Aktuell fehlen in Deutschland mehr als 800.000 Wohnungen. Das hat ein Bündnis aus verschiedenen Verbänden im Wohnungsbau mitgeteilt. Auf einem „Branchen-Gipfel“ stellten sie zwei Studien vor. Das Ergebnis: Die Wohnungsnot wächst. Die Krise im Wohnungsbau zieht die Gesamtwirtschaft unmittelbar nach unten – und erschwert ihr mittelbar eine Erholung.
Immerhin: Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat angekündigt, dass sich die Situation im sozialen Wohnungsbau bald verbessern werde. Zeigt sich der Baubranche also ein Silberstreifen am Horizont? Nun ja: Klara Geywitz hat das angekündigt. So wie sie versprochen hat, unter der Ampel werde der Wohnungsbau zunehmen. 400.000 Wohnungen würden künftig jährlich gebaut. Was folgte auf diese Ankündigung? Vor der Ampel stellte die Branche noch knapp 300.000 Wohnungen im Jahr fertig. Für 2023 rechnet das Ifo-Institut mit 245.000 neuen Wohnungen – im laufenden Jahr mit noch weniger.
Die Branche erlebt ein Paradox: Der Bedarf an Wohnungen ist zwar hoch, aber die Nachfrage niedrig. Denn Nachfrage erfordert die nötige Kaufkraft, aber die fehle, erklärt Professor Dietmar Walberg. Er hat für die „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ eine Studie zur Lage auf dem Baumarkt erarbeitet. Die besagt, das seit 2011 die Bevölkerung in Deutschland von unter 80 auf fast 85 Millionen Menschen angestiegen sei. Der Zuwachs an neuen Wohnungen kann aber mit diesem Wachstum nicht mithalten. Unter der Ampel ist der Wohnungsbau dann – entgegen aller Versprechungen von Klara Geywitz – sogar eingebrochen.
Mit verheerenden Folgen: Hinter der Baubranche steht jeder siebte Euro der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland, teilt das Verbands-Bündnis mit. Doch für dieses Jahr rechnet die Branche mit einem Rückgang von 5,4 Prozent. Angesichts der großen Bedeutung der Baubranche für die gesamte Wirtschaft könne sie nicht wachsen, wenn diese derart einbricht.
Die Krise des Wohnungsbaus kennt aber auch viel praktischere Folgen: 9,3 Millionen Menschen leben in Deutschland in überbelegten Wohnungen. So steht es in den frühzeitig ausgedruckten Unterlagen des Bündnisses. Einen Tag vor der Veranstaltung machten die Experten eine aktuelle Abfrage. Nach der leben dann schon 9,5 Millionen Menschen in überbelegten Wohnungen. Die Ampel forciert die Einwanderung. Die Ampel verspricht mehr Wohnungsbau und verursacht gleichzeitig einen Rückgang des Wohnungsbaus. Machen die Fachleute des Bündnisses am nächsten Donnerstag eine neue Abfrage, sind es vielleicht schon 9,6 oder 9,7 Millionen Menschen in beengten Wohnverhältnissen. Tiktak. Tiktak. Tiktak. Mit jeder Stunde, die SPD, Grüne und FDP regieren, wird die Wohnungsnot in Deutschland größer.