Neue Sicherheitsmaßnahmen nach Gewalt in Freibädern

Ein neues Sicherheitskonzept soll Bädern in Deutschland als „Orientierungshilfe für eine sichere Freibadsaison“ dienen. Mehr Personal soll dafür sorgen, dass Freibäder wieder „zu Orten der Freude und Erholung für alle Besucher werden“. Der Bund versagt, die Kommunen sollen es richten.

picture alliance / SULUPRESS.DE | Vladimir Menck/SULUPRESS.DE
Polizei vor dem Columbiabad in Berlin-Neukölln, 19.08.2023 (Symbolbild)

Anlässlich wiederholter Gewaltvorfälle in Freibädern hat die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) ein umfassendes Sicherheitskonzept vorgelegt, das Bäderbetrieben bundesweit als Orientierungshilfe für eine sichere Freibadsaison dienen soll, meldet dts an diesem Morgen.

„Ob die Maßnahmen, die wir in unserem Sicherheitskonzept vorschlagen, eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Täter haben, können wir nicht wissen. Aber auf jeden Fall tragen sie dazu bei, dass das Personal in den Bädern besser auf Konfliktsituationen vorbereitet ist, sich sicherer fühlt und entspannter der eigentlichen Arbeit nachgehen kann“, sagte DGfdB-Pressesprecherin Ann-Christin von Kieter der „Rheinischen Post“.

Welche Maßnahmen das Konzept genau enthält und von wem die zunehmende Gewalt ausgeht, wer also zu den „potenziellen Tätern“ gehören könnte, erfährt man in der Agenturmeldung nicht. Die Berichte über die eskalierende Gewalt im Columbiabad in Berlin-Neukölln, die vor allem im letzten Jahr für Schlagzeilen sorgte, aber auch in Bädern anderer deutscher Städte lassen entsprechende Schlüsse zu.

DGfdB-Geschäftsführer Christian Mankel sagte: „Auch in der finanziellen Umsetzung möglicher Maßnahmen ist die Sicherheit stets eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur durch gemeinsame Anstrengungen mit allen Beteiligten aus Politik, Stadtgesellschaft und Polizei gelingt.“ Die Bäderbetriebe müssten in der infrastrukturellen und gesellschaftlichen Wertigkeit weiterhin oben angesiedelt werden, erklärte er. „Kommunen dürfen in der Finanzmittelausstattung und damit verknüpfter Haushaltsplanung von Bund und Ländern nicht alleine gelassen werden“, so Mankel.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt das Sicherheitskonzept der DGfdB. „Die Sicherstellung der Sicherheit in den Schwimmbädern ist eine gemeinsame Aufgabe“, sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der „Rheinischen Post“. Polizei und Badbetreiber müssten eng zusammenarbeiten und weitere Akteure wie Sozialarbeiter und kommunale Behörden einbinden, so der GdP-Chef.

Nur mit der sicht- und spürbaren Durchsetzung von Regeln könnten Freibäder, in denen es in der Vergangenheit wiederholt zu Ausschreitungen mit Verletzten gekommen sei, wieder zu Orten der Freude und Erholung für alle Besucher werden, so Kopelke. Notwendig dafür sei eine angemessene Personalausstattung der Bäder. Zuständig seien die Städte und Kommunen.

Welche konkreten Sicherheitsmaßnahmen das neue Konzept auch immer enthält, sie sind verbunden mit erhöhtem Personalaufwand für die Bäder. Die Kommunen benötigen mehr Geld für Aufgaben, die daraus resultieren, dass die Politik auf Bundesebene versagt: bei der Einwanderungspolitik.

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Kommentare ( 54 )

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54 Comments
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Innere Unruhe
1 Monat her

Wir haben keine eigene Rakete, Atomwissenschaftler brauchen wir auch nicht mehr.
Aber mehr Sicherheitskräfte im besten Deutschland aller Zeiten. …

KlimaKrise
1 Monat her

Wenn jeder der eigentlich gar nicht hier sein dürfte auch endlich ausgewiesen würde, bräuchten wir auch keinen Sicherheitsdienst mehr in Freibädern. Die ganzen Menschen die kein Weihnachten feiern, sollten doch wieder in ihre Herkunftsländer gehen. Da gibt es weder Freibäder noch Frauen in Freibädern.

Rob Roy
1 Monat her

Hoffentlich ist der männliche Polizist über 2 Meter groß. Sollte er nämlich von durchschnittlicher Größe sein, würden seinen Kolleginnen alle nur um die 1,55 Meter sein.

CIVIS
1 Monat her

Ach was! „Die Sicherstellung der Sicherheit in den Schwimmbädern ist eine gemeinsame Aufgabe“, sagte der Bundesvorsitzende Jochen Kopelke der „Rheinischen Post“. Polizei und Badbetreiber müssten eng zusammenarbeiten und weitere Akteure wie Sozialarbeiter und kommunale Behörden einbinden, so der GdP-Chef.Nur mit der sicht- und spürbaren Durchsetzung von Regeln könnten Freibäder, in denen es in der Vergangenheit wiederholt zu Ausschreitungen mit Verletzten gekommen sei, wieder zu Orten der Freude und Erholung für alle Besucher werden, so Kopelke.Und wenn sie nicht mehr weiter wissen, wird regelmäßig der „Wir-Begriff“ und die „gemeinsame Aufgabe“ bemüht. Auf mich müssen sie dabei verzichten! Und sollen dann etwa… Mehr

Last edited 1 Monat her by CIVIS
Kristina
1 Monat her

Unser Freibad ist bei einer Google-Bewertung auf dem vorletzten Platz gelandet. Das hat die Verantwortlichen doch etwas aufgerüttelt. Ich war zuletzt vor ca. 15 Jahren dort. Auch da war es schon schlimm. Bereits damals gab es eine große libanesisch-kurdische Community, die das Bad reichlich bevölkerte. Mit meiner Tochter bin ich höchstens nach 17 Uhr gegangen. Eine Bekannte hat zu der Zeit einige Versuche tagsüber mit ihrer Teenagertochter gestartet. Irgendwann war sie es leid, die Tochter robust von der entsprechenden Klientel fern zu halten. Seit 2015 muss es noch viel schlimmer sein. Schwimmen geht wohl gar nicht mehr, weil niemand sich… Mehr

Thomas
1 Monat her
Antworten an  Kristina

Die Deutschen wollen und müssen es auf die harte Tour lernen.
Works for me (bin persönlich von all dem nicht betroffen, m, 190 cm/107 Kg).

J.Thielemann
1 Monat her

Die Kriminalstatistik spiegelt noch gar nicht den wahren Anstieg der Kriminalität wieder. Wenn alle noch leben würden wie 2014, wären die Zahlen noch katastrophaler. Aber viele gehen nicht mehr ins Freibad- zumindest nicht in die Großstadt. Oder nur im Sommer ins Kino- wo man noch im Hellen nach Hause kommt. Nicht mehr an einem Abend am Fluss in der Großstadt einen Spaziergang (bzw. nicht an „gefragten“ Abschnitten). Oder gar in die Innenstadt. Von der Spätschicht nach Hause per Bahn?! Nein danke. Hundert Kilometer Strecke mit Bahn per zwei Großstadtbahnhöfen absolvieren?! Dann doch lieber das eigene Auto. Wir verlieren immer mehr… Mehr

Klarofix
1 Monat her

Vor 2015 gab es sowas gar nicht. Also lässt man bestimmte Gruppen erst gar nicht rein oder noch besser, man schickt sie wieder nach Hause.

Stefan Z
1 Monat her

Wer sich Hannibal Lecter als Gast ins Haus holt, muss sich auch nicht darüber wundern, wenn er als Festmahl auf dem Teller landet.

Stefan Z
1 Monat her

„Sicherheitskonzepte“ für Freibäder! Ein Satz, der alles über das „beste Deutschland aller Zeiten“ aussagt. Dazu kommen dann noch „Messermänner“, „Bahnhofschubser“ und „Intensivtäter“ etc. etc.. Alles neue Errungenschaften, auf die ich als Bürger gerne verzichtet hätte. Und das sind jetzt noch die positiven Nachrichten, seit der Machtübernahme durch Merkel und die Ampel. Aber man darf sich darüber ja nicht aufregen, sonst ist man ja kein Demokrat mehr und verbreitet womöglich auch noch Hass und Hetze. Meinen Enkel, werde ich aber mal vorsorglich zum Krav Maga anmelden. Da hat er wenigstens etwas für die Zukunft.

AngelinaClooney
1 Monat her

Bereits jetzt haben viele Freibäder Probleme mit der Personalbeschaffung. Öffnungszeiten müssen deshalb reduziert werden (Beispiele aus Bayern: Freibad Dachau, Strandbad Starnberg). Wie also die Personalausstattung gehalten bzw. erhöht werden soll, steht in den Sternen. Angesichts der zunehmenden Konflikte dürften sich Bewerbungen in Grenzen halten. Zu „meiner Zeit“ genügte noch die Trillerpfeife des Bademeisters (auch der weiblichen Kraft wurde Folge geleistet). Heute benötigt man offensichtlich Securitypersonal sowie hin und wieder robuste Polizeieinsätze. „Wunderbare“ Freibadsaison! Wer kann, geht in Hotelpools oder stellt sich seinen eigenen Pool aufs Grundstück.

AlNamrood
1 Monat her
Antworten an  AngelinaClooney

Ist doch einfach: Man heuert Einmänner als Bademeister an. Dann löst sich das Problem bestimmt.

Stefan Z
1 Monat her
Antworten an  AlNamrood

Mit oder ohne Machete?