Tichys Einblick
Achtung, keine Glosse!

Robert Habecks Wirtschaftsministerium will Reichtum neu erfinden

Vorsicht. Dieser Text ist keine Glosse. Er liest sich nur so. In Deutschland geht das Bruttoinlandsprodukt in den letzten Monaten zurück. Es drückt den Wohlstand des Landes aus – den will Robert Habeck jetzt neu definieren lassen.

IMAGO / Metodi Popow

Manche Texte stellen eine Redaktion vor offene Fragen. Zum Beispiel dieser Beitrag über die nächste Initiative aus Robert Habecks (Grüne) Wirtschaftsministerium. Eigentlich ist das Geschehen so absurd, dass es sich nur in einer Glosse angemessen darstellen lässt. Andererseits ist die Absurdität in Habecks Ministerium Realität. Also hat sich TE gegen die Glosse entschieden. Dieses Mal. Jedes Wort davon spiegelt die Realität wider – die Realität eines grün geführten Landes allerdings.

Das Wirtschaftsministerium will den Wohlstand des Landes neu messen. Wie das gehen könnte, weiß Habecks Haus auch nicht so genau. Deswegen hat es online eine Umfrage zu der Frage gestartet, wie das aussehen könnte. Sicher sind sich Habecks Leute nur darin, dass das Bruttoinlandsprodukt den Wohlstand nicht angemessen darstellt.

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Das ist für das Wirtschaftsministerium eine erleichternde Erkenntnis. Denn seitdem es von einem Grünen geführt wird, läuft es mit dem Bruttoinlandsprodukt nicht mehr so gut. Im letzten Quartal ist das Volksvermögen trotz Rekord-Einwanderung nicht gewachsen. Was eine gute Nachricht ist. Denn in den beiden Quartalen davor ist es zurückgegangen. Höchste Zeit also, Wohlstand neu zu definieren.

Bis zum 6. September sollen die Nutzer jetzt also darüber abstimmen, wie der neue Reichtum aussieht. Ganz offen, ganz unbefangen. Aber damit es in die richtige Richtung geht, hat Staatssekretär Sven Giegold im Tagesspiegel schon mal ein paar Vorgaben gemacht. Wohlstand darf man nicht den Bürgern überlassen, darin waren sich linke Parteien schon immer einig.
„Das Bruttoinlandsprodukt zeigt nur die ökonomische Leistung“, sagt Giegold im Tagesspiegel. Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sollten in die Erfassung des Wohlstands mit einfließen, gibt Giegold den Befragten vor, was sie bitte antworten mögen. Bisher profitierten nicht alle gleichermaßen vom wachsenden Reichtum, schreibt der Tagesspiegel. Heißt im Umkehrschluss:
Haben alle nix, gilt keiner als arm. Arbeiterparadiese funktionieren irgendwie immer gleich.

Nun könnte man Giegold und Tagesspiegel ins Absurde steigern. Scherz: Wer nichts zu essen hat, aber Robert Habeck im Herzen trägt, gilt künftig als unendlich reich. Und wer verhungert, würde den CO2-Ausstoß derart senken, dass er so reich wäre, dass SPD, FDP und Linke zusätzliche Steuern von der Leiche verlangen würden. Aber diese Scherze unterlassen wir. Der Text soll ja nicht zur Glosse werden, bloß weil ein ärmer werdendes Land Reichtum neu definieren will.

Die Online-Befragung werde in den Jahreswirtschaftsbericht 2024 einfließen, kündigt das Wirtschaftsministerium an. Das blöde Bruttoinlandsprodukt kann dann so stark zurückgehen, wie es will – da würde einfach keiner mehr drüber berichten. Außer die OECD oder der Internationale Währungsfonds würden die Deutschen darüber informieren. Das ließe sich dann aber auch gesetzlich unterbinden. Diese Option zu erwähnen, würde aber aus dem Text eine Glosse machen. Oder eine Verschwörungstheorie. Vielleicht aber auch bald eine Beschreibung der Realität in einem grün geführten Land.

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