Für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie sieht es eher düster aus, zumindest sofern man davon ausgeht, dass das Autonome Fahren eine entscheidende Zukunftstechnik für diese Branche sein wird. Denn bei Patenten in diesem Bereich sind die deutschen Auto-Konzerne weit abgeschlagen. Nach einer Studie von “iplytics“ gibt es in den USA 28479 angemeldete Patente für autonomes Fahren, in Deutschland lediglich 5777.
Auch was die Brennstoff-Zell-Technik angeht, spielen die deutschen Auto-Konzerne keine führende Rolle. Einziger Lichtblick für Deutschlands Automobilwirtschaft sind die Anmeldungen von Patenten für das sogenannte Truck-Platooning, also Techniken, die es erlauben, mehrere Lastkraftwagen so zu verbinden, dass sie in kurzem Abstand hintereinander fahren können, ohne die Sicherheit zu gefährden.
Toyota führt mit 1143 Patenten für autonomes Fahren die Liste der Konzerne an. Danach folgen Ford, General Motors, die Google-Mutter Alphabet und Intel. Was den Sitz der Patenthalter angeht, stehen die Vereinigten Staaten vorn, gefolgt von Japan, China und an vierter Stelle Deutschland. Der Abstand zwischen den USA und Deutschland ist allerdings groß: in den USA sind knapp fünfmal so viele Patente für autonomes Fahren angemeldet wie hierzulande.
Anders als bei Brennstoff-Zellen und autonomem Fahren steht beim Truck-Platooning ein deutscher Konzern an der Spitze der Patenthalter, nämlich der Zulieferer Continental mit 130 Patenten. Volkswagen steht mit 73 Patenten auf Platz Fünf. Ausgerechnet der weltgrößte LKW-Produzent Daimler hat zu Anfang des Jahres angekündigt, sich weitgehend aus dieser Technik zurückzuziehen.
Noch sind die deutschen Auto-Bauer bezogen auf Absatz und Marktkapitalisierung Schwergewichte in der Branche. Wenn man Patente als Indiz für die Innovationskraft und künftige Wettbewerbsfähigkeit betrachtet, könnte man aber zu dem Schluss kommen, dass sich Volkswagen, Daimler und BMW zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben.
Mit Material von DossierB