Frankreich: Erneut Sabotage an Glasfaserkabeln – Linksextreme Spur

Im Umfeld der Olympischen Spiele häufen sich die Sabotageakte. Ein kurzer Stromausfall verdunkelte das Zentrum von Paris. Am Montag wurden weitere Glasfaserkabel beschädigt – wie schon letzte Woche an TGV-Gleisen. Hier führt die Spur immer deutlicher ins linksextreme und klimakleberische Milieu.

picture alliance / Hans Lucas | Amaury Cornu
Symbolfoto. Archivaufnahme vom Stromausfall in Paris am 29. Februar 2024.

Es waren nur wenige Minuten im Dunkel, aber für viele dennoch eindrücklich genug, um sie auf X (ehemals Twitter) zu teilen. Am Samstagabend um 23.40 Uhr kam es in vier Bezirken von Paris, darunter dem ersten, also der Innenstadt, zum symbolträchtigen Stromausfall. Nach dem sintflutartigen Starkregen, der die Eröffungszeremonie der Olympischen Spiele unter Wasser gesetzt hatte, war das schon der zweite (göttliche?) Fingerzeig an Frankreich, die bekanntlich „älteste Tochter der Kirche“. Wie durch Wunderhand blieb nur die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre hellerleuchtet – ausgerechnet jene Kirche, die ab 1875 als Sühnekirche für die Pariser Kommune errichtet wurde und Frankreich auch nach der Niederlage gegen Preußen wieder „dem Schutz Gottes empfehlen“ sollte. Nach etwa 40-jähriger Bauzeit und einem Weltkrieg wurde sie erst 1919 dem „heiligsten Herz Jesu“ geweiht. Nun strahlte das Sinnbild von Paris über der Stadt im Dunkel.

Ein genauer Grund wurde nicht gegeben für diesen kurzen Stromausfall. Das schlichte Presse-Statement des staatlichen Elektrizitätsversorgers Enedis lautete: „Gestern (= Samstag) Abend um 23.40 Uhr hat ein durch eine technische Anomalie verursachter Netzausfall in den Arrondissements 1, 9, 17 und 18 zu Stromausfällen geführt, von denen fast 85 000 Kunden betroffen waren.“ Der Strom sei „innerhalb von 10 Minuten wiederhergestellt“ worden. „Teams begaben sich vor Ort, um die üblichen Überprüfungen durchzuführen“.

Eine „technische Anomalie“ also, das ist vage genug und sagt noch nichts über die Ursachen aus. Im Dezember 2022 war es schon einmal zu einem ähnlichen, lokal begrenzten Stromausfall gekommen, der damals 125.000 Enedis-Kunden betraf. In einer Gesprächssendung des Figaro vom Sonntag enthüllte ein Verantwortlicher des Stromkonzerns EDF, dass auch die olympische Flamme auf der Montgolfiere eine elektrische Feuer-Illusion war. Aber das Spektakel wird wohl alleine nicht so viel Strom verbraucht haben, dass gleich ein Stromausfall dabei herauskommt. Allerdings konnten es die Propheten der neuen Zeit nicht unterlassen, zu bemerken, dass diese olympische Flamme die erste sei, die „ganz ohne fossile Energie“ brenne, angeblich mit einer Intensität von vier Millionen Lumen.

Le Pen: Regierung lässt Kultur der Ultragewalt gedeihen

Also vielleicht doch ein weiterer Akt der Sabotage? Davon gab es allerdings noch andere. Die Anschläge auf das Schnellbahnnetz liegen erst wenige Tage zurück. Am Montag konnten die Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen werden. Die TGVs fahren seit diesem Montag wieder normal, wie es heißt. Die Polizei hat laut Innenminister Darmanin „eine Reihe von Profilen identifiziert“, die als Täter der Sabotageakte in Frage kommen. Es seien „sehr präzise und äußerst zielgerichtete“ Angriffe gewesen. Und das entspreche der „traditionellen Aktionsweise der Ultralinken“, sagte Darmanin auf BFM TV.

Tatsächlich berichtete der Parisien am Samstag von einem Bekennerschreiben zu den TGV-Attacken, das an mehrere französische und internationale Medien (etwa auch an die New York Times) verschickt wurde. Absender der anonymen E-Mail-Botschaft ist die Adresse sabotagetgvjo@riseup.net, wobei die Domain Riseup bekanntermaßen von Linksextremisten und radikalen Umweltschützern genutzt wird. Das dürfte einer der Hinweise sein, von denen Darmanin spricht.

Marine Le Pen kritisierte über X die „weiche Hand“ der Regierung mit Blick auf „extremistische Gruppierungen“ auf der Linken, deren Verbot sie von Darmanin schon vor den Anschlägen gefordert habe. Doch die Regierung habe „diese Kultur der Ultragewalt gedeihen lassen“. Die „aufrührerischen Gruppen“ müssten nun „unschädlich“ gemacht und die „Anhänger terroristischer Methoden“ exemplarisch bestraft werden.

— Marine Le Pen (@MLP_officiel) July 29, 2024

Beobachter hatten darauf hingewiesen, dass die Angriffe auf die TGV-Linien weniger die Spiele sabotiert hätten als vielmehr den Ferienbeginn tausender Franzosen. RN-Chef Jordan Bardella stellte trotzdem auch fest, dass die Angriffe „Akte des Verrats“ in dem Moment gewesen seien, in dem alle Augen auf Frankreich blicken. Der linke Abgeordnete Antoine Léaument (LFI) wandte ein, dass Innenminister Darmanin und die gesamte Regierung ausreichend vorgewarnt gewesen seien. Erst im Mai, als die olympische Flamme in Marseille ankam, habe es einen ähnlichen Anschlag auf das Schienennetz in Aix-en-Provence gegeben.

DSL-Kabel in sechs Départements durchtrennt

Bei den TGV-Anschlägen waren Glasfaserkabel durchschnitten und angezündet worden, die neben den Gleisen verlaufen und der Übertragung von Sicherheitssignalen an die Fahrer dienen. Am Montag kamen neue Meldungen hinzu: In der Nacht vom Sonntag wurden Glasfaserkabel verschiedener DSL-Anbieter durchtrennt, und zwar zur gleichen Zeit in sechs Départements, wie eine Polizeiquelle der Agentur AFP mitteilte. Paris sei hiervon nicht betroffen, dafür die Départements Aude, Bouches-du-Rhône, Drôme, Hérault, Meuse und Oise. Wieder ein koordinierter Anschlag an verschiedenen Stellen des Landes, was auf gute Vernetzung und Omnipräsenz der Täter hindeutet.

Viele Beobachter sehen im zeitlichen Zusammentreffen der Sabotageakte mit dem Beginn der Olympischen Spiele die Einlösung einer Ansage der extremen Linken. So hatten Gewerkschaftschefs und -chefinnen angekündigt, Demonstrationen und Streiks während der Spiele angekündigt, um Macron zur Benennung eines linken Premierministers zu zwingen. Das waren noch Drohungen auf einem anderen Register. Aber in der linken Einheitsfraktion der Nationalversammlung sitzen bekanntlich auch extremistische Antifa-Mitglieder und Ökologisten, die in der Vergangenheit nicht vor „politischer Gewalt“ – um dieses Mantelwort einmal zu benutzen – zurückgeschreckt haben. Der Weg von linker Empörung zu Gewaltakten ist vielleicht kürzer, als es sich die Macronie und der politische Mainstream eingestehen mögen.

Raub- und Gewaltkriminalität in und um Paris gestiegen

Daneben brechen weitere fromme Lügen der Regierung in sich zusammen: Innenminister Gérald Darmanin hatte letzte Woche damit geprahlt, dass die Kriminalität in Paris und der Hauptstadtregion Île-de-France „quasi auf Null gesunken“ sei. Tatsächlich enthüllt der wöchentliche Sicherheitsbericht der zuständigen Statistikbehörde genau das Gegenteil, und zwar schon für die Zeit vor Beginn der Spiele. In der Woche vom 15. bis zum 21. Juli gab es demnach eine zweistellige prozentuale Zunahme der Raubüberfälle (+12 %) und der Körperverletzungen (+16 %) im Ballungsraum Paris. Das war also kein „Zusammenbruch der Kriminalität in Paris“, wie Darmanin noch am 17. Juli gesagt hatte – eher eine kleine Konjunktur der räuberischen und sonstigen Gewaltdelikte. Zum Teil wird das auf das neue Regime der QR-Codes zurückgeführt, die die freie Bewegung von Pariser und Touristen einschränken, die sich folglich genervt zeigen. Daneben sind natürlich auch die Superreichen unter den Sportlern, die heutzutage zu solch einer Olympiade anreisen, das Ziel von Raubüberfällen, wie auch bereits bekannt wurde.

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