Er ist jung, pro-Israel, Bitcoin-Befürworter, gegen militärische Interventionen und nennt Deutschlands Energiepolitik „idiotisch“: Mit J. D. Vance baut Trump einen Nachfolger für seine Bewegung auf. In Deutschland wollen die ersten Politiker auf Tuchfühlung mit Trump gehen.
Man kann im Wochentakt darauf schauen, wie der Trump-Zug immer bedrohlicher auf die Ampel zurast. Nach dem TV-Duell hatte man noch so getan, als könne man den wahrscheinlichen Verlauf der kommenden US-Wahl ignorieren. Anschließend zeichnete sich die Suche nach einer „Führungsrolle“ in Europa ab, um einer Präsidentschaft Trumps Widerstand zu leisten. Nun geht aber mit dem frisch nominierten Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten, James David Vance, ein US-Politiker in Frontstellung, der vielleicht noch unangenehmer für die grün-linke Biederkeit werden könnte.
Während Olaf Scholz letzte Woche nach dem Nato-Gipfel von Deutschlands Verantwortung sprach, hatte Vance diesen Anspruch schon letztes Jahr konterkariert. Die Bundeswehr, die deutlich mehr Geld zur Verfügung habe als Frankreich, aber im Gegensatz zur französischen Armee keine kampfbereite Brigade besitzt, nannte er einen hoffnungslosen Fall. Die Energiepolitik idiotisch.
Im Februar sagte er über Deutschland bei einer Podiumsdiskussion an der Seite von Grünen-Chefin Ricarda Lang: „Sie deindustrialisieren Ihr eigenes Land, während Sie gleichzeitig sagen, dass Putin um jeden Preis besiegt werden muss. Wenn Putin um jeden Preis besiegt werden muss, dann, liebe deutsche Freunde, hört auf, Euer eigenes Land im Namen einer lächerlichen grünen Energiepolitik zu deindustrialisieren.“ Man könnte glauben, Vance sei Abonnent dieses Magazins.
Vance ist tatsächlich gefährlich: in erster Linie seines Alters wegen. Mit 39 Jahren steht er im Kontrast zur US-Gerontokratie. Während Vance das Thema der Woche ist, muss sich Joe Biden (wieder einmal) wegen Corona isolieren. Doch die Überalterung der US-Elite trifft nicht nur auf die Präsidentschaftskandidaten zu. Ob Nancy Pelosi oder Bernie Sanders, eine ganze Reihe von im Rampenlicht stehenden Politikern haben ihren Zenit deutlich überschritten. Vance dagegen könnte die politische Debatte noch einige Jahrzehnte prägen.
Damit ist die Nominierung von Vance auch ein Signal, wenn es um die Übergabe des Staffelstabs geht. Vance wäre Garantieträger des Trumpismus in der eigenen Partei. Auch deswegen ist seine mögliche Berufung zum Vizepräsidenten ein Alarmsignal für Trumps Gegner. Es bedeutet, dass mit Trump jene republikanische Bewegung, die ihn und seine Ideen unterstützt, nicht mit ihm ausstirbt. Sie wird bleiben. Zum Leid einiger Republikaner und vieler Nicht-Republikaner.
Dabei gibt es ein interessantes Paradoxon. Denn während sich die ursprünglich Trump-feindliche Geschäftswelt New Yorks nun zu den Republikanern bekehrt, ist Vance nicht nur außen- sondern auch wirtschaftspolitisch gegen den Strich gebürstet. Seinen Isolationismus begründet er biographisch: Er habe gesehen, wie Freihandelsabkommen und geopolitische Interventionen zur Verarmung der USA beigetragen hätten. Vance kommt aus Middletown, Ohio, einer Vorzeigestadt des US-amerikanischen Zerfalls.
„Wir haben mit der Wall Street abgeschlossen, wir werden uns den Arbeitern verpflichten. Wir sind fertig damit, billige Arbeitskräfte zu importieren“, kündigte er an. Und, bezogen auf die Europäer unter dem US-Schutzschirm: „Es wird keine Freikarten mehr für Länder geben, welche die Großzügigkeit der amerikanischen Steuerzahler betrogen haben.“
Dass indes der Trump-Komet sich immer weiter der deutschen politischen Landschaft nähert, scheinen zumindest die Opportunisten hierzulande verstanden zu haben. Die Transatlantiker werden insbesondere die kürzlich vernommenen Wendemanöver der New Yorker Geschäftsleute vernommen haben, die nicht zuletzt aufgrund der Israelpolitik in Richtung Trump umschwenken. Denn auch für die Israel-Solidarität ist Vance ein Garant. Er gilt als Israel-Unterstützer ohne Abstriche. Auch das ist eine strategische Richtungsentscheidung.
Zu den Christdemokraten, die den sich drehenden Wind in der Nase spüren, gehört Jens Spahn. Der Ex-Gesundheitsminister hatte den Kanzler dazu aufgefordert, sich nun um ein gutes Verhältnis zu Trump zu bemühen. In der Wahl von Vance erblickt Spahn die Chance, dass sich Vance eher um die Stammwählerschaft kümmere, und Trump sich nun staatsmännischer geben könnte. Und wenn er auf die Inhalte schaue, dann „gibt es viele Themen, bei denen wir Gemeinsamkeiten haben“. Es gehe darum, nun das Verbindende, statt das Trennende zu suchen, sagte der Unionsfraktionsvize dem RBB.
Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, der FDP-Politiker Michael Link, forderte ebenfalls einen „sachorientierten“ Umgang mit Trump. Man solle sich nicht über ihn oder Vance beklagen und jammern. Er warnte davor, dass Vance behauptet habe, die USA hätten keine Interessen in der Ukraine. Um die Amerikaner im Boot zu behalten, müsste man ihnen ihre Interessen dort aufzeigen. „Wenn Russland gewinnt in der Ukraine, wer gewinnt dann mit? China“, sagte er. Spahn und Link nehmen als Beobachter am Parteitag der Republikaner teil.
Mit Link gibt es demnach den ersten Ampel-Politiker, der für einen konstruktiven Dialog mit dem möglichen Nachfolger von Joe Biden plädiert. Das ist eine kleine Revolution. Die Töne in den Medien sind schrill. Aber auch ein Friedrich Merz, der sich immer noch Hoffnungen auf das Kanzleramt macht, dürfte darüber nachdenken, wie mit Trump umzugehen sein wird – er dürfte die nächste Legislatur des Bundestages begleiten. Die Anbiederung an grüne Sender wiegt eben weniger als die alten Verbindungen zu schwarzen Steinen.
Derweil hat Blackrock-Chef Larry Fink die Krypto-Währung Bitcoin als „legitimes Finanzinstrument“ bezeichnet. Der Vermögensverwalter, der Bitcoin früher als „Index für Geldwäsche“ gegeißelt hatte, spricht nun vom „digitalen Gold“. Auch das ist ein Wink, den man in den Kontext setzen muss. Denn J. D. Vance gilt als einer der bekanntesten Befürworter von Bitcoin und hat deregulierende Maßnahmen in diesem Bereich angekündigt. Aber auch das sind vermutlich nur wieder Zufälle.
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J.D. Vance paßt hervorragend in die Zeit und zu Trump.
Viele vergessen anscheinend, dass hier bei der letzten Wahl (EU) ein Großteil der jungen Erwachsenen mehrheitlich die AfD gewählt hat. Die haben nämlich auch die Sch… voll davon, was die jetzige Politgeneration für Deutschland angerichtet hat und ihnen einen Scherbenhaufen hinterläßt.
Blackrock (Merz war ein Jahrzehnt dafür tätig) hat sich gewandelt vom Demokraten-Unterstützer hin zu Trump – dh. es geht wieder nur ums Geld – die arbeitende Bevölkerung bleibt vor allem bei uns auf der Strecke, denn es wird zu teuer für Schland.
Die Menschen in Ohio lieben J.D. Vance. Sie werden ihn auch wieder wählen. Und auch Trump hat hier ein gutes Ansehen. Wenn er und DT in den nächsten Jahren ein gutes Team werden, sehe ich noch guten Zeiten auf die USA zukommen. Ich freue mich jedenfalls, dass ich hier in Ohio dabei sein darf!
Wie die Dominosteine werden sie fallen. Einer nach dem anderen. ie werden ich an Trump und Vance versuchen anzubiedern, aber gerade Trump vergißt NICHTS. Die ach so hellen GrünInnen werden aber alleine fallen. Keiner wird sich mehr für sie interessieren. Trump wird sie ablaufen lassen wie Öl. Genau wie den Olaf. Während sich Putin und Trump die Hände reichen, werden die Schmuddelkinder Annalena und Habeck samt dem desertierten Elendskyj schmollend auf dem Boden sitzen und das Schauspiel der Großen aus der Frosch-Perspektive betrachten.
Kann sich noch jemand an die roter Knopfdiskussion von Trumps Schreibtisch in der deutschen Presse erinnern? Die haben Trump doch zum Idioten erklärt, während der Fettwanst sofort begriffen hat. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Schauen wir doch Orban an. Er wurde von allen großen Staatsmänner empfangen. Bärbock in China noch nicht Mal vom Amtskollege.Von der mächtigsten Frau der Welt will ich gar nicht reden.
Warten wir einmal gespannt ab, was nach der Wahl dann so passieren wird. Meine „kleine“ Hoffnung ist die, das sich das Duo Trump-Vance als Quetschzange erweisen wird, um die „eiterige Blase“ „unserer??“ noch Regierung aus zu quetschen!!. Aber auch „Flinten-Uschi“ ist nicht sicher, ein großes Maul kann sich leicht verschlucken und daran ersticken, warten wir einmal ab was da kommen wird. Joe Biden als Mensch tut mir ehrlich leid, ein alter Mensch, der hier mißbraucht wird um die „Demokraten??“ an der Macht zu halten?. Lasst den Mann in Ruhestand gehen, er hat schließlich schon genug an gerichtet, ob wissentlich oder… Mehr
Vance wird Vize…..Vize-Präsidenten haben….so lange der Präsident nicht krank wird oder stirbt….so gut wie keine Aufgaben und sind einfach nur unwichtig. Evtl. baut Trump Vance aber als Nachfolger auf….das könnte klappen….wird aber erst im 3 Jahr der Amtszeit erfolgen. Insofern….die Hoffnung auf Frieden und Prosperität (Vulkanier Gruß V) steigt mit Trump/Vance. Schlimmer als mit Biden kann es wohl kaum werden. Und Deutschland? Wir brauchen keinen Vance der uns „kaputt macht“….wir haben eine Ampel und einen Herrn Merz in den Startlöchern…..das reicht aus um Deutschland gegen die Wand zu fahren.
Also nachdem schon vor dem Krieg Millionen aus der Ukraine direkt an die Biden Familie (Hunter) flossen, dürfte der Ukraine-Krieg viel Geld in die Kassen der Demokraten spülen (militärisch-industrieller Komplex). Nachdem der ukrainische Präsident beim zweiten Impeachment gegen Trump nicht die Korruption der Demokraten aufgedeckt hat, ist das allein schon ein hinreichendes Motiv für Trump da jede Unterstützung einzustellen. Der Ukraine Krieg ist nicht im Interesse der USA, sondern nur im Interesse der Demokraten und des militärisch-industriellen Komplexes. Diese sind offensichtlich dafür sogar bereit das Risiko eines thermonuklearen Kriegs einzugehen.
Trucker Carlson sagte am 17.7. bei einer Ansprache bei der Heritage Foundation, dass alle bösen Personen die er jemals in Washington getroffen hat, J.D. Vance ablehnen. Das spricht schon mal für J.D. Vance. Und dazu passt auch, dass die Grünen, und insbesondere R.L., sich sehr negativ über ihn geäußert haben.
„Wir sind fertig damit, billige Arbeitskräfte zu importieren!“ – das sagt doch alles: Schon unter ersten Präsidentschaft Trumps kehrte die ins Ausland verlagerte Produktionskapazität in nicht gekanntem Ausmaß in die Staaten zurück. Die Abschottung des US-Arbeitsmarktes gegen Billigkonkurrenz scheint zu funktionieren. Und im Gegensatz zu seinem deutschen Kollegen kann der US-Trucker, nur um ein Beispiel zu nennen, offensichtlich in den Staaten von seinem Job gut leben. Und genau wie diesem US-Trucker ergeht vielen in der Working-Class und wählen eben die US-Arbeiterpartei und NICHT die US-Kapitalistenpartei, die sich aber sozialistisch anmalt.