„Sollte ich jemals Bundeskanzler werden, wird Christian Lindner nicht Finanzminister werden“

Einen noch willfähigeren FDP-Politiker könnte sich Habeck vorstellen, nicht aber Lindner, der immer noch nicht von der Schuldenbremse lassen will. Zu den absurden Vorstellungen Habecks gehört, dass sich ein ganzes Land verschulden muss, um einigen die Wärmepumpe zu bezuschussen.

picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Robert Habeck beim Bürgerdialog im Bundeswirtschaftsministerium, Berlin, 20.08.2024

Zuweilen sagt ein einziger Satz mehr über das Weltbild und den Charakter dessen, der ihn äußert, aus als tausend Reden, als tausend Vorträge und als wenn auch bemühte fünfeinhalb Kinderbücher. Seit Tagen arbeitet Habecks Umfeld daran, dem größten Wirtschaftsminister, den die Bundesrepublik und auch die DDR je hatte, angenehme Gefühle zu verschaffen, ihm das Gefühl der Beliebtheit und Bedeutung zu vermitteln, indem man Begegnungen mit Leuten organisiert, die entweder Wärmepumpengläubige oder Habeck-Fans sind, die nicht einmal ein wirtschaftlicher Zusammenbruch erschüttern kann.

Am Dienstag durfte Robert Habeck wieder im Kreis seiner Sekte im Innenhof des Wirtschaftsministeriums stehen und seine Geschichtchen zum Besten geben. Und die sind reich an Wendungen, überreich geradezu. Gerade eben reiste Habeck noch durch Westdeutschland, um wie ein Haustürvertreter für die Wärmepumpe zu werben, gerade eben verkündete er, nachdem er wirklich mit drei glücklichen Wärmepumpenbesitzern, die er für repräsentativ für die Deutschen hält, gesprochen hatte: „Ich habe das Gefühl, dass die vergangenen drei Tage eine richtige Schubumkehr für die Debatte sein können.“

Werdet endlich Wärmepumpengläubig!
Robert Habecks Pilgerreise zur eingebauten Wärmepumpe
Kaum aus Deutschlands glücklichen Wärmepumpenflecken zurück, dringt es aus dem Bundestag, dass im neuen Haushalt „nur“ noch 14,35 Milliarden Euro für die Förderung der Wärmepumpen vorgesehen sind, also 2,4 Milliarden Euro weniger als 2024. Die Förderung der Wärmepumpen demonstriert recht anschaulich, was Grüne unter sozialer Gerechtigkeit verstehen, nämlich, dass die Krankenschwester dem Chefarzt die Wärmepumpe mitfinanziert, die sie sich selbst nicht leisten kann.

Es gehört zu den absurden Habeck Economics, dass sich ein ganzes Land verschulden muss, um einigen die Wärmepumpe zu bezuschussen. Der stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, Andreas Jung, kommentierte das mit den Worten: „Das im KTF jetzt noch eingestellte Geld reicht nur, wenn es auch nächstes Jahr bei der Flaute beim Heizungstausch bleibt.“ Kaum machte die nüchterne Wahrheit die Runde, dass Habecks Schubumkehr das Geld ausgeht, schickte der Prophet der Wärmepumpen eine Sprecherin los, um den Wärmepumpenkonvertiten die Angst zu nehmen. Es sei genügend Geld da, lautet die Botschaft. Wieder soll der Misserfolg retten, denn genügend Geld ist eben nur deshalb da, weil der Markt für Wärmepumpen eingebrochen ist. Wurden im gesamten Jahr 2022 300.000 Förderanträge bewilligt, waren es vom 1. Januar bis zum 28. Juli 2024 nur noch 65.000. Die Wärmepumpenhersteller, die zur Kurzarbeit übergegangen sind, hoffen dass es in diesem Jahr wenigstens 90.000 Anträge werden.

Doch mit den leider überwiegend negativen Folgen seiner Amtsführung möchte Strahlemann Habeck nicht in Verbindung gebracht werden, er verkündet lieber, wie toll Biomasse ist, Biomasse soll es jetzt richten. Deshalb hat Habeck auch ein „umfassendes Biomassepaket“ angekündigt. Robert Habeck muss es von klein auf erfahren und in seinem Leben nie etwas anderes erlebt haben, denn nichts anderes liebt der Weltökonom aus Schleswig-Holstein mehr, als das Geld anderer Leute auszugeben, andere Leute für seine Phantasien und Idiosynkrasien zahlen zu lassen. Bei Robert Habeck ist jeden Tag Kindergeburtstag – und ein ganzes Land ist dazu eingeladen, auch wenn nur wenige zur Party selbst zugelassen sind.

Übrigens besteht das System Habeck in größten Ankündigungen, und wenn es wie regelmäßig schief läuft wie beispielsweise beim Heizungsgesetz, bei den AKWs, beim grünen Wasserstoff, beim grünen Stahl, muss es die nächste, noch größere Ankündigung richten. Denn Robert Habeck, der sich gern als Wirtschaftslenker und Postmodernisierer Deutschlands inszeniert, kennt nur eine Steigerungsstufe. Die Grundform (Position) ist ihm ohnehin gänzlich unbekannt, genauso unbekannt ist ihm der Komparativ, denn Robert Habeck spricht nur im Superlativ. Er hat die Ausnahme zur Regel erhoben, das Unmögliche zum Möglichen, das Phantasma als Realität definiert. Für Robert Habeck ist ständig Ausnahmezustand, den er aber nicht beherrscht, weshalb er auch nicht souverän ist. Ihn rettet einzig der Misserfolg. Es spricht Bände, wenn Habecks Leute beruhigen, dass genügend Geld für die Förderung der Wärmepumpen vorhanden ist, weil weniger Leute als erhofft sie in Anspruch nehmen. Auf einen Nenner gebracht: Habecks Pläne funktionieren nur dann, wenn sie scheitern.

Aber eigentlich ist es egal, wie viel Geld für die Förderung der Wärmepumpen im Haushalt 2025 eingestellt ist, wenn man ohnehin keinen Haushalt hat – und sich diese Regierung, zumindest die roten und grünen Koalitionäre immer öfter fragen, wozu ein Haushalt gut sein soll, wenn doch das Aufstellen eines Haushaltes bestenfalls ein bürgerliches Vorurteil, eigentlich eine rechtsextreme Marotte, eine Falle Wladimir Putins ist, weshalb alle, die einen seriösen Haushalt fordern, nur als Marionetten oder als nützliche Idioten des Kremlherrschers betrachtet werden können.

Reform bei Biomasse
Verrat an der Wärmepumpe: Habeck liebt jetzt Biogas
Aus leidvollen Erfahrungen mit den Grünen hatte Christian Lindner formuliert: „Klar ist für mich eins: Noch mehr grün, also mit einem grünen Kanzler und einem grüneren Regierungsprogramm, das würde nicht zu uns passen.“ Was Lindner formuliert, ist eine politische Positionsbestimmung und das Eingeständnis, den Grünen politisch viel zu weit gefolgt zu sein. Habeck, der Ich-Politiker, kontert nicht auf der politischen, sondern auf der persönlichen Ebene: „Sollte ich jemals Bundeskanzler werden, wird Christian Lindner nicht Finanzminister werden.“ Einen anderen, einen noch willfähigeren FDP-Politiker, vielleicht die FDP-Kriegerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, könnte sich Habeck wohl vorstellen, nicht aber Christian Lindner, der sich immer noch nicht von der Schuldenbremse verabschieden will, und der Habecks Verschuldungs-Libido versucht, Zügel anzulegen.

Habecks Statement sagt alles über Habeck aus. Der Politiker einer Partei, die bei 11 bis 12 Prozent in den Umfragen im Bund steht und die wohl aus mindestens einem ostdeutschen Landtag gewählt wird, die mit jedem Tag an der Regierung mehr Abneigung seitens der Bürger hervorruft, trumpft auf, und meint Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden, was nur eintreten würde, wenn die Grünen die Mehrzahl der Wahlzettel selbst ausfüllten oder die Übermittlung aus den Wahllokalen kontrollierten.

Doch, wenn Robert Habeck Bundeskanzler werden würde, benötigte er keinen Finanzminister mehr, denn er würde einen Mitarbeiter Larry Finks von BlackRock zum Konkursverwalter bestellen, deren frühere Mitarbeiterin Elga Bartsch hat er ja schon ins Wirtschaftsministerium geholt. Bartsch war Europa-Chefvolkswirtin der US-Investmentbank Morgan Stanley und zuletzt für die Denkfabrik des US-Vermögensverwalters BlackRock tätig. Gegen diese Konstellation hätte sicher auch ein Vizekanzler Friedrich Merz nichts einzuwenden.

Allerdings fragt man sich seit geraumer Zeit, wenn man Robert Habeck zuhört, ob D für Deutschland oder für Disneyland steht. Vollmondzeit ist ohnehin.

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Kommentare ( 81 )

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grenzenlos
4 Monate her

„Ich habe das Gefühl, dass die vergangenen drei Tage eine richtige Schubumkehr für die Debatte sein können.“
Das wäre ja sehr erfreulich. Denn eine Schubumkehr während des Flugs führt m. E. zum sofortigen Absturz. So ging es der Lauda-Maschine 1990 über Thailand.
Wenn doch der grüne Höhenflug durch Schubumkehr in 11.000 Metern Höhe auch sein plötzliches Ende finden würde!

Klaus Uhltzscht
4 Monate her

Mit Sonne, Wind und Biomasse als Energieträger kann unser grosser Wirtschaftsführer noch nicht den Endsieg der Klimaindustrie gegen die Menschen erringen. Aber er hat ja noch die Energie-Wunderwaffe! INSEKTEN! Insektenpulver wird seit 2023 in der EU sehr erfolgreich als Energieträger der Menschennahrung beigefügt.
Diese rückwärtsgewandte Schlüsseltechnologie wurde seinerzeit vom noch grösseren Wirtschaftsführer Pol Pot im befreundeten Kambodscha entwickelt. Durch intelligent gesetzte Förderanreize, z.B. Hunger, lernte das Volk, Spinnen, Würmer und sechsbeinige Zeitgenossen zu essen.
Wenn man die ganzen Insekten nun in einen Hochofen schmeisst, anstatt sein Volk damit zu füttern, müsste doch eigentlich hinten Grüner Stahl herauskommen?!

Last edited 4 Monate her by Klaus Uhltzscht
MartinL.
4 Monate her

Ich empfinde es als verheerend, wenn ein fanatischer Parteifunktionär Bundeskanzler wird. Ich wünsche mir in dieser Funktion einen empathischen und sympathischen Menschen, zu dem ich Vertrauen haben kann, der seine Ziele, mit denen ich hoffentlich übereinstimme, verständlich vermitteln kann und der darin den Großteil der deutschen Bürger eint und motiviert. Wenig günstig empfinde ich einen Menschen, der das Reden als mühsam empfindet, für den es ein Kraftakt ist, in tragischen Situationen ein ernstes Gesicht zu zeigen, der einen Humor besitzt, der für eine Stammtischrunde geeignet ist aber nicht für einen republikweiten Motivatior. Ebenso kritisch empfinde ich es, einen Bundeskanzler zu… Mehr

Chris Friedrich
4 Monate her

„Im Jahre 1996 erwarb Robert Habeck an der Universität Hamburg seinen Magisterabschluss mit einer Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff (1775–1825), über die er ein Jahr später im Verlag Königshausen & Neumann eine stilkritische Untersuchung veröffentlichte.[11] Von 1996 bis 1998 absolvierte er an der Universität Hamburg ein Promotionsstudium. Im Jahre 2000 wurde er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über die unterschiedlichen Darstellungsformen in Literatur und digitalen Medien zum Dr. phil. promoviert.“
Für mich sagt dieser Werdegang alles. Perfekt geeignet dafür, als größter Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, in die Geschichte einzugehen. Gegen den war Ludwig Erhard eine Lusche.

Wellesz
4 Monate her

Der Sozialismus, egal ob der von Mao, Stalin, Kim, Honecker, Ceaucescu, Castro, Maduro oder eben Habeck, ist ein totes Pferd, das immer mal wieder gesattelt wird. Aber tot bleibt tot. Und Habeck geht eben auch nicht über Wasser.

Fieselsteinchen
4 Monate her

Es ist wahrlich ein trauriges Schicksal, wenn die eigene Genialität so verkannt wird im Lande, aber man sich selbst zu höherem berufen fühlt. So ein
bisschen Bundeskanzler mit Dreitagebart und Schmuddelhemd, das kanzlert sich von allein. Man muss nur das grünüberlegene Mindset mitbringen. Wahrlich grüne Zeiten der Hoffnung werden anbrechen!
(Vielleicht findet doch einer seiner vielen Mitarbeiter den Mut, ihm zu sagen, dem Grünen, dem Hochwohlministernden, dass im Westen fast 87%, im
Osten ca 96 % die Grünen nicht wollen! Erst recht keinen Habeck!

Karl Schmidt
4 Monate her

Die Politik des Habeck schwankt nur zwischen zwei Polen: dem eines Tunichtgut und dem eines Taugenichts. Das mag unerträglich für ihn selbst sein, doch ist Größenwahn in Kombination mit magischem Denken eine äußerst schlechte Kompensation – jedenfalls für die Bürger. In seiner Amtsführung ist (abseits der konsequenten Vetternwirtschaft) keinerlei Logik, keine Struktur, geschweige denn eine Strategie erkennbar. Zu Zahlen scheint er überhaupt kein Verhältnis zu haben und er scheint auch keinerlei Skrupel zu besitzen, die Bürger auszunehmen um sein Klientel zu begünstigen. Darin zeigt sich eine gehörige Portion soziale Inkompetenz, die nicht nur daran deutlich wird, dass die Putzfrau dem… Mehr

Eugen Karl
4 Monate her

Wäre ich Bundeskanzler, würde ich Lindner auch nicht zum Finanzminister bestellen sondern Boehringer.

Last edited 4 Monate her by Eugen Karl
teanopos
4 Monate her

Der Herr „Dr.“ Habeck, das ist doch diese hochkompetente, geistreiche Blitzbirne, die glaubt, dass es eine hervorragende Idee ist, grundlastfähige Atom- und sonstige Kraftwerke „einfach“ bzw. nachweislich „nur“ aus ideologischen Gründen abzuschalten, wenn man Heizungen und eine Verkehrsinfrastruktur die komplett auf Strom basieren, an den (Privat)Mann bringen will. Und sich zu „wundern“ warum seine klimareligiösen Segnungen Ladenhüter sind und bleiben. Das ist echte Kompetenz, oder einfach nur eine weitere Blitzbirnre in „unserer“ Regierung die den Nobelpreis verdient hat. Den Nobelpreis dafür, als dümmstes und entsprechend bestes Beispiel dafür, wie man es NICHT macht. Ach Herr Dr. Habeck, die Mädels und… Mehr

Chris Friedrich
4 Monate her
Antworten an  teanopos

„Im Jahre 1996 erwarb Robert Habeck an der Universität Hamburg seinen Magisterabschluss mit einer Abhandlung zu den Gedichten von Casimir Ulrich Boehlendorff (1775–1825), über die er ein Jahr später im Verlag Königshausen & Neumann eine stilkritische Untersuchung veröffentlichte.[11] Von 1996 bis 1998 absolvierte er an der Universität Hamburg ein Promotionsstudium. Im Jahre 2000 wurde er mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über die unterschiedlichen Darstellungsformen in Literatur und digitalen Medien zum Dr. phil. promoviert.“
Für mich sagt dieser Werdegang alles. Perfekt geeignet dafür, als größter Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, in die Geschichte einzugehen. Gegen den war Ludwig Erhard eine Lusche.

Raul Gutmann
4 Monate her

Hätte, hätte Fahrradkette.
Sollte ich jemals Bundeskanzler werden, würde Thorsten Hinz Innenminister und Karlheinz Weißmann Außenminister.