Politik der Panik macht Kinder krank

Nur noch ein Jahr, um die Erde zu retten, hier. Die absolute Killervariante kommt im Herbst, dort. Seit fünf Jahren macht die Politik Panik – und damit die Kinder krank. Drei von vier Kindern fürchtet sich vor Krisen.

picture alliance | Andreas Poertner

Deutschland lebt im Notstand. Im Klimanotstand. Den haben rund 60 deutsche Städte vor fünf Jahren ausgerufen – und seitdem nicht mehr beendet. Der Notstand ist für die Politik zu Normalnull geworden. Der Grundzustand. Richtig eskalieren kann man dann ja immer noch. Etwa wenn der (un)verantwortliche Minister Karl Lauterbach (SPD) vor der „absoluten Killervariante“ warnt. Oder ihm Mediendarsteller wie der Madenexperte Mark Benecke beispringen und vom anstehenden „Höllensommer des Jahrtausends“ schwadronieren.

Seit fünf Jahren lebt Deutschland in der staatlich anerkannten Not. Damals betrieben Medien den Kult um „das Kind“ Greta Thunberg. Ihre Experten beschworen seinerzeit, dass 2019 das letzte Jahr sei, in dem sich das Klima-Armageddon abwenden ließe. Für 2020 galt das wieder. Und für 2021 und so weiter auch. Mit dem letzten Jahr konnten die Klimaschützer gut Spenden sammeln. Deswegen folgte bisher immer noch auf jedes allerletztes Jahr ein nächstes allerletztes Jahr.

Zahlen des Statistischen Bundesamtes
Der Kampf Lauterbachs und seiner Verbündeten um die Hitzepanik
Nach der Klimapanik folgte die Coronapanik. Die wurde nahtlos abgelöst von der Kriegspanik, der Energiepanik und der Finanzpanik. Falls zwischenzeitlich ein Verstand wieder zum Luft holen kommt, wird er wieder mit der Klimapanik abgelenkt. Irgendein Notstand ist immer. Ausflippen ist das neue Normalsein. Wer sich angesichts des Klima-Amargeddons genötigt sieht, sich auf der Straße festzukleben, findet Verständnis und Sympathie in Politik, Justiz und Medien.

Eine Politik der Panik, die nicht ohne Folgen bleibt. Eine Politik, die Kinder krank macht. Die DAK-Gesundheit hat für ihren „Präventionsradar 2024“ die Daten der Schüler der fünften bis zehnten Klassen ausgewertet. Die Ergebnisse der Krankenkasse sind – dieses Mal wirklich – besorgniserregend: Fast die Hälfte der Kinder zwischen 10 und 17 Jahren leidet durchschnittlich unter zwei Beschwerden. Pro Woche. Mehr als die Hälfte berichtet von Erschöpfung. Jeder Dritte von erhöhter Einsamkeit.

Drei von vier Kindern hat Krisenängste, wie der Präventionsradar herausgefunden hat. In einer Klasse mit 20 Schülern fürchten 15 die Zukunft. Karl Lauterbach und die anderen Priester des Panikkultes haben ganze Arbeit geleistet. Es bleibt halt nicht ohne Folgen, wenn ein zuständiger Minister eben mal so von der „absoluten Killervariante“ palavert, nur weil sein Gesicht so lange nicht mehr auf der Titelseite der Bild war.

Wer heute in der fünften Klasse ist, musste in der zweiten Klasse den ganzen Tag zuhause bleiben, weil die Politik ihm und seinen Eltern eingeredet hat, er sei ein Risiko für seine Großeltern. Die durfte er nur unter Auflagen besuchen. Wenn überhaupt. Als die Schulen dann wieder öffneten, mussten Schüler den ganzen Tag mit Maske da sitzen. Atemnot als Staatsräson. Selbst auf dem Pausenhof galten noch Abstandsregeln. Und nun haben drei von vier dieser Kinder chronische Zukunftsängste? Ein verblüffendes Ergebnis. Also verblüffend, dass es nicht vier von vier sind.

Lauterbach hat schon zu Beginn der Pandemie der Welt ein Interview gegeben, in dem er seine Hoffnung aussprach, die Menschen würden sich auch nach der Pandemie an die Corona-Auflagen halten. Dann wegen des Klimaschutzes. Nun hat eben dieser Lauterbach den „Hitzetod“ als neue Panik-Kampagne entdeckt, um seine Schäfchen im Dauer-Notstand besser lenken zu können. Mit Pressemitteilungen, die vor Hitze-Erkrankungen warnen, ist übrigens auch die DAK-Gesundheit beteiligt. Jene Krankenkasse, die durch ihre eigenen Zahlen eigentlich wissen müsste, was Panikmache aus Menschen macht. Vor allem aus Kindern. Vor Gericht würde man sowas Vorsatz nennen.


Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – Beispielsweise bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.

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Kommentare ( 41 )

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Innere Unruhe
3 Monate her

Hier sind die Eltern in der Pflicht, diesen Blödsinn – sorry – gerade zu biegen. Was glaubt man, wie Kinder in China, Venezuela und Nordkorea psychisch widerstandsfähig sind? – Dafür sorgen die Eltern am Esstisch. Entweder wird dieser Blödsinn ignoriert und man bespricht bessere Themen – Wissenschaft, Kunst, Raumfahrt … . Oder die Eltern geben dem ganzen einen Rahmen, dass die Kids es ignorieren… Familie ist die Zelle der Gesellschaft und sie soll sich dessen bewusst sein und Angriffe von Politikern abwehren. Es geht nicht nur um Ehegattensplitting oder Kindergeld. Es geht um die Beeinflussung der Kinder. Es braucht eine-zwei… Mehr

Tomas Kuttich
3 Monate her

Maske und Atemnot. Was für eine dämliche Übertreibung. Man hört täglich davon, dass Ärzte, Rettungssanitäter und so weiter bei der Arbeit erstickt sind. Der Artikel ist nicht besser, als das, was bemängelt.

ErikaR.
3 Monate her

Da bleibt nichts anderes übrig, als die Kinder zu Zynikern zu erziehen, die lernen allen Arten von Autoritäten mit skeptischem Realismus, wenn nicht Sarkasmus begegnen. Besser respektlos als krank.

WildBoarHunter
3 Monate her

Die Jugend antwortet auf diesen Politikstil und hat bei der EU Wahl fast zu 40% eher konservativ gewählt. Das gabs bei Wahlen lange nicht mehr. Da nach der ersten Lohnabrechnung meist nochmal 30 bis 40 Prozent aufwachen, liegt zumindest in dieser Generation eine Rückkehr zur Ratio im Bereich des Möglichen.
Was in den Generationen davor schief gelaufen sein kann, ist nur schwer zu ergründen. Es muss mehrere Faktoren für einen derart ausgearteten Attentismus geben.

Last edited 3 Monate her by WildBoarHunter
EndofRome
3 Monate her

Jetzt sollen sich die jungen Leute, denen Politiker, Medien und Verbände die Zukunft weggeredet haben, sich unter Boris‘ Fahnen scharen? Aberwitzig.

eschenbach
3 Monate her

Der Sinn von Panikmache ist die Herstellung von Folgebereitschaft der Bevölkerung. Mit einem popeligen Klimawandel ließe sich die milliardenschwere Totalverspargelung und -verspiegelung dieses Landes nicht begründen und durchsetzen. Dafür braucht es den Weltuntergang.
Nebenbei: Haben sich in Frankreich oder Italien schon mal ein paar Bekloppte auf einer Startbahn festgeklebt?

Haba Orwell
3 Monate her
Antworten an  eschenbach

Die Bevölkerung könnte aber auch das ständige Hysterisieren auf Zuruf verweigern. „German Angst“ ist ein Begriff seit Jahrzehnten – und es wird nicht besser.

ratio substituo habitus
3 Monate her
Antworten an  eschenbach

In F ja, aber dort etwas, äh, konsequenter gehandelt wurde, kam es bei uns nicht in die MSM

eschenbach
3 Monate her

Als Westdeutscher, der die These vertritt, dass der bundesrepublikanische Restverstand überwiegend in Ostdeutschland beheimatet ist, würde mich interessieren, ob die Kinder dort in gleichem Maße betroffen sind. Und ob es Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt. These: Im ländlichen Oberbayern (z.B.) sind die Kinder besser dran, weil woke bzw. lifestylelinke Eltern und Lehrer dort viel seltener vorkommen als in -sagen wir- Köln.

Last edited 3 Monate her by eschenbach
ratio substituo habitus
3 Monate her
Antworten an  eschenbach

Für das ländliche Norddeutschland kann ich Theorie verneinen. Viel zu viele der Woken „fliehen“ seit Jahren auf das Land, weil die wenigen noch lebenswerten Viertel in der Großstadt unbezahlbar werden. Und so sehr sie die Migranten auch begrüssen, neben ihnen wohnen will offensichtlich kein Woker.

Hueckfried69
3 Monate her

Stimmt. In Duisburg-Obermarxloh zum Beispiel- das ist ein Vielfaltsdorado vor dem Herrn!- erreichten die Grünen 2021 gerade mal 6,8%. Man sollte doch meinen, dass Hundertschaften von Migrationsfans dorthin ziehen, zumal Wohnungen billig zu haben sind. Aber man ist uneigennützig und überlässt die Freuden multikultureller Diversität gerne den „einfachen“ Menschen.

Last edited 3 Monate her by Hueckfried69
Innere Unruhe
3 Monate her
Antworten an  eschenbach

Ich bin im Sozialismus groß geworden, nicht DDR.
Und ich sage meinen Kindern, dass sie für nichts verantwortlich sind. Nich für die Afghanen – die haben ihre eigenen Eltern-Großeltern. Und auch nicht für Syrer. Nicht fürs Klima.
Sie sollen vernünftig mit Ressourcen umgehen, Sachen reparieren, lernen, arbeiten.
Wieso schaffen es dieselben Lehrer Muslimkinder nicht zu Klimaklebern und FFK-Freunden zu machen, aber deutsche Kids einzuschüchtern`?
Weil die Muslimeltern klar sagen, dass die deutschen Lehrer nichts zu sagen haben. Man kann dazu stehen wie man will.
Will man seine Kids selbständig und schlau machen, soll man politische Bildung selbst übernehmen.

elly
3 Monate her

Seit der Begriff Resilienz modern und zu einem regelrechten Hype stilisiert wurde, geht die Widerstandskraft verloren. Dabei bräuchten gerade die jungen Deutschen sehr viel Widerstandskraft für die Zukunft.

Ein Mensch
3 Monate her

Nicht nur die Politiker und ihre Spießgesellen sind Schuld an den Zuständen. Millionen völlig verblödete Erwachsene haben ebenfalls einen sehr großen Anteil an diesen Zuständen. Denn nur weil die Leute mitmachen und sich toll dabei fühlen, nur deshalb leiden die Kinder.

LunaMystic
3 Monate her

Ein neues Virus ist da: Mpox.
Das wird Kalle aber freuen. Da kann er mal wieder so richtig zeigen, was er drauf hat.
Die ersten selbst ernannten Experten fangen schon an ihren Senf zu dem Virus abzugeben.
Wird bestimmt lustig.