten Staaten sind nicht bereit, sich der unilateralen Weltordnung der US-Hochfinanz zu unterwerfen. Die Kriege in Ukraine und Nahost sind nur der Anfang. Die USA drängt auf mehr, Deutschland gehorcht. Deutsche Fregatten im südchineschischen Meer, deutsche Kampfjets auf Pearl Harbour – Pistorius provoziert die Chinesen, so gut er kann. Eigentlich werden hier seitens der USA nur Ersatzmachtmittel aufgebaut, um ihre unilaterale Weltordnung nach dem Ende des Petrodollar zu erhalten. Steven Spielberg hat in seinem Film „ready player one“ von 2018… Mehr

Last edited 1 Stunde her by Teiresias
Kassandra
4 Stunden her

Erst der Club of Rome – dann so einer wie Schellnhuber – und jetzt halt dieser. Für mich wirft das die Frage auf, wer oder was das so wollen könnte? Vielleicht kriegt man das raus, wenn man erkennt, wo solche aufs Podest gestellt werden – wie ja schon im Artikel angedacht. . Frau Ansari – Sie fragen schon, weshalb dann die Millionen Migranten in die westliche Welt geleitet werden. Hinsichtlich KI und des nicht ins Bild gesetzten dafür notwendigen Stromverbrauchs übersetzt Röper aus TASS: Strom, das kaum thematisierte Problem mit der KIhttps://anti-spiegel.ru/2024/strom-das-kaum-thematisierte-problem-mit-der-ki/ Kennt man das genaue Ziel dieser UN-Agenda, der… Mehr