Bidens Tage sind gezählt – die von Macron und Scholz auch

Biden verwechselt Putin mit Selenskyj und Harris mit Trump – Obama mit Hollywood gegen Biden – Ukraine: Starmer Hü und Scholz Hott – Forsa-Chef über Kanzlerkandidatur der Grünen: „Eher lächerlich“ – Das gibt diesmal kein polit-mediales Sommerloch.

Der Saal hielt den Atem an, als Biden plötzlich Putin als Präsidenten der Ukraine adressiert. Zwar berichtigte Biden seinen Fehler schnell; aber der Clip lief fortan nonstop auf allen Kanälen. ABC, CNN, MNSBC. Gerade jene Sender, die bislang alles für Fake News und Deep Fakes erklärt hatten, was über den Gesundheitszustand des Präsidenten berichtet wurde, überschlagen sich plötzlich mit einer ehrlichen Berichterstattung und journalistischer Recherche. Es ist ein Dammbruch. Keiner der Kommentare der Moderatoren, keiner der Leitartikel wäre vor dem TV-Duell mit Trump denkbar gewesen. Die vom Sender ausgegebenen Maulkörbe sind weg. Es wird klar: Big Joe steht nicht nur unter Beschuss, er ist zum Abschuss frei gegeben. – Siehe TE-Wecker und gleich ein Bericht von Susanne Heger.

"And now I wanna hand it over to the President of Ukraine who has as much courage as he has. Determination, ladies and gentlemen, President… pic.twitter.com/6ug5qh2nF8

— Collin Rugg (@CollinRugg) July 11, 2024

Wahrscheinlich wirkt Bidens zweiter Aussetzer noch anhaltender. C-SPAN-Social-Media-Spezialist Jeremy Art placierte einen Tweet, der Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin und Sicherheitsberater Jake Sullivan zeigt, als Biden seine Vize Kamala Harris „Vizepräsident Trump“ nannte. – Dass die Zahl der Tweets, die Biden dafür ins Lächerliche ziehen, endlos ist, versteht sich.

Obama soll mit Clooney im gemeinsamen Italien-Urlaub die Fäden gegen Biden ziehen – so das neueste Gerücht. – Springt plötzlich Michelle Obama, wie hier schon einmal gefragt, wie Jack aus der Box oder Kai aus der Kiste?

Der neue UK-Premier Starmer will Selenskyj freie Bahn geben, westliche Waffen in Russland einzusetzen, Kanzler Scholz vertritt das Gegenteil. – Es bleibt bei der Nato-Linie der USA, die TE-Autor Tomas Spahn im Februar 2023 benannte: „Eine Ukraine, die nicht verlieren, aber auch nicht siegen darf“. Diese Linie zynisch zu nennen, ist nicht einmal polemisch.

Auf dem Nato-Gipfel plusterte sich Olaf Scholz auf: Deutschland will Verantwortung übernehmen. Das ist offenbar die Antwort auf die baldige Präsidentschaft von Donald Trump. Ausgerechnet in einer Schwächephase der Berliner Republik. Anspruch und Wirklichkeit gingen nie weiter auseinander. – Kommentiert nachher Marco Gallina.

Biden und Macron wanken und über Scholz sagt Hans-Peter Bartels, der über Jahrzehnte hinweg die SPD repräsentierte: Den Rücksturz der SPD „in die Realität einleiten können nicht Klingbeil, Esken und Kühnert, den muss der SPD-Kanzler selbst anführen“. „Scholz schießt – aber leider am Tor vorbei … Er führt nicht.“ „Die unselige Tendenz zur Bevormundung hat die Partei von Olaf Scholz … perfektioniert.“ Die Wähler „erwarten keine pompöse ‚Respekt‘-Propaganda, sondern einfach Achtung vor ihrem ganz normalen Lebensentwurf.“ – Dazu nachher Josef Kraus.

Deutschland rüstet sich für einen russischen Angriff. Was wird mit der Nato nach der US-Wahl? – Darum ging es bei Maybrit Illner – darüber gleich Fabian Kramer.

Der dänische Ausländerminister Kaare Dybvad Bek versteht die deutsche Diskussion nicht und warnt vor „bürgerlich-sozialistischer“ Sicht. Die illegale Zuwanderung nach Europa sei auf einem Allzeit-Hoch – und die Mutter vieler Probleme. Sozial denken – hieße für ihn, an die „Geringqualifizierten und Einkommensschwachen“ zu denken. Denn die leiden besonders unter der Massenzuwanderung. – Matthias Nikolaidis berichtet.

Attentatspläne auf den Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, hätten deutsche Sicherheitsdienste verhindern können, nachdem US-Stellen deutsche Dienste warnten. Berichtet CNN unter Berufung auf Geheimdienstquellen im Zusammenhang mit Waffenlieferungen von Rheinmetall an die Ukraine. – Siehe TE-Wecker.

Einen Tag nach TE findet Forsa-Chef Güllner, „Jetzt von Kanzlerkandidaten zu sprechen, das dürften die Menschen eher lächerlich finden … Man kann einen Spitzenkandidaten aufstellen, der dann, wenn sich die Chance bieten sollte, immer noch Kanzler werden könnte.“ Diese Chance sei aus heutiger Sicht aber kaum gegeben. „Die Wähler schütteln deshalb eher den Kopf über einen Kanzlerkandidaten Habeck.“

Wie hier schon einmal gesagt: Das gibt diesmal kein polit-mediales Sommerloch.

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