Tichys Einblick
Automobilindustrie auf dem Abstieg

E-Auto-Debakel bei Audi – Deutschland auf dem Weg in die Industriekrise

Die Krise bei Volkswagen verschärft sich zunehmend. Die Premium-Tochter Audi sieht sich im dritten Quartal mit einem Gewinneinbruch von 91% konfrontiert. Ähnlich wie bei der VW-Mutter sollen nun auch beim Automobilhersteller aus Ingolstadt massiv Stellen abgebaut werden.

picture alliance / SvenSimon | FrankHoermann

Die gesamte deutsche Automobilindustrie leidet unter dem E-Mobilitäts-Kurs und den horrenden Kosten des deutschen Wirtschaftsstandorts. Doch von allen großen Automobilherstellern geht es Audi am schlechtesten. Mit einem Gewinneinbruch von 91% im dritten Quartal, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, schneidet Audi am schlechtesten ab.

Sargnagel E-Mobilität
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Lediglich die starke Performance der Luxusmarken Lamborghini und Bentley bewahrte die VW-Markengruppe „Progressive‟, welcher auch Audi angehört, letztlich vor einem größeren Verlust und sicherte gerade noch ein leichtes Plus in den Büchern. Die Situation ist fatal, denn die Probleme mit der E-Mobilität ziehen sich bei Audi wie ein Rattenschwanz durch das gesamte Geschäftsfeld.

Die stark gesunkene Nachfrage nach dem Elektrofahrzeug Q8 e-tron hat dazu geführt, dass das Werk in Brüssel, nicht mehr länger tragbar ist. Die Werksschließung vor Ort führt zu Rückstellungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Um die Rückstellungen und den generellen Gewinnrückgang stemmen zu können müssen daher nun auch Stellen in Deutschland abgebaut werden.

Stellenkürzungen im großen Stil – 8% der deutschen Arbeitsplätze sollen wegfallen Audi plant, rund 4.500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen, was etwa 8% der gesamten Belegschaft betrifft. In der Bundesrepublik beschäftigt der Hersteller rund
54.000 Angestellte. Der Schwerpunkt des Stellenabbaus liegt dabei vor allem im indirekten Bereich, überraschenderweise außerhalb der Produktion. Besonders betroffen ist die Entwicklungsabteilung, in der mehr als 2.000 Stellen zur Disposition stehen – ein klares Signal für eine tiefgreifende Umstrukturierung.

Könnte dies der erste Schritt in eine Abkehr vom unüberlegten Fokus auf E-Mobilität sein? Könnte die Umstrukturierung der Entwicklungsabteilung bedeuten, dass möglicherweise Kapazitäten aus der Batterien-, bzw. Antriebsforschung abgezogen werden und die Ausrichtung zurückschwenkt auf profitable Produkte wie den Verbrennermotor? Könnte Audi, im VW-Konzern den Impuls für Veränderung geben?

Allzu wahrscheinlich, wäre diese Wendung nicht. – Auch wenn sie bitter nötig wäre, bleibt Audi vorerst weiter auf dem Kurs der E-Mobilität!

Emissionsziele bleiben unverändert – Audi bleibt weiterhin auf dem Holzweg

Grün wirkt:
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Audi hat sich im Zuge der Volkswagen-Konzernstrategie ambitionierte Klimaziele gesetzt, die eine drastische Reduzierung der CO₂-Emissionen bis 2030 vorsehen. Dazu soll das Portfolio nahezu vollständig auf Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride umgestellt werden. Audi plant, bis 2025 mehr als 20 rein elektrische Modelle einzuführen – ein Kurs, der angesichts finanzieller Engpässe riskant ist und das Unternehmen weiter existenziell bedrohen könnte.

Die VW-Tochtergesellschaft bleibt außerdem trotz der Umstände, bei ihrem Vorhaben, rund 15 Milliarden Euro in die Elektromobilität und deren Infrastruktur zu investieren, ungeachtet des wachsenden Drucks und der Verluste. Diese Strategie spiegelt die problematische Ausrichtung der deutschen Autobauer wider, die sich allesamt auf einem risikoreichen Kurs befinden. Die Ursachen liegen jedoch nicht allein bei den Herstellern selbst:

Die EU-Klimavorgaben und strikten Flottengrenzwerte setzen sie massiv unter Druck und zwingen sie, sich diesen Vorgaben anzupassen – andernfalls drohen milliardenschwere Strafzahlungen.

Die Klimaziele der Europäischen Union könnten letztendlich zum Verhängnis für die gesamte Branche werden. Die Maßnahmen könnten Millionen qualifizierter Arbeitsplätze kosten und eine weitreichende Deindustrialisierung in Europa auslösen. Hält die EU-Kommission weiter an diesen hochgesteckten Zielen fest, droht also eine gefährliche Kettenreaktion – mit möglichen drastischen Folgen für die deutsche Automobilindustrie, die als Rückgrat der deutschen Wirtschaft fungiert. Das Land könnte dadurch in eine wirtschaftliche Krise ungekannten Ausmaßes geraten. Hier ist mutige Kritik der deutschen Regierung gefragt, um diese EU-Klimaziele auszusetzen. Andernfalls könnte ein DEXIT – ein Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union – die letzte Rettung darstellen.

Dexit- Was würde der EU-Austritt für die deutsche Wirtschaft bedeuten

Ein Dexit könnte Deutschland weitreichende Vorteile verschaffen und uns größeren Handlungsspielraum in der nationalen Wirtschafts- und Handelspolitik eröffnen. So wäre Deutschland in der Lage, eigene Handelsabkommen mit Drittstaaten zu schließen und eine unabhängigere Geldpolitik zu verfolgen. – ungebunden an den Euro!

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Die Möglichkeit, nationale Regulierungen und Standards flexibler zu gestalten, würde ebenfalls einen Großteil der EU-Bürokratie überflüssig machen – Maßnahmen, die sofortige Wirkung zeigen könnten, denn laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) stammen etwa 57 % der Bürokratiekosten in Deutschland direkt aus EU-Vorgaben. Ein Dexit könnte dem Land nicht nur den Ausstieg aus den unrealistischen Klimazielen ermöglichen, sondern es auch von umstrittenen EU-Gesetzen wie dem kürzlich verabschiedeten Renaturierungsgesetz befreien – eine Maßnahme, die dazu beitragen könnte, erheblichen Schaden vom eigenen Land abzuwenden.

Das EU-Renaturierungsgesetz, offiziell als „Verordnung (EU) 2024/1991“ bezeichnet, ist ein umfassendes umweltpolitisches Instrument der Europäischen Union, das die vollständige Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme bis 2050 zum Ziel hat. Bis 2030 sollen Maßnahmen zur Renaturierung auf mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen in der EU umgesetzt werden.

Doch gerade für die Landwirtschaft könnten die Auswirkungen gravierend sein: Viele Landwirte befürchten, dass sie gezwungen sein könnten, ihre Flächen stillzulegen oder einer naturnahen Bewirtschaftung zu unterwerfen. Auch Enteignungen zur Durchsetzung dieses Gesetzes wären keine undenkbare Praxis.

Zudem könnten die übergeordneten, verschärften EU-Umweltauflagen dazu führen, die wirtschaftliche Situation in Deutschland in den nächsten Jahren zusätzlich zu belasten und persönliche Freiheiten weiter einzuschränken. Eine genaue Überwachung des individuellen CO2-Abdrucks, beispielsweise ist nicht allzu abwegig. – In einem dystopischen Technokratie-Alptraum könnte das ganze so aussehen: Die Einschränkung von Flugreisen, Überwachung vom persönlichem Fleischkonsum, usw.

Standortnachteil Deutschland

Die ohnehin düsteren Aussichten für die deutsche Wirtschaft, bereits betrübt durch die Herausforderungen der E-Mobilität und strenge EU-Klimavorgaben, werden durch ein weiteres Problem zusätzlich verschärft: Die enormen Standortkosten in Europa, allen voran in Deutschland. Besonders die hohen Energiepreise erweisen sich zunehmend als erheblicher Wettbewerbsnachteil. In einer aktuellen Umfrage gaben bereits 44 % der Unternehmen an, in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein. Energieintensive Branchen wie die Chemie- und Metallindustrie stehen neben der Automobilbranche besonders unter Druck, da die explodierenden Energiekosten viele Unternehmen zwingen, ihre Produktion zu drosseln oder ganz abzubauen.

... und da waren’s nur noch zwei!
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Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft warnt vor einem ernsten Risiko der Deindustrialisierung. Die hohen Energiepreise und die hohe Steuerlast, so Hüther, gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und schrecken industrielle Investitionen zunehmend ab. Auch Eric Heymann von Deutsche Bank Research geht davon aus, dass der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung in Deutschland sinken wird.

Die Energiekosten in Deutschland gehören tatsächlich zu den höchsten weltweit. Ursache dafür ist unter anderem die Abhängigkeit von ineffizienten und unrentablen Energiequellen wie Wind- und Solarenergie, die witterungsabhängig sind und besonders in Zeiten von Hochdruckwetterlagen oder Dunkelflauten, wie wir sie derzeit erleben, kaum Strom liefern. Dies führt zu extrem hohen Preisen. Eine Rückkehr zur Kernenergie hingegen könnte sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte spürbar entlasten und Deutschland wirtschaftlich etwas mehr Spielraum verschaffen.

Automobilindustrie – Kurz vor Zwölf?

Das rigorose Festhalten der EU an Klimavorgaben droht die deutsche Automobilindustrie und andere energieintensive Branchen in eine existenzielle Krise zu führen. Die Verpflichtung zur drastischen Reduzierung von Emissionen setzt Unternehmen enorm unter Druck und erzwingt erhebliche Investitionen in Elektromobilität und andere teure Anpassungen, die durch mangelnde Nachfrage und hohe Standortkosten oft nicht rentabel sind.

Außerdem wird Deutschland mit steigenden Energiepreisen und wachsenden Bürokratiekosten zunehmend unattraktiv. Experten warnen vor einer potenziellen Deindustrialisierung, die die deutsche Wirtschaft in bisher unbekanntem Ausmaß gefährden könnte. Angesichts dieser Risiken, braucht Deutschland schnellstmöglich eine Regierung, die EU-Klimaziele kritisch hinterfragt und auf eine sofortige Aussetzung der Ideologiepolitik plädiert.

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