Alles nur Einzelfälle: Eine junge Frau stirbt nach Messerstichen

Es sind einfach zu viele Meldungen, die uns täglich erreichen. Sie können nicht mehr länger als Einzelfälle erfasst werden.

© Getty Images
Symbolbild

Was nach dem ersten und zweiten Schock über die Nachrichten der letzten Tage erstaunt, ist die optische Ähnlichkeit der ermordeten Mädchen Iuliana R. und Susanna F. Jedenfalls dann, wenn man die aktuellen Fotos aus Viersen mit denen von Susanna F. vergleicht. Beide waren fast gleich alt (15 und 14 Jahre), als sie ermordet bzw. aus niedrigen Beweggründen gemeuchelt wurden. Iuliana R. kam gemeinsam mit ihrer Familie aus Bukarest nach Deutschland, Susanna F. war Mitglied der jüdischen Gemeinschaft in Mainz. Iuliana R. verstarb gestern nach mehreren Messerstichen.

Hätten diese Morde verhindert werden können? Gibt es Präventiv-Maßnahmen? Aber wie könnten die aussehen? Was soll jungen Mädchen und Frauen heute geraten werden? Gibt es ein bestimmtes Umfeld, das diese Morde auf schreckliche Weise begünstigen konnte? Oder kann es am Ende jedes Mädchen in Deutschland treffen?

Vor fast fünfzig Jahren lief die Krimi-Serie „Der Kommissar“ im deutschen Fernsehen. Aus einer dieser Folgen ist der in gebrochenem Deutsch gesprochene Satz überliefert: „Sie war nur eine Hippiemädchen“. Was damit gesagt werden sollte, ist nicht schwer zu verstehen: Die Menschen am Rande der Gesellschaft trifft es zuerst. Menschen, die in den Augen anderer Menschen wertlos sind. Die Freiwild sind.

Aber trifft das auch zu auf den Mord in Viersen, bei dem nach bisherigen Erkenntnissen die 15-jährige Iuliana R. im Viersener Casino-Garten erstochen wurde? Was machte das Mädchen in diesem Park? Dürfen Mädchen heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr in öffentliche Parks? Der Chef-Ermittler berichtete gegenüber dem Express: „Nach ersten Erkenntnissen und Zeugenaussagen waren Täter und Opfer offenbar gemeinsam in dem Park. Dort haben sie mit anderen Personen – die aus dem Obdachlosen-Milieu zu stammen scheinen – auf einer Bank gesessen.“

Schaut man sich den Tatort Casino-Garten in Viersen genauer an, dann muss die Neugierde der 15-Jährigen schon groß gewesen sein, sich dort aufzuhalten. War sie zu furchtlos? Aber ist eine gewisse Furchtlosigkeit nicht auch ein Privileg der Jugend? „Viersen-inside“ beschrieb den Park noch Ende 2017 so: „Gefahrensituationen, Ratten, Angsträume“. Tagsüber soll er dennoch der Erholung dienen, aber in den Abend- und Nachtstunden sei es dort nicht anders als heute in den meisten deutschen Großstädten: Die Angst ist groß, solche öffentlichen Parks zu durchqueren.

Zunächst wurde die Beschreibung eines dringend Tatverdächtigen veröffentlicht: Der Gesuchte sollte etwa 1,70 Meter groß sein, schwarze, glänzende Haare haben. Er sollte schwarze Kleidung und dunkle Schuhe tragen und ein nordafrikanisches Aussehen haben. Also ein im Polizei-Jargon der Gruppe der „Nafris“ (für Nordafrikaner) zuzuordnender Täter. „Ein möglicher Tatverdächtiger stellte sich später auf einer Polizeiwache, wie die Ermittler mitteilten. Der aus der Türkei stammende 25-Jährige hatte sich bei der Fahndung nach dem Täter einer Polizeikontrolle entzogen. Mittlerweile ist er wieder frei. Der Tatverdacht habe sich nicht erhärtet, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: „Der hatte aus einem völlig anderen Grund Angst vor der Kontrolle und ist deswegen laufen gegangen.“ 

 

Der junge Mann soll Drogen dabei gehabt haben und sei deshalb vor der Polizei weggelaufen. Hubschrauber, ausgebildete Hunde und ein „Polizeigroßaufgebot“ machten sich sofort auf die Suche nach dem Täter und durchkämmten den Park. Ohne Erfolg. „Wir setzen alles daran, die Identität zu klären und ihn zu fassen“, berichtete eine Polizeisprecherin. Die Tat soll sich gestern um 12:30 Uhr in besagtem Park ereignet haben, also am helllichten Tag mitten in Deutschland, dort, wo auch Mütter ihre Babys spazieren fahren und Angestellte bei gutem Wetter ihre halbe Stunde Pause verbringen. Jetzt soll sich ihr früherer Partner, ein gebürtiger Bulgare, der Polizei gestellt haben.  Darf das jetzt gemeldet werden? Was wiegt seine Staatsbürgerschaft in einem Land, in dem diese nicht genannt werden soll und doch die Gemüter bewegt.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich bestürzt: „Es ist erschreckend, was heute Mittag in Viersen passiert ist“, teilte er am Abend mit. „Dass eine junge Frau in einem öffentlichen Park tödlich verletzt wurde, macht mich tief betroffen.“ Sagt ausgerechnet jener Innenminister, der in der Kritik stand, als er seinen Bürgern via ZDF den bizarren zwar, aber offensichtlich doch sinnvollen Ratschlag gab: „Polizisten schützen wir dadurch, dass wir sie mit Schutzwesten ausstatten. Und Bürgerinnen und Bürger werden einfach sensibler sein müssen. Man muss nicht unbedingt Menschen nah an sich heranlassen.“ Welche „Menschen“ Reul meinte, musste von ihm nicht näher spezifiziert werden, denn im gleichen Atemzug erzählte die Off-Stimme im ZDF: „Hinter vorgehaltener Hand sprechen viele Ermittler über einen Zusammenhang mit der Zuwanderung. Vor der Kamera nicht.“

„Sie war nur eine Hippiemädchen“, oder eben ein Mädchen mit Wünschen, Hoffnungen, mit Problemen, Sorgen und Ängsten, solche, die Mädchen in diesem Alter eben haben. Leben wir in einer Zeit, in der wir unsere Mädchen lieber nicht aus dem Hause lassen sollten?

Experten warnen seit Jahren vor „Taxi-Mama“. Also davor, dass Eltern ihre Mädchen zur Schule bringen, von Partys abholen, zum Sport und sonst wohin kutschieren. Müssen diese Experten jetzt umdenken?

Es sind einfach zu viele Meldungen, die uns Woche für Woche erreichen: Mädchen- und Frauenmorde, die nicht mehr länger als Einzelfälle erfasst werden können. Und die einmal mehr die Unfassbarkeit der Aussagen eines weiblichen Gastes in einer der letzten „Hart aber fair“- Sendungen verdeutlicht, die sich zu Messerattentaten durch Zuwanderer bemüßigt sah, festzustellen: Wenn ein Deutscher auf eine Deutsche los ginge, „reden alle nur von einer Beziehungstat“. Schon fordern zuwanderungsfreundliche Stimmen, solche Talkshows ganz abzuschaffen, die Distanz zwischen Wahrheit und Lüge ist zu offensichtlich.

In Vorbereitung: Was muss, kann gegen das Ausbreiten der importierten Roheit auf alle Bereiche und Teile in Gesellschaft und Staat getan werden?

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Kommentare ( 77 )

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Johannes S. Herbst
6 Jahre her

Früher warnten wir die Mädchen: Geh nicht mit dem fremden Mann. Wenn man das heute sagt, ist man Rassist.

Lieber Rassist als ein totes Mädchen.

andrea
6 Jahre her

Man sollte die vergewaltigten Opfer gestapelt im Originalzustand gemeinsam mit den Tätern in Merkels Wohnung einsperren? Was geht denn in Ihrem Kopf vor – auch wenn der Kommentar sich wohl gegen Merkel richten soll – das ist ein ganz schreckliches Bild. Gerade an die vergewaltigten und schwer verletzten Mädchen wird immer viel zu wenig gedacht. Die sind viel zahlreicher als schlagzeilenträchtigen Getöteten, aber deren Leben ist auch zerstört. Für diesen gedankenlosen Kommentar 9 Daumen nach oben ?

reiner
6 Jahre her

Merkel und Konsorten sollten sofort nach dem Abschied von der Regierungsbank angeklagt werden.
Sollte das durch den Bundestag verhindert werden,Demo in der Bannmeile.
Vorbild der 1989.,wetten,da geht was.
Es geht nicht mehr so weiter im Lande,jeden Tag ein neuer Hiob.

Gutmuetiger
6 Jahre her

Was oder Wen ich nicht verstehe sind diese Willkommensbesoffenen Eltern, die Ihre Töchter auch heute noch nicht vor den „Südländern“ (illegal, Migranten, ohne Papiere, älter aussehnd als sein) warnen. Liebe Mamas, die heutigen „Südländer“ haben nichts mit dem gemein, was ihr in Eurer Jugend als Südländer (Italiener, Spanier) angehimmelt habt, weil Macho, Exotisch, Anders. Es geht hier nicht, wie bei Euch, um einen harmlosen Strandflirt oder eine heisse Urlaubsliebe. Es geht um Leben und Tod. Hier geht es um das Leben der Töchter und welche Mama das heute noch nicht verstanden hat oder nicht verstehen will, hat keinerlei Verantwortungsbewusstsein für… Mehr

Tom Hess
6 Jahre her

Ich lebe mit meiner Familie seit mehr als 12 Jahren in einem tropischen Entwicklungsland. Und wir hatten die letzten Jahre überlegt, nach Deutschland zurückzugehen, wegen Schule für die Tochter. Wegen ihr haben wir jetzt aber entschieden, nicht nach Deutschland zu gehen. Ist uns schlicht zu gefährlich. Da bleib ich lieber im sicheren Entwicklungsland.

Andrea Dickerson
6 Jahre her

Über Verlinkungen bei Danischs Blog fiel mir auf, daß sich ein Teil der Medienöffentlichkeit (und Kommentatoren) nicht so sehr für das schreckliche Schicksal des Kindes (eine 15-jährige als „junge Frau“ zu bezeichnen, macht mich rasend! Wer mal mit dieser Altersgruppe gearbeitet hat, weiß, daß das Kinder sind.) interessiert, sondern dafür, wie diese Abholaktion zustande kam, daß Maas sich übergangen fühlte und gegen die Aktion war (Fokus), und ob das überhaupt rechtstaatlich gewesen sei, weil es mit dem Irak kein Abschiebeabkommen gäbe, und die „kurdischen Sicherheitskräfte“ nicht legitim seien. Das steigert sich von Zweifel am Tathergang bis zur Feststellung eines Kommentators,… Mehr

Det
6 Jahre her

Sie brauchen das mit dem Rassismus nicht explizit erwähnen, seien Sie selbstbewusster. Aus meiner Berufserfahrung in arabischen Ländern kann ich Ihnen sagen: Diejenigen, die nicht „so“ sind, die sind nicht hier und die, mit denen Sie Erfahrung gesammelt haben, die will keiner haben. Merkel hat die gewaltätige Unterschicht Arabiens und Afrikas importiert.

AlNamrood
6 Jahre her

Wenn Eltern der Friede-Freude-Eierkuchen Propaganda der Schule und sonstiger öffentlicher Institutionen nicht entgegenwirken passiert sowas. Warum trifft es vor allem Mädchen in der Pubertät? Weil die Hormone und ein Drang zum irgendwie anders und rebellisch sein hier völlig den Verstand vernebeln. Kein Junge würde mit Ausländern „rumhängen“, allein schon, weil unter halbstarken Männchen die Konkurrenz zu groß ist. Warum deutsche Jungs nicht mit Flüchtlingsmädchen anbandeln ist jedem mit etwas gesundem Menschenverstand klar.

Ali
6 Jahre her

Liebe Rita,
beachten Sie die Kriegsbeute sämtlicher kriegerischen Eroberer Weltgeschichte: Wertgegenstände und Frauen! Es ist eine waschechte Eroberung die derzeit über uns hereinbricht die wir als Eroberte auch noch aktiv unterstützen, indem wir täglich arbeiten gehen um mit unseren Steuergeldern die Eroberer auch noch tatkräftig zu unterstützen. Sarrazin hat noch untertrieben. Wir schaffen uns nicht einfach nur ab, wir finanzieren aktiv unseren eigenen Genozid.

raindancer
6 Jahre her

gewisse Experten müssen in der Tat umdenken, nämlich wie bekommt man Merkel und ihre EU Schergen aus dem Amt , wie kündigt man das Asylgesetz,wie kann man möglichst alle Neuankömmlinge schnell wieder abschieben und wie bekommt man die Grenzen dicht.