Immer weniger Arzttermine für Beitragszahler, immer mehr Feste für Funktionäre

Lobbyisten und Funktionäre treffen sich immer häufiger, unter anderem zu opulenten Empfängen und Festen. Während sich die medizinische Versorgung der gesetzlich versicherten Patienten in Deutschland dramatisch verschlechtert: in Krankenhäusern, in Arztpraxen und mit Arzneimitteln. Von Lothar Krimmel

picture alliance / dpa-tmn | Benjamin Nolte

Am 31. Mai 1830 gab der Fürst von Orléans, Bruder des französischen Königs Karls X, im Pariser Palais Royal ein Fest mit rund 4000 geladenen Gästen anlässlich des Besuchs des Königs und der Königin von Neapel. Trotz zunehmender Unzufriedenheit in der Pariser Bevölkerung mit den repressiven Aktionen des Königs schien nichts das ausgelassene Schlemmen, Tanzen und Feiern der Adelsgesellschaft trüben zu können. Doch der Graf de Salvandy, der als Diplomat und Publizist ein feines Gespür für den heraufziehenden Umsturz hatte, sprach den Satz aus, der seither unter Historikern metaphorisch für die Blindheit der Herrschenden gegenüber den Bedürfnissen der Beherrschten steht.

Unter Anspielung auf den Vesuv bei Neapel sagte er zum Fürsten von Orléans: „Exzellenz, dies ist ein wahrhaft neapolitanisches Fest: Wir tanzen auf einem Vulkan!“ Nur 8 Wochen später wurde die Bourbonen-Monarchie vom Volksaufstand hinweggefegt und die Juli-Revolution veränderte den Lauf der französischen und europäischen Geschichte. Der Maler Eugène Delacroix verewigte dieses Ereignis in seinem kulturikonischen Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“. Es ist – neben der Mona Lisa – das bekannteste Gemälde Frankreichs und hängt heute ebenfalls im Pariser Louvre, nachdem es zuvor von den jeweils Mächtigen aufgrund seiner aufrührerischen Wirkung immer wieder vor der Öffentlichkeit versteckt worden war.

Der unaufhaltsame Abstieg des woken Ampel-Deutschland

Warum diese Einleitung? Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich nicht. Aber die historischen Parallelen zum Ampel-Deutschland sind unübersehbar. Denn die Ampel leistet ganze Arbeit: Deutschland steigt ab. Unaufhaltsam und immer schneller. Illegale Massenmigration in Kombination mit Klimahysterie, Energiedesaster, Deindustrialisierung und wokem Wahnsinn haben das Land scheinbar unumkehrbar in Richtung Abstieg programmiert. Das unerträgliche Bahnchaos, das von ausländischen Gästen während der Fußball-Europameisterschaft ungläubig registriert wurde, ist nur eines der unzähligen Symptome des Abstiegs eines einstigen Vorzeigelandes.

Noch zehrt Deutschland vom Reichtum, den die von woken Nichtskönnern so verachteten Vorgänger-Generationen geschaffen haben. Doch schon jetzt werden die Ausweichoptionen für die einheimische Unterschicht immer geringer. Längst haben migrantische Banden nicht nur die Herrschaft des Terrors im Drogengeschäft etabliert. Sie haben inzwischen auch die deutschen Rentner von den Abfalleimern der Republik verdrängt. Das Flaschensammeln als lukratives Zubrot zum Bürgergeld werden sie sich nicht mehr aus der Hand nehmen lassen.

Illegale Massenmigration blockiert die Gesundheitsversorgung

Gerade auch im Gesundheitswesen ist der Abstieg an allen Ecken und Enden sichtbar. Vor allem in den Krankenhäusern. Deren Ambulanzen sind deutschlandweit fest in migrantischer Hand. Für beitragszahlende Einheimische ist da kaum noch Platz. Nur Privatpatienten können noch in die Chefarzt-Ambulanz fliehen.

Das gleiche Bild im Rettungsdienst: Die 112 für den ebenso kostenlosen wie sofortigen Haubesuch ist in Migrantenkreisen längst kein Geheimtipp mehr. Kein Wunder, dass die Hilfsfristen, also die Vorgaben für die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte, immer seltener eingehalten werden. Bei massenhaftem Missbrauch durch integrationsunwillige Migranten, denen Deutschland als unterwürfiges Schlaraffenland versprochen wurde, das unerbittliche Strenge nur gegenüber Einheimischen anwendet, kann selbst der beste Rettungsdienst seiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen.

Am gravierendsten ist der absehbare Bankrott der ambulanten Medizin, die bislang das Rückgrat des Gesundheitswesens gebildet hat. Die Arzneimittel-Versorgung ist unter der Ägide eines ebenso egomanen wie unfähigen Gesundheitsministers in Teilen bereits zusammengebrochen.

Das sichtbarste Zeichen für den schleichenden Niedergang der Krankenversorgung ist die deprimierende Suche nach Haus- und Fachärzten. Während Hausärzte oft grundsätzlich keine neuen Patienten mehr aufnehmen, kommt es bei Fachärzten nicht selten zu Wartezeiten zwischen 6 und 12 Monaten. Noch vor wenigen Jahren wurden entsprechende Berichte aus Ländern mit staatlichen Gesundheitssystemen wie Großbritannien und Italien hierzulande amüsiert zur Kenntnis genommen. Doch inzwischen hat die vereinte links-grüne Inkompetenz ganze Arbeit geleistet und das im Grundsatz überlegene System der gesetzlichen Krankenversicherung auf Ramschniveau heruntergewirtschaftet.

Wie stets schmückt sich staatliche Mangelverwaltung auch im Gesundheitsbereich mit bombastischen Euphemismen. „Terminservicestellen“ versprechen unter der Rufnummer 116117 rasche Lösungen bei der Arztsuche. Doch erstens bedeutet dies die faktische Aushebelung des Patientenrechts auf freie Arztwahl. Und zweitens ist ein Terminangebot bei einem mehr als eine Fahrstunde entfernten Hausarzt keine wirkliche Lösung.

Berlin als Brennglas für Abstieg und Perversion

Es ist bezeichnend, dass der Mangel ausgerechnet dort am heftigsten zuschlägt, wo die Verursacher des staatlichen Versagens sitzen. In Berlin hat das unendliche Warten auf Arzttermine längst zu dramatischen Gesundheitsproblemen geführt und wirkt sich inzwischen auch auf die Lebenserwartung der Berliner aus.

Manchmal wird von mitfühlenden Ärzten angeboten, sich einfach in die volle Sprechstunde zu setzen, um einige Stunden lang auf eine Lücke zwischen oder nach den bestellten Patienten zu warten. Doch dies können sich zumeist nur Bürgergeldempfänger leisten. Beitragszahlende Arbeitnehmer, die um ihren Job bangen, bleiben auch bei solchen „Angeboten“ außen vor.

Doch Halt! Nicht alle Berliner sind betroffen. Für die kleine Schar von Parlamentariern, Regierungsmitarbeitern, Funktionären und Lobbyisten gibt es kein Problem mit Arztterminen. Als Beamte und Privatpatienten stehen ihnen die Privatsprechstunden und Chefarztambulanzen zu jedem gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung. Sie haben in der Tat allen Grund, vom „besten Gesundheitssystem der Welt“ zu schwadronieren.

Und genau das feiern sie auch ausgiebig auf den inzwischen unzähligen Festen und Empfängen der hauptstädtischen Gesundheitslobby. Die „Szene“ trifft sich inzwischen nahezu täglich. Abgeordnete des Bundestags-Gesundheitsausschusses geben feixend zum Besten, sie bräuchten eigentlich gar keine Küche in ihren Wohnungen, da sie beinahe allabendlich auf den Festen der Gesundheitslobby bestens versorgt würden.

Feste der Gesundheitslobby: ganzjährig und flächendeckend

Anders als bei der Versorgung der Patienten, die zumeist nur die Richtung nach unten kennt, gibt es bei den Empfängen der Lobbyisten eine andere Richtung: nach oben. Denn je exquisiter die Location, je opulenter das Buffet und je aufwändiger das Beiprogramm, desto mehr Politiker und hochrangige Funktionäre lassen sich blicken und desto begehrter sind natürlich die Einladungskarten bei den sonstigen Lobbyisten.

Wer keine Einladung erhält, wurde im Funktionärs- und Lobbyisten-Tross offenbar als zu leicht befunden, was mindestens eine mittelgradige Depression hervorrufen kann. Doch anders als bei Patienten, gibt es für Lobbyisten eine einfache Lösung: Man richtet einfach ein eigenes opulentes Fest aus und lädt neben den Entscheidungsträgern nur diejenigen anderen Lobbyisten ein, von denen man auch selbst eingeladen wird.

Auf diese Weise hat sich deutschlandweit ein zeit- und flächendeckendes System von Neujahrsempfängen, Frühlingsfesten, Sommerfesten und Herbstempfängen der Gesundheitslobby etabliert. Inzwischen richten sogar viele der rund 100 Krankenkassen eigene Feste aus – und das auch noch in jedem Bundesland, bis hinunter zum kleinsten, dem Saarland.

Man würde gegen das ausgelassene Feiern der Gesundheitslobby nichts einwenden wollen, wenn das System, das von ihnen kontrolliert wird, gut performen würde. Doch das Gegenteil ist der Fall: Es gibt offenbar eine inverse Beziehung zwischen der Zahl der Lobbyisten-Feste und der Güte der Gesundheitsversorgung. Denn mit der explodierenden Zahl der Lobbyisten-Feste ist die Zufriedenheit der Patienten regelrecht implodiert.

Hochfeste für Egotrips narzisstischer Gesundheits-Lobbyisten

Die Mutter aller Feste der Gesundheitslobby ist der Neujahrsempfang der deutschen Ärzteschaft. Zu Zeiten der Bonner Republik trafen sich alljährlich Mitte Januar im Brauhaus Sion im Schatten der Kölner Domtürme rund 250 Funktionäre, die Rang und Namen im deutschen Gesundheitswesen hatten. Schon bald nach dem Umzug der ärztlichen Spitzenorganisationen nach Berlin vervielfachte sich die Zahl der Teilnehmer. Auf den beiden „Fressetagen“ des KaDeWe drängten sich bis zu 1000 Gäste. Der Zugang musste gelegentlich gesperrt werden, da insbesondere die oberste Etage mit dem Wintergarten und dem exquisiten Buffet unter der Last der Lobbyisten einzustürzen drohte.

Zuletzt wurde der Zugang auf etwa 600 Personen beschränkt. Für Hunderte von Lobbyisten hieß dies: Wir müssen leider draußen bleiben. Umso wichtiger fühlen sich natürlich seither die geladenen Gäste. Bei Spanferkel und Riesengarnelen werden keinerlei Gespräche von Relevanz geführt. Die Teilnahme dient stets nur zwei Zielen, nämlich der Versicherung der eigenen Bedeutung und dem Ausbau des eigenen Netzwerks. Dafür stellt man sich auch gerne einmal zusammen mit anderen Auserwählten bei winterlicher Kälte vor dem KaDeWe-Eingang in die Warteschlange.

Für die Lobbyisten in den zahllosen Verbänden des Gesundheitswesens bedeutet ein solches Netzwerk pures Geld. Denn das Modell des Aufstiegs links-grüner Nichtskönner in höchste Partei- und Regierungsämter hat sich längst in sämtlichen Bereichen dieses untergehenden Landes etabliert.

Wer als „Netzwerker“ gilt, muss nichts anderes mehr leisten. In den Verbänden der Gesundheitslobby geht man als „Netzwerker“, der seine Tätigkeit auf allabendliches belangloses Tratschen am reichen Buffet beschränkt, mit bis zu 50 Prozent mehr Gehalt nach Hause als ein formal gleichrangiger, aber fleißiger Highperformer, der durchdachte Lösungsansätze produziert. Auf diese Weise ist die Republik von einem Anreizsystem durchzogen worden, das Nichtskönner, Schaumschläger und großmäulige Underperformer anzieht und in Spitzenfunktionen katapultiert.

Tanzen die Gesundheits-Lobbyisten auf einem Vulkan?

Doch zurück zur Einleitung: Tanzen die Funktionäre der Gesundheits-Lobby auf einem Vulkan wie einst die Pariser Adelsgesellschaft? Klar ist, dass nur ein rigoroser Bruch mit Überzeugungen und Verhaltensweisen, die den schleichenden Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung verursacht haben, aus der Krise führen kann.

Daher stünde es allen Beteiligten gut zu Gesicht, auf sämtliche derartige Feiern zu verzichten und alle Kraft auf die Lösung der dramatischen Versorgungsprobleme zu lenken. Wer wirklich wichtig ist und etwas für solche Lösungen beitragen kann, sollte weder Zeit noch Lust haben, irrelevante Lobbyisten-Feste zu besuchen. Und wenn die wirklichen Entscheidungsträger solchen aus der Zeit gefallenen Veranstaltungen fernbleiben, werden diese Feste in kürzester Zeit von selbst verschwinden.

Gewalt wie im Sommer 1830 in Paris kann keine Lösung sein. Aber vielleicht entschließt sich bald einmal eine relevante Zahl frustrierter Kassenpatienten zu „Gegendemonstrationen“ vor den Toren der Lobbyisten-Treffpunkte. Denn „Haltung zeigen und Zeichen setzen“ ist beileibe kein Privileg links-grüner Nichtskönner und staatlich alimentierter NGO-Aktivisten.


Dr. med. Lothar Krimmel, Facharzt für Allgemeinmedizin, war von 1992 bis 2000 Geschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und ist damit ein genauer Kenner des Medizinsektors.

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Kommentare ( 147 )

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Burnetatswiese
4 Monate her

Mir erklärte während eines Krankenhausaufenthalts eine zugereiste Fachkraft, diesmal aus Osteuropa, dass wir in Deutschland es doch sehr gut hätten: der Staat zahlt alles wie Krankenhausbehandlungen, Arztkosten, Medikamente usw. Als ich ihm dann sagte, dass das nicht stimmt, sondern der Arbeitnehmer in eine Krankenversicherung einzahlt und diese Krankenversicherung eine Solidargemeinschaft ist und deshalb auch für die Nicht-Arbeitenden aufkommt, guckte er mich an, als hätte ich ihm gerade die Geheimnisse des Universums entschlüsselt. Diesen Blick werde ich nie vergessen. Da wurden mir zwei Sachen klar: dass diese Fachkraft noch nie in Deutschland gearbeitet hat und dass diese Leute überhaupt keine Ahnung… Mehr

Evero
4 Monate her

Da wundert mich ja gar nichts mehr. Über 40 Jahre habe ich als Arbeitnehmer üppige Kassenbeiträge bezahlt und war sehr selten krank. Jetzt hat mir der Hausarzt im April eine Überweisung zum Kardiologen ausgestellt. Einen Termin bekam ich für …November. Die Praxen sind voll mit Migranten und Post-Vac-Leidenden. Auch stelle ich fest, dass die in Deutschland noch praktizierenden Ärzte immer mehr zur 4-Tage-Woche übergehen, weil sie sagen, dass sie sonst umsonst arbeiten müssten, weil ihr zugeteiltes Budget verbraucht ist. Es ist tatsächlich so, dass die Gesundheitsversorgung der Deutschen leidet, weil die Migranten das Budget wegfressen, weil sie die Termine blockieren,… Mehr

Riffelblech
4 Monate her

Wenn ich mich mit meiner Meinung zu diesem Thema melde werde ich sicher abgestraft . Aber trotzdem : In der so viel gescholtenen DDR gab es ein staatliches Gesundheitswesen was hervorragend funktionierte . . Es fehlten die im Westen vorhandenen technisierten Geräte klar ,aber die Grundversorgung war sehr gut . Hausärzte und Gemeindeschwestern arbeiteten in der Regel gut zusammen . . Es gab sogenannte Bereichsärzte die über den allgemeinen Gesundheitlichen Zustand ihres Bereiches gut Bescheid wussten . Die der Ärzte in der DDR Bezahlung war betrüblich ,klar , Aber die bundesdeutsche Wirklichkeit der monetären Geschäftigkeit im Arztberuf ist keine gute… Mehr

Britsch
4 Monate her
Antworten an  Riffelblech

Die Versorgung in der BRD war zum damaligen Zeitpunkt auch besser.
Lauterbach gehört ja bekanntlich schon lange zu den „§Optimierern“ des Gesundheitssystemes. Solche „Optimierer und Experten“ haben es kaputt gemacht.
Nun da Lauterbach garr noch „Gesundheits“minister ist gibt er dem System den Rest. Immer mehr einzahlen und für das was man einzahlt ist ist kein Geld für die Einzahler da , wird anderweitig „abgeschöpft“, ausgebeutet

Nibelung
4 Monate her
Antworten an  Riffelblech

Worüber sie schreiben hatte ja damals aus ihrer Sicht Berechtigung, aber denken sie bitte daran, daß die DDR am Ende pleite war und erst aufgeblüht ist, als der Westen investiert hat und ich selbst kenne sehr gut die alte DDR mit ihren Strukturen, weil ich schon vorher über viele Jahre dort geschäftlich mit volkseigenen Produktionsbetrieben verbunden war und sehr wohl differenzieren konnte, mit welchen unterschiedlichen Ellen im Sozialismus gemessen wurde und das war manchmal grotesk oder peinlich, wenn man es erleben mußte, daß da vieles nicht Gold war, wenn es auch glänzte.

Rob Roy
4 Monate her

Heute dazu noch ein WELT-Artikel, der beklagt, dass es auch in Arztpraxen mehr und mehr Gewalt gäbe und dass einzelne Patienten gleich von Gruppen begleitet würden, die Randale machen, wenn ihnen was nicht passt.
Natürlich wurde nicht erwähnt, wer für Gewalt und Ärger sorgt. Man traut sich halt nicht zu sagen, dass es um Migranten, vor allem Muslime, geht.

Wolfgang Schuckmann
4 Monate her

Der Artikel kommt wie gerufen. Heute erlebt, vor 2 Std. Bekam eine Verordnung zum Wickeln der Beine gestern, also vor 24 Std. Geht bis Ende August. Nur das eigentliche Hilfsmittel, die Spezialbinden wurden nicht verschrieben. Machte mich gestern auf die Suche nach einem medizinischen Dienst. Wurde fündig und würde direkt nach den Binden gefragt. Hatte ich aber nicht. Rief meine Apotheke an und bestellte auf Anweisung die vom Gesundheitsdienst geforderten Binden. Erster Schock: Preis, 305, 00€ Zweite Erkenntnis: Muss ich ohne Rezept bestellen und privat für den Wert haften. Das Material war gestern um 17:30 in der Apotheke. Telefonat mit… Mehr

Ulrich
4 Monate her

„Gewalt wie im Sommer 1830 in Paris kann keine Lösung sein.“ Als Herakles seinerzeit den Augias-Stall mit Hilfe der Fluten eines nahegelegenen Flusses ausmistete, möchte ich nicht im Bereich der Stalltore gestanden haben. Und bei der Bostoner TeaParty sind sicher nicht nur ein paar Säcke Tee über Bord gegangen. Auf freiwilliger Basis werden die Nutznießer des aktuellen Systems nicht auf ihre Pfründe verzichten. Es müssen ja nicht gleich Köpfe rollen, Zerschlagen der Netzwerke wäre ein Anfang. Und im Übrigen, die Annahme eines Kugelschreibers durch einen Sachbearbeiter einer Behörde riecht ja schon nach Korumpierbarkeit und zieht ein Disziplinarverfahren nach sich. Das… Mehr

A.Kroemer
4 Monate her

Immer weniger Arzttermine für Beitragszahler,… Man sollte sich schon die Mühe machen und hinter die Kulissen schauen und nicht einfach etwas als gegeben hinstellen. Fakt ist, dass Arztpraxen nicht Patienten aufnehmen können wie sie wollen, sondern die Krankenkassen ihnen vorschreiben, für wie viel Patienten sie Geld bekommen. Für jeden Patienten mehr wird von den Kassen nicht gezahlt! Das ist der Grund, warum Praxen einen Aufnahmestopp haben und auch die Terminvergabe so eingeschränkt ist. Gerade bei Fachärzten ist das richtig übel, denn die gibt es nicht in der Masse wie Allgemeinmediziner. Das, was in den Arztpraxen täglich geschieht, hat nicht das… Mehr

Frank1
4 Monate her
Antworten an  A.Kroemer

Jein, dieses Bezahlsystem gibt es ja nicht erst seit heute (oder gestern). Wenn die Wartezeiten auf Termine jetzt deutlich länger sind also vor 10 Jahren, muss rein logisch dazwischen etwas passiert sein.

Fred Katz
4 Monate her

Die Wiedereinsetzung der Bourbonen nach Napoleons Niederlage wäre dann womit zu vergleichen?

Hat es in Deutschland je eine Revolution oder eine Bewegung wie unter Napoleon gegeben?

Wir hatten zwei Regime, die Weltkriege führten, eine stalinistische Diktatur, Kohls geistigmoralische Wende und die Merkeldoktrin.

Typisch deutsch wäre es, die Ampel durch AfD/BSW zu ersetzen.
Dann regieren andere. Besser wird es nicht.

Von beiden Parteien habe ich je was kluges gehört, wie man es besser machen will.

Innere Unruhe
4 Monate her
Antworten an  Fred Katz

Haben Sie ein wenig Vertrauen in die Deutschen. Großer Segel bekommt viel Gegenwind. Wer Großes tut, macht auch Fehler. Ansonsten gibt es wunderbare Länder wie Malawi – von dort kommt nichts, sie haben keine Kriege entfesselt und auch nicht wirklich Leute nennenswert umgebracht… Trotz alledem, trotz dier Irrwege schaffen es die Deutschen hin und wieder, was richtig gutes zu machen. Sie können nicht erwarten, dass eine Gesellschaft ständig ein Vorbild ist. Deutsche haben ihre geschichtliche Hochs und Tiefs. Und weil die Hochs sehr hoch sind, scheinen die Tiefs sehr viel tiefer als bei anderen, wie z.B. Eritrea. Haben Sie Vertrauen… Mehr

Evero
4 Monate her
Antworten an  Fred Katz

Es war in der alten Bundesrepublik guter Brauch, dass der Wähler auch mal die anderen ans Ruder gelassen hat, wenn sich eine Regierung verbraucht hatte. Jetzt gibt es die Volksfront der Altparteien, die sich nicht groß in der Programmatik unterscheiden, und die Alternative für Deutschland. Warum nicht einmal die verfassungstreue AfD ans Ruder lassen, wenn sich die Altparteien restlos verbraucht haben ( sh. grottenschlechtes Politpersonal ohne Charisma und Vaterlandsliebe)? Die Mätzchen, die der weisungsgebundene Inlandsgeheimdienst treibt mit der AfD sind grob verfassungswidrig. Schon aus dem Grund, wie die Altparteien mit dem Grundgesetz Schlitten fahren, sollten sie für mind. 3 Legislaturperioden… Mehr

Last edited 4 Monate her by Evero
Innere Unruhe
4 Monate her

Sorry, aber wenn Omis gegen Rechts wählen, sollen sie sich hinter den Asylanten beim Arzt anstellen.
Es ist ja nicht so, als hätte sich die Bevölkerung gegen diese Zustände gewehrt.
In den Wahlkabinen findet diese Politik große Zustimmung.

NochNicht2022
4 Monate her
Antworten an  Innere Unruhe

Das stimmt: Das werden wir im Herbst 2024 wiederum sehen. Denn: Ohne dreimal 35+ Wahlanteil für die AfD wird sich wirklich nichts ändern.

Innere Unruhe
4 Monate her
Antworten an  NochNicht2022

Es wäre wünschensert.
Der Westen braucht ein wenig Mut. Sie wollen diese Zustände nicht, wollen aber ihren Augen noch nicht trauen und haben Hemmungen, gegen die Etablierten zu stimmen.
Der Osten könnte hier mit gutem Vorbild voran gehen.

Montesquieu
4 Monate her
Antworten an  Innere Unruhe

Der Witz ist, vor der Schlange steht auch immer öfter einer!

Paprikakartoffel
4 Monate her
Antworten an  Montesquieu

Vor allem in den Notaufnahmen und Kreiskrankenhäusern, die man tunlichst vermeidet, wenn man den Unsicherheitsfaktor Übersetzungsfehler scheut. Von den manchmal zweifelhaften Fachkenntnissen muß man nicht erst anfangen.

Rainer Schweitzer
4 Monate her

Das Geschäftsmodell der PKV besteht darin, vor allem junge, gesunde Menschen mit geringem Krankheitsrisiko als Mitglieder zu werben. Man wirbt mit günstigeren Beiträgen (in jungen Jahren) und besserer Versorgung, die damit erreicht werden, daß man gezielt die niedrigeren Risiken abgreift. Die Alten will man nicht haben und wenn sie denn da sind, zahlen sie als Rentner oder alte Witwe Beiträge, daß ihnen die Ohren sausen. Eine der größten sozialstaatlichen Errungenschaften der BRD war eine flächendeckende, alle Bürger, ungeachtet ihrer wirtschftlichen Verhältnisse, umfassende Krankenversorgung nach dem Umlageprinzip, zu für jeden leistbaren, weil einkommensabhängigen Beiträgen. Sie lebt von der schieren Masse der… Mehr

A rose is a rose...
4 Monate her
Antworten an  Rainer Schweitzer

Leider haben Sie das System der PKV nicht verstanden. Denn so krude, wie Sie es hier darstellen, ist es nicht. Im Gegenteil – es kommen extrem komplexe Algorithmen zur Anwendung, sowie statt einer großen Gruppe, sehr viele, kleine Einheiten, die unabhängig und geschlossen agieren. Zudem ist es so, dass die Beiträge der PKV auch für Menschen, die lebenslang Mitglied sind, stetig steigen und im Rentenalter teilweise wirklich schwindelnde Höhen erreichen.
Unterm Strick ist unser System einfach nicht auf die Form der Gesellschaft, die wir heutzutage haben, ausgelegt. Eine Reform wäre deshalb dringend nötig, da stimme ich Ihnen zu.

Innere Unruhe
4 Monate her
Antworten an  A rose is a rose...

„Zudem ist es so, dass die Beiträge der PKV auch für Menschen, die lebenslang Mitglied sind, stetig steigen und im Rentenalter teilweise wirklich schwindelnde Höhen erreichen“
Als ob man das nicht gewusst hätte. Für Leute, die sich aus der Solidargemeinschaft verabschieden als sie jung und kräftig waren, habe ich keine Lust im alter zu zahlen.
Ich könnte mich auch privat versichern. Ich tue es nicht. Auch wenn nicht alles rosig ist, so denke ich, dass es in den meisten Fällen sicherer ist, Teil einer großen Gruppe zu sein als Teil einer kleineren.

Paprikakartoffel
4 Monate her
Antworten an  Innere Unruhe

Sah ich auch so, blieb deshalb gesetzlich versichert. Woran ich nicht gedacht hatte, war eine willkürlich veränderte Gruppenzusammensetzung.

A rose is a rose...
4 Monate her
Antworten an  Innere Unruhe

Darf ich bei Stichwort „Solidargemeinschaft“ fragen, wie Sie über die vielen Milliarden von Euro denken, die nicht nur bei der Gesundheitsversorgung, sondern auch in Form von Bürgergeld an junge, kräftige Menschen gehen, die niemals Teil dieser Solidargemeinschaft waren? Denn Privatversicherte (Beamte natürlich ausgenommen) tragen einen großen Teil des Steuer- und Abgabeaufkommens unseres Landes und „verabschieden“ sich damit nur bedingt.

Rainer Schweitzer
4 Monate her
Antworten an  A rose is a rose...

Olaf Scholz, SPD Hubertus Heil SPD Nancy Faeser, SPD Annalena Baerbock, Grüne Allen voran die SPD, zusammen mit den Grünen zerstören gerade gezielt uns bewußt das System der umlagefinanzierten Sozialsysteme, indem sie den Zugang zu ihnen öffnen für die halbe Welt. Nicht die Solidargemeinschaft ist das Problem, sondern die SPD und die Grünen, die sie gerade bewußt und gezielt zerstören, indem sie sie zur Implosion bringen. Die Feinde der umlagefinanzierten Sozialsysteme, der Sozialgemeinschaft, des nach dem Krieg aufgebauten Sozialsttaates, einer tragende Säule des deutschen Erfolgsmodells, heißen: SPD, die Grünen Die Feinde der gesamten Sozialstaatlichen Organisation der BRD seit dem Krieg… Mehr

Michael Palusch
4 Monate her
Antworten an  A rose is a rose...

„Im Gegenteil – es kommen extrem komplexe Algorithmen zur Anwendung, sowie statt einer großen Gruppe, sehr viele, kleine Einheiten, die unabhängig und geschlossen agieren.“
Jetzt müssten Sie nur noch erklären, was Sie damit ausdrücken wollen.
Fakt ist, die PKV ist eine gewinnorientierte Versicherung und das heißt, in Summe muss nach Abzug aller Kosten weniger ausgezahlt werden als eingezahlt wurde. Dass dieses Geschäftsmodell aber mit Rentnern nicht zu machen ist, egal wie „extrem komplex“ die Algorithmen sind, sollte für jeden auch ohne Computer nachvollziehbar sein.

Rainer Schweitzer
4 Monate her
Antworten an  Michael Palusch

Das ist mit Rentnern nur dann zu machen, wenn diese exorbitant hohe Beiträge zahlen, d.h. wenn ihr Risiko nicht von der riesigen Solidargemeinschaft getragen wird, sondern wenn sie es weitgehend selbst tragen. Wir haben so einen Fall in der Familie, Ü90, Witwe. Ihr monatlicher Beitrag zur PKV ist etwa zehnmal (sic!) so hoch wie meiner für die GKV und die Kasse zu wechseln geht nicht mehr. Will man die Rentner und Invaliden ebenso gut versorgen, wie alle anderen, dann setzt das eben eine möglichtst große, umfassende Solidargemeinschaft voraus. Ich bin kein großer Freund von staatlichen/halbstaatlichen Monopolbetrieben mit Zwangsmitgliedschaft, sie haben… Mehr

Last edited 4 Monate her by Rainer Schweitzer
Montesquieu
4 Monate her
Antworten an  Rainer Schweitzer

Sie verstehen das Prinzip nicht. Aber Ihr Kommentar entspricht dem gängigen Vorurteil, also muss es richtig sein.

Michael Palusch
4 Monate her
Antworten an  Montesquieu

Dann erklären Sie doch mal „das Prinzip“.
Anderen vorzuwerfen, sie würden etwas nicht verstehen und lediglich Vorurteilen anhängen, ohne selbst auch nur den Hauch eines Argumentes vorzubringen, ist etwas dünn.