Es wird immer deutlicher, in welch ernster Lage sich die deutsche Automobilindustrie befindet. Das schwache dritte Quartal spricht Bände: Bereits Ende Oktober berichteten Mercedes-Benz und Volkswagen von massiven Rückgängen. Der Nettogewinn von Mercedes-Benz fiel um 54 Prozent, während Volkswagen sogar einen Rückgang von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete. Doch jetzt kommt es noch fataler!
Der Münchener Automobilhersteller BMW meldet einen Gewinneinbruch von 83,8 Prozent, während der Gewinn der VW-Tochter Audi sogar um drastische 91 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal einbrach. Das Kartenhaus der Klimaziele droht zusammenzubrechen – Der Supergau der deutschen Automobilindustrie rückt immer näher!
Audi: E-Auto-Strategie sorgt für Gewinneinbruch
Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Volkswagen in der vergangenen Woche folgt nun eine weitere, besorgniserregende Nachricht aus der VW-Gruppe. Im dritten Quartal musste der Ingolstädter Automobilhersteller einen dramatischen Rückgang des Gewinns verzeichnen. Am Dienstag wurde bekannt, dass der Betriebsgewinn auf bescheidene 106 Millionen Euro gesunken ist.
Audi hat kürzlich bekannt gegeben, dass die Produktion im Brüsseler Werk Ende Februar 2025 eingestellt wird. Der Grund hierfür liegt in der derzeit stark abfallenden Nachfrage nach dem einzigen Modell, das dort gefertigt wird: dem Elektro-SUV „Q8 e-tron“. Diese Entwicklung hat zu einem spürbaren Rückgang der Produktionszahlen geführt, was das Werk wirtschaftlich untragbar macht. 3.000 Stellen stehen nun vor der Streichung.
Es wird mehr und mehr deutlich: Ähnlich wie bei Mercedes und Volkswagen ist der übergreifende Gewinneinsturz auf die sture Fokussierung auf die E-Mobilität zurückzuführen, denn wie alle deutsche Automobilhersteller haben sich auch die Automobilhersteller aus Ingolstadt hochgesteckte Klimaziele gesetzt.
Der Vergleich mit der Sportwagenmarke Lamborghini, die ebenfalls Teil des VW-Konzerns ist, verdeutlicht die gegenwärtige Misere von Audi. Lamborghini macht nur knapp ein Zwanzigstel des Gesamtumsatzes von Audi aus, steuert aber gleichzeitig mit fast 700 Millionen Euro mehr als ein Drittel des Gesamtgewinns der VW-Markengruppe „Progressive‟ bei, in welcher sowohl Audi als auch Lamborghini eingeordnet sind. Zum Mitschreiben: Der italienische Hersteller verfolgt keine eindeutigen Ziele zum Vorantreiben der E-Mobilität, und fokussiert sich eher sowohl auf die Hybridisierung als auch auf den Verbrenner.
Auch bei BMW sorgt die energiepolitische Ausrichtung für Probleme
Bei BMW zeichnet sich ein ähnliches Bild. Der Konzern aus München musste im dritten Quartal mit einem Nettogewinn von 476 Millionen Euro vorliebnehmen. Neben dem Gewinn, brach auch der Umsatz um 15,7 Prozent ein und notierte somit bei 32,4 Milliarden Euro.
BMW-Chef Oliver Zipse führt den drastischen Rückgang des Unternehmens im dritten Quartal auf „außergewöhnliche Belastungen“ zurück. Besonders die schwache Nachfrage aus China sowie Probleme mit dem Zulieferer Continental, der fehlerhafte Bremssysteme geliefert hatte, was zu großangelegten Rückrufaktionen führte, seien maßgeblich für die Krise verantwortlich.
Doch auch hier macht insbesondere die rückläufige Nachfrage nach E-Autos dem Konzern zu schaffen. Derweil geht BMW davon aus, dass im Jahr 2030 mindestens 50 Prozent ihres weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen (BEVs) bestehen werden. Eine Strategie, die sich bereits jetzt als fataler Fehltritt entpuppt.
Es ist anzumerken, dass für die Marken Mini und Rolls-Royce noch radikalere Ziele gesetzt wurden. Diese sollen bereits ab Anfang der 2030er Jahre nur noch Elektroautos anbieten. – Dieser forcierte Kurs in Richtung Elektromobilität trägt maßgeblich zu den erheblichen Einbrüchen im Absatz der beiden Töchter bei.
Sorgenkind Automobilindustrie: Darum ist die E-Mobilität nicht der Heilsbringer
Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland ist in jüngster Zeit stark eingebrochen. Ein Hauptgrund für den Einbruch ist das Ende der staatlichen Kaufprämien für Elektrofahrzeuge, die den künstlichen Eindruck einer florierenden Nachfrage im Land erzeugten. Nun, da diese weggefallen ist, zeigt sich die bittere und ungeschönte Wahrheit.
Die Bedenken bezüglich der Batterienreichweite und mangelnder Ladeinfrastruktur häufen sich. Außerdem sind Elektroautos im Durchschnitt immer noch deutlich teurer als vergleichbare Verbrenner. Nach Angaben des Center Automotive Research (CAR) liegen die Preise für E-Autos im Schnitt etwa 6.600 Euro über denen von Verbrennern.
Umweltschutz? Das E-Auto ist eine CO2-Schleuder!
Zudem häufen sich die Umweltbedenken in Bezug auf die E-Mobilität. Die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos ist energieintensiv und verursacht erhebliche CO2-Emissionen. Eine schwedische Studie zeigt, dass die Produktion einer einzigen Lithium-Ionen-Batterie CO2-Emissionen von 150 bis 200 Kilogramm pro Kilowattstunde freisetzt. Für ein Elektroauto mit einer 86 kWh-Batterie wie beispielsweise das Tesla Model S bedeutet dies etwa 17 Tonnen CO2 allein für die Batterieproduktion.
Die Beschaffung der für die Batterieproduktion notwendigen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel ist häufig mit gravierenden Umweltschäden und erheblichen ethischen Herausforderungen verbunden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kobaltabbau im Kongo.
Verdeutlicht wird die Umwelt-Unverträglichkeit der E-Autos, unter anderem durch eine Studie des VDI (Vereinigung deutscher Ingenieure). Die VDI-Studie kam zu dem Ergebnis, dass Elektroautos im Durchschnitt erst nach etwa 90.000 gefahrenen Kilometern umweltfreundlicher sind als Verbrenner. Dies liegt vor allem an der energieintensiven Batterieproduktion. Wie grün ist die grüne Revolution der Automobilindustrie also wirklich?
Das Ergebnis der jüngsten Quartalszahlen von BMW und Audi spiegelt eine beunruhigende Realität wider: Die deutsche Automobilindustrie steckt mitten in einer Krise, die vor allem durch die Fehlplanung rund um die E-Mobilität, aber auch durch die unmenschlichen Standortkosten, die mit der Produktion in Deutschland einhergehen, ausgelöst wurde.
Hinzu kommen Umweltbedenken hinsichtlich der CO2-Emissionen bei der Produktion von Batterien und den ethischen Herausforderungen bei der Rohstoffgewinnung. Der umweltpolitische Kurs, der den Bürgern als Heilsbringer verkauft wurde, zeigt sich zunehmend als problematisch. Was die Branche nun dringend braucht, ist eine pragmatische Anpassung an die realen Marktbedingungen, statt weiter auf die unaufhaltsam steigenden Anforderungen an die Elektromobilität zu setzen. Andernfalls könnte sich der Super-GAU in der Automobilindustrie schnell manifestieren.