Das Finanzunternehmen JP Morgan hat Notfallpläne ausgearbeitet, um im Falle eines Blackouts in Deutschland Arbeit in die Büros in London auszulagern. Das berichtet die britische Tageszeitung Daily Telegraph. Die Ankündigung erfolgte Montagabend, nachdem zuvor bekannt geworden war, dass Russland die Gaspipeline Nord Stream 1 erst nach einer vollständigen Aufhebung der Sanktionen wieder in Betrieb nehmen würde.
JP Morgan – das nach dem Brexit-Votum Vermögenswerte in Milliardenhöhe von London nach Frankfurt verlegte – könnte in seinen Büros auch Dieselgeneratoren anwerfen, die es ihnen ermöglichen würden, mehrere Tage ohne Netzstrom zu arbeiten. Es bestehe auch die Möglichkeit, dass die Mitarbeiter von zuhause arbeiteten, um den Energieverbrauch zu senken.
Die Pläne seien vorsorglich erstellt worden. Die Bank habe derzeit noch nicht die Absicht, eine der Maßnahmen zu ergreifen. Weitere Nachfragen des Telegraph wollte JP Morgan allerdings nicht beantworten. Zum Zeitpunkt der Nachricht war die Entscheidung Deutschlands, nur zwei der drei Atomkraftwerke in Deutschland bis April weiterlaufen zu lassen, noch nicht bekannt. Laut Forbes ist JP Morgan das weltweit drittgrößte an einer Börse notierte Unternehmen.