Der Bundestag hat mit der Mehrheit der Ampelkoalition die Erhöhung des Mindestlohns beschlossen: Ab dem 1. Juli steigt dieser auf 10,45 Euro, ab 1. Oktober dann auf zwölf Euro. „Das ist immer noch nicht die Welt, aber es ist spürbar im Portemonnaie“, so Arbeitsminister Hubertus Heil. Das Problem: Ein zu hoher Mindestlohn evoziert denknotwendig Arbeitslosigkeit. Hubertus Heil generiert sich gerade als Arbeitsverhinderungsminister, während eine sogenannte liberale Partei den wohl größten Dirigismus, den der deutsche Arbeitsmarkt erlebt hat, mitträgt.
Wenn sich die Nachfrage nach Arbeit mit dem Angebot an Jobs treffen, dann nennt man das Gleichgewichtslohn. Ein Gleichgewichtslohn oder Preis gilt als der ideale Lohn, gewissermaßen eine „Win-Win Situation“ für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der Markt gilt als geräumt und die Unternehmen beschäftigen genau jene Menge an Arbeitskräften zu genau dem Lohn, der ökonomisch verträglich ist.
Warum ein zu hoher Mindestlohn Arbeitslosigkeit bedeutet
Greift der Staat nun mit einem Mindestlohn ein, gibt es zwei Möglichkeiten. Ist der festgelegte Preis für die Stunde Arbeit unterhalb des Gleichgewichtslohns, passiert gar nichts. Wie auch, der ideale Lohn egalisiert die staatliche Maßnahme. Liegt der Mindestlohn beispielsweise bei zwölf Euro, der Gleichgewichtslohn bei dreizehn Euro, hat der Staatseingriff keinen Effekt.
Wie viele Stellen es treffen wird, ist unklar. Klar ist aber, wen es treffen wird: geringqualifizierte Menschen. Hier ist der Lohn am geringsten. Es darf bezweifelt werden, ob es im Interesse des Arbeitsministers ist, gerade die Bürger in die Arbeitslosigkeit zu schicken, die es ohnehin schwer haben wird, eine neue Beschäftigung zu finden.
Sozialleistungen werden ebenfalls erhöht
Wahr ist aber auch: In vielen Unternehmen werden auch für weniger Qualifizierte mehr als zwölf Euro gezahlt. Sowohl bei Aldi als auch bei Lidl verdient kein Mitarbeiter unter vierzehn Euro. Hier ist der Gleichgewichtslohn über dem Mindestlohn von zwölf Euro und egalisiert diesen.
Steuern runter, Sozialabgaben runter!
Diese Personen erhalten dann Hartz IV. Da dies für die Politik anhand der Inflation als zu gering erachtet wird, erhöhen sie die Bezüge, was für 2023 geplant ist. Für die Mehrausgaben stehen wiederum Leute in Bochum oder Schweinfurt am Band, um diese zu finanzieren, falls sie noch in Beschäftigung sind. Diese Investitionsspirale ist zutiefst toxisch und gefährlich. Und vor allem torpediert sie die gut gemeinte Idee, sich gegen die Inflation zu wappnen.
Apropos mehr Netto vom Brutto: All die genannten Forderungen sind genuine Vorschläge der FDP. Doch die Partei schweigt auffallend. Es scheint sich tatsächlich bewahrheitet zu haben, was die Liberalen in der Ampelkoalition wirklich sind:dDer Steigbügel für Rot-Grün.
Julian Marius Plutz