Das Königreich Saudi-Arabien ist laut Wall Street Journal in Gesprächen mit China, künftig Öl-Verkäufe an die „Volksrepublik“ in chinesischem Yuán abzuwickeln. Seit 1974 geschieht dies ausschließlich in US-Dollars, was der amerikanischen Währung als „Petrodollars“ eine herausragende Stellung auf dem Weltmarkt eingebracht hatte. Im Gegenzug hatte US-Präsident Nixon dem Königreich Sicherheitsgarantien gegeben und die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit intensiviert.
Konfrontiert mit steigenden Ölpreisen und dem Ölimportstopp aus Russland, den er auf Druck beider Parteien im US-Kongress umsetzte, ging Biden kürzlich im Ausland auf eine abenteuerliche Suche nach günstigen Ölimporten. So wendete sich seine Regierung dazu auf einmal an Amerikas Feinde und verhandelte Berichten zufolge mit dem sozialistischen Regime im verarmten Venezuela während sich sein Verkehrsminister sich sogar offen zeigte Öl von den eigentlich mindestens genauso sanktionierten Mullahs im Iran zu kaufen.
China setzt in Saudi-Arabien seinen Fuß in die Tür
Denn die Saudis zeigten ihm eine kalte Schulter. Telefonate mit den Herrschern von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten kamen nicht zustande, seit Wochen schon weigern sie sich mit ihm zu reden. Sie betrachten die USA wohl nun nicht mehr als den verlässlichen Partner, der es mal war, und werfen ihren Blick nun auch Richtung Fernost.
Ob Saudi-Arabien den Schritt allerdings tatsächlich wagt, bleibt fraglich. Gut möglich, dass dies nur Überlegungen sind, die als scharfe Warnung an die USA dienen sollen. Klar ist aber, dass China seinen Fuß bei den Saudis gerne in die Tür setzen möchte, um seine Abhängigkeit vom US-Dollar abzubauen und den chinesischen Einfluss im Golf auszubauen. Saudi-Arabien aus dem US-amerikanischen Block herauszubrechen, käme da nur gelegen.