Tichys Einblick
Wirtschaftlicher Ausblick:

Das neue Jahr beginnt, wie das alte endet: in der Habeck-Rezession

Wenn es dunkel wird, ist es nicht die Nacht, die über Deutschland hereinbricht, sondern die Wirtschaftszahlen. Das Ausmaß der Rezession, die sich 2025 zur Depression ausweiten könnte, zeigt sich deutlich. Der Ausweg ist möglich, der Weg für ein neues deutsches Wirtschaftswunder begehbar – nur muss er jetzt begangen werden.

Wirtschaftsminister Robert Habeck, Flensburg, 23.12.2024

picture alliance/dpa | Frank Molter

Was früher einmal rote Zahlen hieß, wird man in Zukunft grüne Zahlen nennen müssen, sozusagen als Steigerung von tiefrot, was eigentlich nicht geht, doch die Grünen, die alles kaputt bekommen, machen auch dies möglich. Das neue Jahr beginnt, wie das alte endet: in der Rezession, genauer in der Habeck-Rezession, auch wenn Habeck, der Mann, der nie die Schuld an dem trägt, was er anrichtet, nur der Vollstrecker, nicht der Verursacher des Niedergangs ist. Diese Ehre gebührt Angela Merkel und der Union im Zusammenspiel übrigens mit der FDP, als sie 2011 die Energiewende als Energieende einleitete. Was seit 2011 in Gang gesetzt wurde, ist das größte Umverteilungsprogramm in der Geschichte der westlichen Welt, die Umverteilung von den Bürgern zur Klima-Oligarchie, bei der die Bürger immer ärmer und die Funktionäre des Klima-Komplexes immer reicher werden.

Das Ausmaß der Habeck-Rezession, die sich in 2025 möglicherweise zur Habeck-Depression ausweiten wird, zeigt sich deutlich in Zahlen und im Alltag. Der frühere Eon-Chef Johannes Teyssen formulierte gerade im Interview mit dem Handelsblatt klar und deutlich: „Die neue Regierung muss aussprechen, dass Deutschland auf der Kippe steht.“ Die Krise ist selbstverschuldet und hausgemacht, sie ist Ergebnis einer Wirtschaftspolitik, die nicht Wohlstand für alle, sondern Reichtum für wenige zum Ziel hat. Sie ist das Ergebnis des Bündnisses zwischen Prinz John, dem Sheriff von Nottingham und Robin Hood.

Grün will „Degrowth“
Habeck und die Wirtschaftskrise: kein Versehen, sondern Absicht
Im Jahr 2024 wird Deutschland ein Wirtschaftswachstum von -0,2 Prozent hinzunehmen haben. Zwar fabulieren die Institute für 2025 noch von einem Wachstum von 0 bis 1,1 Prozent, doch kann man davon ausgehen, dass wie schon 2024 die Institute ihre Prognosen auch 2025 nach unten korrigieren werden. Dass im Jahr 2024 der Abschwung nicht deutlicher ausfiel, ist im Grunde dem Wachstum in einem Bereich zu verdanken – und zwar beim Staat. So viel zum Bürokratieabbau: Der einzige Sektor, der in Deutschland wächst, ist die Bürokratie und die teils staatsfinanzierten woken NGOs, das neue Kommissarswesen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen erreichte 2024 hingegen einen Höchstwert mit 22.400 Fällen, also einer Steigerung im Vergleich zu 2023 von sage und schreibe 24,3 Prozent. Grund dafür ist die Wirtschaftskrise, die Habeck-Rezession.

Der Mittelstand bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Gut 58 Prozent der befragten Mittelständler prognostizieren einen wirtschaftlichen Abschwung, 20 Prozent stellen sich sogar auf eine wirtschaftliche Depression im neuen Jahr ein. Auch die Firma von Reinhold Würth wird einen heftigen Gewinneinbruch verzeichnen. Das hält den Unternehmer aber nicht davon ab, seine Belegschaft davor zu warnen, AfD zu wählen. Das kennt man von der deutschen Wirtschaft, unternehmerisch fit, politisch blind. So gehören Unternehmer und Manager mit zu den Verursachern der Wirtschaftskrise, indem sie sich in schlechter deutscher Tradition politisch einmischen und opportunistisch dem Wirtschaftsminister folgen bzw. lange folgten. Im Jahr 2024 verzeichneten jedenfalls die Mittelständler Umsatzeinbußen von 40 Prozent, im neuen Jahr sehen sie einen ähnlich hohen Verlust. Niemand wird es überraschen, dass eine Ursache für diese Entwicklung in den zu hohen Strompreisen steckt.

Riesige Überkapazitäten
Habeck und LNG: der nächste teure Flop
Habeck will grünen Stahl, Stahl der mittels Lichtbogenöfen produziert wird. Die Sankt Georgsmarienhütte GmbH produziert grünen Stahl. Der Vorsitzende der Geschäftsführung des Stahlwerks, Alexander Becker, listete auf einem Forum auf, dass die Firma 20 Millionen Euro im Durchschnitt pro Jahr investieren würde. Die Energiekosten lagen früher bei 40 Millionen Euro im Jahr. „Seit zwei Jahren haben wir nun 80 Millionen Euro Energiekosten. Wir zahlen also doppelt so viel für Strom und Erdgas wie vor drei Jahren. Damit haben wir keinen Raum mehr für Investitionen“, erläuterte Becker auf dem Forum, um schließlich an Habeck zu appellieren: „Ich kann sie nur anflehen, Herr Habeck: Bitte kämpfen Sie dafür, dass ab Januar die Strompreise und die Netzentgelte deutlich reduziert sind. Wir haben wirklich lange genug gesprochen.“ Ob Becker klar ist, dass man nicht die Frösche zu bitten braucht, wenn der Teich trockengelegt werden soll, weiß man nicht.

Doch Habecks Reaktion war so zynisch, wie wahrscheinlich kenntnislos, denn er schlug vor, den Strompreis durch die „freigewordenen“ Subventionen für Intel in Magdeburg zu subventionieren. Ist ja nur Geld, wie Habeck einmal bemerkte, nur Steuergeld, nur Geld, das er nicht erarbeitet hat, und wenn das nicht reicht, nur Pump-Geld, das er nicht zurückzahlen muss. So viel zum Thema Generationengerechtigkeit. Das Stahlwerk in Riesa, das ebenfalls grünen Stahl produziert, musste aufgrund der Dunkelflaute und den damit verbundenen explodierenden Strompreisen vor Weihnachten die Produktion herunterfahren. Die Stahlsparte von Thyssenkrupp steckt tief in der Krise, ob sie überhaupt die 2,1 Milliarden Euro Habeck-Subventionen annehmen kann, um auf grünen Stahl umzustellen, ist höchst fraglich. Arcelor Mittal überlegt, ob der Stahlkonzern Habecks Subventionen überhaupt haben will oder lieber nach Belgien geht, wo Atomstrom lockt. Die chemische Industrie ist regelrecht auf der Flucht aus Deutschland.

Zur Verteuerung der Energie für Industrie und Bürger wird 2025 der CO2-Preis, also die dreiste Atemsteuer der Eurokraten, von 45 Euro pro Tonne CO2 im Jahr 2024 auf 55 Euro pro Tonne ruckartig erhöht. Das ist mehr als dreist, denn die CO2-Bepreisung ist eine reine Phantasiesteuer. Für den Autofahrer wird allein diese Steuer den Benzinpreis von 12,20 Cent pro Liter wie 2024 auf 15,67 Cent pro Liter erhöhen. Allein die Anhebung der Phantasiesteuer wird den Benzinpreis um 3,47 Cent pro Liter nach oben drücken. Das betrifft alle Transportkosten aller Güter, das heißt alle Lebenshaltungskosten, alle Materialkosten erhöhen sich – und der Staat verdient an der Preisexplosion durch die Mehrwertsteuer. Habecks Politik ist zynisch und asozial.

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Bleiben wir bei der Dunkelflaute. Laut Bild betrugen 2024 die Stromimporte 77.000 Gigawattstunden, die 5,3 Milliarden Euro kosten, die Stromexporte dagegen nur 48.500 Gigawattstunden, die 3 Milliarden Euro in deutsche Kassen spülten, was zu einem Negativsaldo von 2,3 Milliarden Euro, die zusätzlich noch auf die Stromrechnungen umgelegt werden, führt.

Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen ebenfalls, weil Deutschland kostenlose medizinische Versorgung für alle anbietet, sofern sie das Wort Asyl sagen und eben nicht deutsche Staatsbürger sind. Krankenversicherung und Rentenversicherung bedeutet in Deutschland inzwischen, die einen zahlen ein, die anderen nehmen raus. Die Turboeinwanderung in die deutschen Sozialsysteme wird diese trotz Beitragserhöhungen sprengen. Durch den Renteneintritt der Babyboomer werden bis 2036 knapp ein Drittel der Erwerbstätigen ihre über ein langes Arbeitsleben eingezahlten Beiträge, ihre erworbenen Leistungen in Anspruch nehmen und dabei eine böse Überraschung erleben. Merkel, Scholz, Baerbock und Habeck haben ihre Beiträge durch eine falsche Migrationspolitik im Grunde veruntreut. Für Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln gleicht der „Zustand der gesetzlichen Krankenversicherung … einer tickenden Zeitbombe, von der die Politik nicht weiß, wie sie zu entschärfen ist.“

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Das unabhängige Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen (IGES) prognostiziert, dass die Sozialabgaben im Jahr 2035 fast 50 Prozent betragen könnten. Der dumme deutsche Bürger, dumm, weil er arbeitet, dürfte dann mit Einkommen-, Mehrwert-, Energiesteuer und sonstigen Steuern wie Grundsteuer, die auch der Mieter in seiner Miete wiederfindet, wohl ein Dreivierteljahr für den Staat, für die Habecks, die Langs, die Göring-Eckardts und für alle jene, die kommen, um nicht zu arbeiten und all jene schuften müssen, die nicht mehr arbeiten wollen, weil Arbeit sich nicht mehr lohnt. Der Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen hat eine Nachhaltigkeitslücke von 17,6 Billionen Euro ausgerechnet. Selbst, wenn man diese Rechnung anzweifelt, die Zahl nicht teilt, ist klar, dass spätestens im Jahr 2028 Deutschland vor einem Finanzcrash steht.

Nicht nur TE, aber vor allem TE hat den wirtschaftlichen Zerfall aufgrund einer vollkommen falschen, ideologiegetriebenen Wirtschaftspolitik, der Umwandlung der freien Marktwirtschaft in die Klimaplanwirtschaft oder Klimakommandowirtschaft dokumentiert – und in allem Recht behalten. Alles ist vorhersehbar, alles ausrechenbar, kein Hexenwerk. Der Ausweg aus der Habeck-Rezession ist möglich, der Weg für ein neues deutsches Wirtschaftswunder begehbar, auch wenn es dank Merkel und Habeck ein dorniger Weg wird – nur muss er jetzt begangen werden.

Nicht an den Konzepten fehlt es, nicht am Wissen, es fehlt an der politischen Kraft, die diesen Weg einschlägt und einschlagen kann, weil sie über die erforderliche demokratische Mehrheit verfügt. Dass sich die Union dieser großen nationalen Aufgabe verweigert, den Ernst der Lage verkennt und politische Buddelkastenspielchen mit den Grünen spielt, kommt einem Verrat an den deutschen Interessen, an unserem Land gleich. Bis jetzt agiert die Union nur als eine weitere grüne Partei, auch sie wird grüne, statt schwarze Zahlen schreiben.

Übrigens, während Alice Weidel und Olaf Scholz dem erfolgreichen Unternehmer Elon Musk das Recht auf freie Meinungsäußerung zugestanden haben, haben Robert Habeck und Friedrich Merz ihm das abgesprochen: seltsame Bündnisse zeigen sich in diesen Tagen.


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