Wechsel beim Spiegel

Im Spiegel hat's, wie sich schnell herum gesprochen hat, die erwartete Veränderung an der Spitze gegeben. In seinem FB-Kommentar macht sich Spiegel-Redakteur Cordt Schnibben Luft und erntet Zuspruch und Kritik.

Mit einem Spruch tritt sich Schnibben selber gegen das Schienbein. Er schildert den rausgeschmissenen Chefredakteur Wolfgang Büchner als jemanden, der sich übernommen hätte, als er das Amt antrat und übersieht dabei, dass Büchner ja nicht mit Waffengewalt in den Spiegel und in dessen Chefetage eingedrungen ist, sondern von der Mitarbeiter KG, deren Mitglieder Büchner seit langem kennen, in den Spiegel geholt wurde.

VON Bettina Röhl | Fr, 5. Dezember 2014
Bettina Röhl direkt

Am 1.Dezember ging der 7. sogenannte Integrationsgipfel unter Merkels Oberhoheit im Kanzleramt zu Ende. Die Lobbyistenveranstaltung mit ihren Fensterreden stellte fest, dass es "Diskriminierung" gäbe. Um Fakten ging es nicht.

„Es gibt, das ist der Befund, noch Diskriminierung“, lautet das wie immer alternativlose Wort der Kanzlerin. Ein bisschen genauer und sehr viel differenzierter dürfte es bitteschön aber schon sein. Werthaltige Belege und Analysen fehlten auf diesem Integrationsgipfel, weshalb auch die Agenda des Integrationsgipfels wenig mediales Echo fand - ganz entgegen der gewöhnlichen Aufmerksamkeit für das Schaufensterthema.

Wieviele Integrationsveranstaltungen von Bund, Ländern, Gemeinden, Gewerkschaften, Kirchenbildungseinrichtungen usw. gibt es in Deutschland? Dieser Zirkus ist nicht mehr zählbar. Leider handelt es sich um ein stereotypen Einbahnstraßengeschehen, weshalb weder die große Mehrheit der Bevölkerung mitgenommen wird noch irgendwelche großen Erkenntnisse produziert werden.

VON Bettina Röhl | Di, 2. Dezember 2014
Bettina Röhl direkt

Die USA sind dabei, zum größten Rohölproduzenten der Welt zu werden. Und: Fracking ist gut für die Terrorismusbekämpfung. Deshalb gilt auch für Deutschland "Drill, Baby, drill". Der Westen muss sich vom Trauma des Ölboykotts von 1973 erholen. Und es sieht ganz danach aus: Der sinkende Ölpreis wird zur Waffe gegen die Opec und Russland.
In bester Cowboy-Manier beendete der von der Westlinken gehasste US-Präsident Ronald Reagan kurzerhand den Kalten Krieg, der die Menschheit bis zum Untergang der Sowjetunion und ihrer Kolonien in Osteuropa fest im Griff hatte. Der Kapitalismus zeigte unter Reagan, was er drauf hat und die westlichen Demokratien wehrten sich, womöglich ein letztes Mal, gegen Diktatur, Unterdrückung, Aggression und einen permanenten Angriff auf das westliche Wertesystem.

VON Bettina Röhl | Di, 25. November 2014
ARD-Interview: Kein Weltuntergang, kein Weltkriegsszenario

Liebe Putinhasser!

Gerade habe ich Günther Jauch vom vergangenem Sonntag im Fernsehen gesehen. Jauch paddelt im Mainstream, den lassen wir mal außen vor. Was regt ihr euch so über das eingeblendete Interview mit Putin auf? Weder mit Putinhasserei noch mit Putinversteherei lässt sich Politik machen, etwas bewegen oder guter Journalismus fabrizieren.

VON Bettina Röhl | Mi, 19. November 2014
Bettina Röhl direkt

Die Individualitäten der Menschen werden in der Verfassung unbedingt geschützt. Ein Vielfaltsgebot gibt es nicht.

Oh, wenn Vielfalt doch Vielfalt wäre, wie schön wäre das denn! Aber bitte, Sie wissen doch. Der Kampfbegriff der politischen Korrektheit, also mit anderen Worten die Kampfparole der herrschenden Eliten, besser der sogenannten herrschenden Eliten, lautet bekanntlich "Vielfalt statt Einfalt". So dröhnt es dem Bundesbürger aus dem Fernsehen, dem Radio und dem Internet entgegen. Und aus den auf Papier gepressten Medien.

Man merkt sehr schnell, Propagandasprüche taugen nichts. Sie sind im Gegenteil nur zu einem dienlich, nämlich zur Stiftung von Verwirrung und zur Manipulation der Realität. Alles ist, wie oft im Leben, Definitionssache. Bevor Vertreter der Bundesregierung, der Spitzen der Gewerkschaften, der der Kirchen und aller relevanten Vereinigungen mit dem Begriff "Vielfalt" auf die Jagd nach Claqueuren gehen, ist es geboten, den Begriff der Vielfalt zu durchforsten und erkennbar und nachvollziehbar für den eigenen Gebrauch zu definieren. Was ist denn nun Vielfalt, vielfältig, Vielfältigkeit, Diversität?

VON Bettina Röhl | Di, 18. November 2014

Völkisches Geschwafel im deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zeigt wes Geistes Kind dort den Ton angibt.

Im aktuellen Heft wird Wolf Biermann, der im Bundestag die Linkspartei mit dem Stilmittel der Kunst als ewig gestrige Drachenbrut bezeichnete, darüber belehrt, dass die Abgeordneten der Linkspartei Vertreter des deutschen Volkes wären und dass am Mauerwerk des Bundestages der Schriftzug prangte: Dem deutschen Volke, weshalb Biermann die SED/PDS/Linkspartei nicht als Reste der Drachenbrut bezeichnen dürfte, was ja soviel heißt, wie neben der Verfassung stehend.

VON Bettina Röhl | Di, 11. November 2014
Bettina Röhl direkt

Vor 25 Jahren kollabierte die DDR. Deren Wirkmacht ist bis heute ungebrochen.

Der große politische Dialektiker der untergehenden Republik, Marcus Tullius Cicero, selber Chronist seiner Zeit, beflügelte den Mythos des altgriechischen Urvaters der modernen Geschichtsschreibung Herodot. Schon vor mehr als 2000 Jahren war den wachen Geistern der Zeit klar, dass Geschichtsschreibung und  Geschichtswissenschaften eine außerordentlich komplexe Angelegenheit sind. Kaum etwas ist schwerer als die Realität, die Tatsachen und die Kausalitätenverläufe überhaupt zu erfassen und dann auch noch wertneutral zu beschreiben.

VON Bettina Röhl | Di, 11. November 2014
Kölner Hooligan-Demo

Das Schweizer Magazin "Die Weltwoche" gab dem Hamburger AfD-Gründungsmitglied und Beobachterin der Kölner Hooligan-Demo, Tatjana Festerling, letzte Woche die Möglichkeit, ihre Wahrnehmung der Demonstration zu schildern. Jetzt erklärte der Chefredakteur Roger Köppel warum er dies tat. 

Die Schweizer "Weltwoche" sieht Aufklärungsbedarf. Sie gab der in den deutschen Medien unter Druck gesetzten Tatjana Festerling, Gründungsmitglied der Hamburger AfD, die am 26.Oktober 2014 die Hooligandemo in Köln besuchte und ihre Wahrnehmung der Geschehnisse schilderte, "journalistisches Asyl", wie Chefredakteur Roger Köppel, einst Chefredakteur von Springers "Welt", es in einem Interview mit dem Schweizer "Kleinreport" formulierte.

VON Bettina Röhl | Mo, 10. November 2014
Bettina Röhl - Spezial zum Mauerfall

Man muss Biermann nicht lieben, aber dass er es voll drauf hat, steht fest. Und wer sagt es der Linkspartei sonst?

Der sonst so coole Bundestagspräsident Norbert Lammert unterbrach Biermanns kleine Ansprache heute mit einem Hinweis auf die Geschäftsordnung des Bundestages. Biermann dürfe nicht reden, er müsse singen. Lammert sagte das genau in dem Moment, als Biermann ansetzte die Linkspartei auseinander zu nehmen.

VON Bettina Röhl | Fr, 7. November 2014
Bettina Röhl Direkt

Ebola-Virus, die Ukrainekrise und der Isis-Terror seien die drei schlimmsten Geißeln der Menschheit. Dies erklärte Obama vor wenigen Wochen der Weltöffentlichkeit. In der deutschen Öffentlichkeit gibt es eine noch größere, die Welt bedrohende Gefahr: Hooligans. Die Debatte um eine Demonstration in Köln zeigt: Integration ist ein Spiel, an dem zwei Seiten beteiligt sind. 

Auffällig ist, dass Obama die deutschen Hooligans, die in Köln gegen Isis und Isis-Sympathisanten demonstriert haben, nicht erwähnt. Obama erweckt sogar den Eindruck, dass er die deutschen Hooligans nicht einmal kennt. Da sind doch die deutschen Medien und die politische Nomenklatura und natürlich auch die deutschen Behörden und die unendlich vielen deutschen Experten weiter. In einem anschwellenden Bocksgesang belehren sie die deutsche Öffentlichkeit darüber, dass die Hooligans genauso schlimm seien wie die sogenannten Isis-Terroristen oder die Salafisten oder jede Form von gewalttätigem Islamismus sonst. Am Ende der vergangenen Woche war man sich in Deutschland einig, dass die Hooligans noch schlimmer als Isis-Terroristen und alles Schlimme zusammen sind.

VON Bettina Röhl | Di, 4. November 2014
Bettina Röhl Direkt

Die Wirtschaft läuft von allein? Eine große allgemeine Ignoranz stützt die Konjunktur. Wo ist das Problem?

Die alt bekannten Gesetzmäßigkeiten und Erklärungsmodelle, die angewandt wurden, um das allgemeine wirtschaftliche Geschehen zu qualifizieren, zu quantifizieren und vor allem auch vorhersagbar zu machen, gelten plötzlich nicht mehr. Staatsschulden, Bankenkrisen, Eurokrise, Wettbewerbsmängel der Euro-Südländer, konzeptlose Schulden-und Haftungsunionen, und viele finanz- und wirtschaftstechnische Risiken mehr - das alles macht nichts, die Menschen kümmern sich nicht drum. Und die Regierungen auch nicht. Die inflationäre Aufblähung der Wirtschaft mit fiktiven Finanzprodukten? No problem! 

VON Bettina Röhl | Di, 28. Oktober 2014