Politik und Staatsmedien glauben, dass die Euphorie der Europameisterschaft die Stimmung im Land nachhaltig gedreht hat. Das ist so sehr Wunschdenken, dass es schon lustig ist. Vor allem, wenn Bärbel Bas redet.
Die spanischen und englischen Fans pilgerten am Sonntag zum Berliner Olympiastadion. Ihre Teams hatten das Finale der Europameisterschaft erreicht. Ihnen zogen Deutsche hinterher. Um die Pfandflaschen aufzusammeln, die Spanier und Engländer zurückließen. Einer anderen Gruppe war das zu viel ehrliche Arbeit. Ihre Mitglieder zogen den Fußballfans hinterher, um sie gleich anzubetteln. So sieht das aus, wenn die Uefa ein Turnier in ein Entwicklungsland vergibt – oder halt in die deutsche Hauptstadt. Mentales Entwicklungsland.
Die Ampel und ihre Medien beschwören aus dem Turnier heraus eine Aufbruchstimmung. Sie soll den Trend umkehren und den Ampelparteien zu einem Wahlsieg im September in Sachsen, Thüringen und Brandenburg verhelfen. Das sagt zumindest Bärbel Bas (SPD) kurz nach der Geisterstunde im Deutschlandfunk. Wer sie nicht kennt: Bas ist die Präsidentin des Bundestages, eines der höchsten Ämter in Deutschland, was wenige wissen, weil die Parteien es nach Quoten besetzen, oder um verdiente, aber blasse Parteisoldaten abzufinden. Bas wurde für das Amt quasi geboren.
Der Moderator versucht den stinkenden Fisch gutzumachen und legt Bas die Suggestivfrage vor, ob sie nicht auch glaube, dass die gute Stimmung der Europameisterschaft Deutschland künftig tragen werde und vielleicht sogar zu einer Trendumkehr vor den Landtagswahlen im Herbst führen werde. Denn da liegt die AfD vorne und das ist für Bas wie für den Deutschlandfunk ganz falsch. Ja, das glaube sie, sagt die Präsidentin. Gut, dass der Moderator für sie vorformuliert hat. Mit Worten hat es die verdiente Parteisoldatin nicht so.
Mit Inhalten auch nicht. Gute Stimmung durch die Europameisterschaft? Gar Euphorie? Der gebotene Sport war meist uninspirierter, defensiver Standfußball. Nur wenige Teams wie Spanien, Deutschland oder die Türkei haben wirklich Spaß gemacht. Zwar lässt sich Stimmung nicht in Zahlen ausdrücken. Aber seine Begleiterscheinungen. Der Bierkonsum ist von Mai auf Juni zurückgegangen. Trotz Europameisterschaft. Trotz Sommer. Nach dem Ausscheiden des deutschen Teams im Viertelfinale ging auch der Besuch in den Fanmeilen zurück. Euphorie sieht anders aus.
Manche Probleme werden nach dem internationalen Turnier noch besser sichtbar. Die Grenzkontrollen fallen wieder weitgehend weg. Zwar erklärt Innenministerin Nancy Faeser (SPD), wie erfolgreich die waren. Doch sie führt sie nicht weiter. In der Ideologie der Ampel geht es ganz viel um Haltung zeigen und nur sehr wenig um intelligentes Regieren – oder gar erfolgreiches. Genau darüber entscheiden aber die Bürger im Herbst. Und deswegen bleibt die Ampel Bas und wird nicht besser.
Durchaus notwendige Reperaturen hat die Ampel auf die Zeit nach dem Turnier verschoben. Etwa die der maroden Bahnstrecken. Die zwischen Mannheim und Frankfurt bleibt nun für ein halbes Jahr gesperrt. Planmäßig. Was diese Pläne wert sind … Die Pendler werden sich gedulden müssen und während sie auf Bahnsteigen stehen und den genuschelten Ansagen der Bahn lauschen, werden sie sehnsuchtsvoll an ihre Gäste aus Österreich zurückdenken, die das ganze Treiben so herrlich auf den Punkt gebracht haben. Doch. Die Europameisterschaft war schön. Aber danach bleibt Deutschland Bas und wird nicht besser.
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An mir liegt das nicht..:-)
Meiner steigt seit Monaten.. Irgendwie ist das so wie mit den Frauen.. notfalls kannst du dir Sie schön Trinken..
„Der Bierkonsum ist von Mai auf Juni zurückgegangen. Trotz Europameisterschaft. Trotz Sommer.“
Chapeau Herr Thurnes, toller Artikel. Danke
Zählen Sie mal gemeinsam mit Bärbel die ausgeführten Messerattacken, Tote, Verwundete und Vergewaltigte im Zeitraum der EM. Dann sind wir nicht nur gefühlter Europameister, sondern haben schon fast die Weltmeisterschaft gewonnen. Ja Bärbel da bist de Bas(ff)! Dabei hat noch keiner die Statistik geschrieben, was das Parlament, die Regierung und Außen-Flugministerin von Gottes Gnaden in dieser Zeit auch noch angerichtet haben, von dem Rest der gnadenlosen Vollstrecker von Parteiengewalt in Deutschland ganz zu schweigen. Bas, Baff, Land KO! Regierung nebst Anhang Rote Karte! Weil die Bundespolizei die Heilsstatistik der Parteien durch gute Leistungen an den Grenzen zerstört hat, ebenfalls Rote… Mehr
Sie haben die lustige Geschichte mit der über 100 Jahre alten Dampflok (eine der ganz hübschen G 12) unerwähnt gelassen, deren Dienst für die Sanierung der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt (Main) extra eingekauft wurde, weil die Dieselloks fehlen. Wenn das den Menschen in Deutschland nicht Mut für die Zukunft und Bock auf mehr Rot-Grün macht, muss man schon ganz heftig AfD sein und wohl ein gewerbsmäßiger Delegitimierer von Königen und so.
Fühlt sich eben auch total nach Entwicklungsland an, wenn man eine Fußballveranstaltung braucht, um überhaupt eine gute Stimmung im Lande zu erzeugen!
Wie wär’s mit Gladiatorkämpfen einschl. ausgehungerten Großkatzen?
Die Bas ist mir so sympathisch wie die Strack-Zimmermann, Göhring-Eckardt, Claudia Roth, die Faeser oder die Esken, um nur einige zu nennen.
Euphorie ausgelöst durch Ausscheiden im Viertelfinale? Das zeigt den Realitätssinn und das Anspruchsniveau der Dame, eben alles sehr Bas. Sie und die gesamte Mischpoke wird im Herbst mit dem Strohhalm, an den sie sich klammern, untergehen.
„Nur wenige Teams wie Spanien, Deutschland oder die Türkei haben wirklich Spaß gemacht.“
In dieser Aufzählung fehlt aber ganz sicher, trotz der peinlichen Haltungbekundungen von Rangnick und Gregoritsch, unser Nachbar Österreich.
Dieses Land hat so etwas von fertig, nur die Mehrheit will es nicht wissen und die in ihrer eigenen Realität lebenden Politiker und ihre Helferhelfer schon mal gar nicht. Sie verfolgen ihre Ziele mit allen Mitteln, und fügen Deutschland und seinen Menschen in jeder Hinsicht den größten Schaden zu. Weder die EM noch Frau Bas in ihrer Traumtänzerei konnten daran etwas ändern.
Man mag es für eine Marotte halten, ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass in einer repräsentativen, parlamentarischen Demokratie das höchste Amt im Staate der Repräsentant des Souveräns inne hat und dieses ist dann zwangsläufig der Präsident des repräsentativen Parlaments, welches den Souverän, den Bürger, vertritt: Kanzler und Buprä sind Angestellte, sie werden auch nicht vom Souverän gewählt. Es gab drei Dinge, die mir bei dieser Europameisterschaft wahnsinnig auf den Senkel gegangen sind. Das sind: erstens: das ständige verzweifelte Bemühen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein wunderbares Sommermärchen herbei zu quatschen, ob Hagelschauer oder Sturzflut, faschistische Symbolik, nicht zu Stande gekommene Zuschauer Präsenz… Mehr