Flexibel wie Venezuela – Deutschlands Wirtschaft rutscht weltweit ab

Deutschlands Wirtschaft rutscht weiter ab. Das haben Schweizer Wissenschaftler bei einem internationalen Vergleich herausgefunden. Schuld ist nicht nur die rot-grüne Regierung - sondern auch der grün-rote Zeitgeist.

picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack

Das Schweizer IMD World Competetiveness Center (WCC) ermittelt Vergleiche zu der Frage, wie und warum verschiedene Nationen wettbewerbsfähig sind – oder warum nicht. Die Wissenschaftler werten dafür statistische Daten aus und befragen verantwortliche Manager. Im Jahresvergleich 2024 ist Deutschland abgerutscht: von Platz 22 auf Platz 24. Seit die Ampel an der Regierung ist, hat Deutschland sogar neun Plätze im internationalen Vergleich verloren. Die Leistungsfähigkeit der Regierung ist eines der vier Felder, die das WCC untersucht. Auf Platz eins liegt Singapur, auf zwei die Schweiz und auf drei Dänemark. Die Türkei steht auf Platz 53 – noch hinter den Philippinen. 67. und damit Letzter ist Venezuela.

Die Wissenschaftler liefern eine ausführliche Erklärung dazu, warum welches Land wie abschneidet. Insgesamt gehe es darum zu zeigen, welche Volkswirtschaft ein vernünftiges Gleichgewicht erziele. Das bedeutet: Wohlstand für ihre Bürger erzeugen und sich gleichzeitig gescheit für die Zukunft aufstellen. Wobei die WCC einer Frage in ihrer Erklärung den mit Abstand größten Absatz einräumt: Wie stellen sich Politik und Wirtschaft in den jeweiligen Ländern in der Frage auf, wie sie Künstliche Intelligenz (KI) künftig in ihre Prozesse einbinden wollen?

„KI wirkt wie ein Honigtopf, aus dem sich Volkswirtschaften stärken können, um Kraft für einen neuen Schub zu erhalten (deutsche Übersetzung)“, schreibt das WCC. Wer den Moment verpasse, sich auf Künstliche Intelligenz einzustellen, dem drohe eine wenig effiziente Wirtschaft, die weniger produktiv werde. Wer KI verschlafe, der sei nicht mehr in der Lage, den Preiskampf mit Ländern zu führen, die KI erfolgreich einsetzten.

Es kommt also in den nächsten Jahren darauf an, wie offen Deutschland dafür ist, sich an neue Entwicklungen anzupassen. Nur wie flexibel sind wir laut WCC? In etwa so wie Venezuela. 67 Volkswirtschaften hat das WCC untersucht, Deutschland belegt in Sachen Flexibilität den 64. Platz. Damit sind wir in Sachen Offenheit auf Augenhöhe mit dem gescheiterten sozialistischen Staat Venezuela.

Die verheerende Politik der Ampel ist nur eines der vier Felder, welche das WCC untersucht hat. Nur noch fünf Prozent der befragten Manager stellen der Regierung ein akzeptables Zeugnis aus. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die Qualität der Infrastruktur und die Effizienz der Unternehmen sind drei weitere vom WCC untersuchte Punkte. Über die Unfähigkeit der Ampel wurde und wird auch weiterhin auf dieser Seite ausführlich berichtet. Ebenso über die Tatsache, dass die Substanz der Wirtschaft, Straßen und Schienen aus alten Tagen noch gut ist, aber immer schlechter wird. Deswegen mit 24. Platz ein noch halbwegs erträglicher Rang. Deshalb aber auch das immer weitere Abrutschen.

Die Effizienz der Wirtschaft ist indes seltener Thema. Doch auch hier rutscht Deutschland ab. Unternehmer wie Joe Kaeser oder Reinhold Würth sind zu Fürsprechern des grün-roten Zeitgeistes verkommen. Deutsche Unternehmer passen sich an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an in einem Land, in dem die Regierung mit hohen Steuern und Abgaben sowie mit einer dysfunktionalen Verwaltung echten Unternehmern jede Initiative unmöglich macht – aber gleichzeitig versucht, sich mit Milliarden an Subventionen künftige Investitionen zu erkaufen. Diese Politik hat einen Typus Unternehmer hervorgebracht, der nicht mehr auf die eigene Stärke setzt, sondern sich mit der Schüssel in die Schlange stellt, um ein letztes Mal abzuschöpfen, solange noch Suppe da ist.

Die Politik des Landes ist schlecht. Keine Frage. In der Ampel ebenso wie in der größten Oppositionspartei herrscht eine Generation an Apparatschicks, die realitätsfern lebt, ausgebildet wird und denkt – deren Vorschläge für die Effizienz Volkswirtschaft nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Diese Realität heißt KI, wie das WCC betont. Für die KI sei aber in Deutschland nicht genügend Strom da, sagt Ulrike Herrmann in Interviews. Sie steht für den grün-roten Zeitgeist, der die tiefer liegende Ursache für das deutsche Abrutschen ist.

Ulrike Herrmann ist eine linke Autorin. Sie fordert das Ende des Kapitalismus, um das Klima zu retten. Ihre Vision ist die eines vorindustriellen Agrarstaates, in dem die meisten Menschen wieder in der Landwirtschaft arbeiten. Trotzdem ist Ulrike Herrmann keine Außenseiterin. Das Staatsfernsehen zeigt sie öfters als die Farbe Blau auf der Wetterkarte. Sie sitzt an einem Tisch mit führenden Politikern und fordert offen das Ende von Wachstum. Kaum einer widerspricht ihr in diesen Runden. Die nächste Einladung des Staatsfernsehens ist ihr sicher. Ein Land, das eine solche Figur immer und immer wieder als Vordenkerin präsentiert bekommt, bricht nicht in eine Zukunft mit Künstlicher Intelligenz auf. Es fällt zurück. Denn es ist geistig so flexibel wie das (nächste) gescheiterte sozialistische Paradies Venezuela.

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Kommentare ( 36 )

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siebenlauter
3 Monate her

Nur verfügt Venezuela wenigstens über enorme natürliche Rohstoffvorkommen, Deutschland nicht. Unser „Kapital“ saß früher zwischen den Schläfen – und wurde durch „Wertewandel“ von dort vertrieben.

MfS-HN-182366
3 Monate her

Das stimmt so etwa nicht. Unter den Taliban war der Mohnanbau verboten. Erst nach der US-Besetzung mit ihren Vasallen blühte der Mohnanbau wider auf. Mag sein, dass nun wieder eine neue Mohn-Champagne läuft, aber dahinter steckt natürlich nun wer? Ja Putin, der Böse, ist am Elend der Welt schuld.

MfS-HN-182366
3 Monate her

Da benötigen „wir“ die „neutralen“ Schweizer um zu erkennen, dass Deutschland am Abgrund steht. Einfach toll, die Käsebohrer.

Wilhelm Roepke
3 Monate her

Ich als Rentner bin da nicht mehr so nah dran an der Wirtschaft, aber meine Schwägerin (=Rechtsanwaltsgehilfin bei einem Insolvenzverwalter) sagt, die Geschäfte brummen und sie stellen neues Personal ein. Muss also alles rächtes Gedankengut sein, die Regierung hat recht, es geht aufwärts.

MfS-HN-182366
3 Monate her
Antworten an  Wilhelm Roepke

Ja, und wenn wir nicht aufpassen, wird bald das Geschäft mit den Leichensäcken brummen. Es sei denn, es gibt dann noch Menschen, welche die Reste einsammeln können. Ich höre schon die apokalyptischen Reiter näher kommen. Die „Masse“ scheint taub zu sein?

Ben Clirsek
3 Monate her

Wer sind bitte diese 5% der Manager, die der Bundesregierung ein akzeptables Zeugnis ausstellen. Vielleicht diejenigen die mehr oder weniger in Staatsdiensten (Bahn) stehen und/oder die, die sich mit Hilfe von Subventionen ihre Bonustaschen füllen?

Evero
3 Monate her

Deutschland steigt ab. Russland steigt auf. Mit tatkräftiger Unterstützung unserer Bundesregierung (der Merkel-CDU eingeschlossen).

Wie sagte doch schon Gorbatschow? „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.

Wir werden kollektiv abgestraft, weil sich deutsche Wirtschaftsführer und deutsche transatlantische Politgeschäftsführer an den Verlierer USA ketten, der Europa aussaugt und fallen läßt, wenn es ihm nützt.

Medea
3 Monate her

Hoffnung auf Besserung in der mir verbleibenden Lebenszeit habe ich nicht (mehr). In naher Zukunft wird nichts geschehen, den Untergang des leck geschlagenen ehemals stolzen Dampfers Deutschland zu verhindern. Nur weil bildlich gesprochen der Rettungsring die angeblich falsche Farbe hat, wird mehrheitlich zugesehen. Zugesehen dabei, wie die fleißig gewordenen Dümmsten gegenwärtiger und vorangegangener Regierungen nach wahren Orgien des Verschwendes und Verschenkens noch die letzten Fasern tragfähiger Substanz von oftmals invasiven Arten besiedeln oder verkommen lassen. Von Herzen bemitleide ich als „Oma auf dem rechten/ richtigen Weg“ die Enkel, ihren Lebensweg so verdammt schwierig mit einem Überlebenskampf beginnen zu müssen wie… Mehr

Last edited 3 Monate her by Medea
Georgina
3 Monate her

Was die angebl. Wissenschaftler aus der „Schwyz“ anscheinend nicht wissen, es geht um die Automatisierung von Prozessen und nur um diese. (Dem sehnlichsten Wunsch vom MINT-Ingenieur Klaus Schwab und seinem neu-kommunistischen WEF in Davos, dem Transhumanismus entgegen schwebend.) Mit Intelligenz kann das rein gar nix zu tun haben, denn von Goethe bis Habermas, niemand weiß was das sein soll, gar wie es funktioniert und wie es entstand, erschaffen wurde. Daher kann kein Mensch heutzutage Intelligenz programmieren. Da dies so wenige Menschen zu erkennen scheinen, muß die Diskrepanz zwischen dem, was die Masse kann und dem, was heute möglich ist, gigantisch… Mehr

Shipoffools
3 Monate her

KI ist ganz nett und durch ChatGPT auch bekannt geworden. Die Hoffnungen der KI haben sich seit den 50er Jahren schon zweimal als überzeichnet erwiesen und in zwei KI-Winter geführt. KI ist mit Vorsicht zu geniessen. Ich habe immer öfters den Eindruck, dass KI für politische und wirtschaftliche Volldilettanten die:Ich komme aus dem Gefängnis Frei Karte ist, wenn die Diskussion mal eben nicht in Tiefe geführt werden soll. Ein Buzz Word für das Shithole Bingo. Ähnlich wie Wasserstoff die Energiewende eben auch nur verbal vermeintlich zu retten in der Lage ist. Frau Herrmann. Mann kann hier ja sagen was man… Mehr

Leopold Karl
3 Monate her

das Häuschen, in dem meine Großeltern bis Ende der 1980er in Armut lebten ist nahezu unverändert enthalten. Ofenheizung, kein Bad, Trockenklo in der Scheune, warmes Wasser vom Herd usw. Ich stelle es Frau Herrmann und anderen Armutsverfechtern gerne im Winter zur Verfügung, um das propagierte Leben zu genießen.