Tichys Einblick
Ideologie und Skrupellosigkeit

Mit höheren Gaspreisen will Habeck die deutschen Bürger weiter ausplündern

Die Netzentgelte für Gas sollen drastisch steigen, angeblich zum Schutz der Gaskunden. In Wahrheit geht es darum, den Netzbetreibern die Ausfälle zu kompensieren, wenn sie früher als erwartet die Gasleitungen aufgeben sollen. Und die Verbraucher sollen gezwungen werden, auf Wärmepumpen umzusteigen.

picture alliance/dpa | Jan Woitas

Der Wohlstand der Deutschen, das Glück der Familien, Chancen für die Jungen und ein gesicherter Lebensabend für die Alten, die Möglichkeit für Eltern, die Zukunft ihrer Kinder zu sichern – das alles gilt Robert Habeck nichts, wenn es darum geht, die kruden Ideen seiner Ohrenbläser durchzusetzen, weil der Apothekersohn, der in der Kinderliteratur dilettierte, im Hohlspiegel eine Art historischer Größe zu erblicken meint. Fakt jedoch ist, dass der Bundeswirtschaftsminister die deutsche Industrie in den Ruin oder ins Ausland treibt.

VW wird zunächst ein Werk in Ostdeutschland schließen. Dabei wird es nicht bleiben, weil der Konzern auf politischen Druck in den Irrweg der E-Mobilität gestürmt ist. Milliarden investiert der Autobauer in Autos, die niemand kaufen will. Der Aufsichtsratschef von Ford, Gunnar Herrmann, hinterlässt im Interview mit Bild einen verheerenden Eindruck, weil er den Verbrenner als altes Zeug darstellt und vom Steuerzahler fordert, Ford wie einen maroden VEB zu alimentieren, damit die Konzern-Spitze ihre Boni behält, trotz verheerender Fehler in der Unternehmensstrategie.

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Die Irrfahrt des VW-Konzerns hält an
Ford und VW, BMW und Mercedes produzieren für die Halde E-Autos und fordern, dass der Steuerzahler, wenn er keine E-Autos kauft, sie via Steuer zu subventionieren hat. Arroganter und abgehobener geht es nicht. Früher machte einmal das Wort von den Nieten im Nadelstreifen die Runde, doch Nadelstreifenanzüge sind aus der Mode gekommen. Wir erleben derzeit den Tod eines ganzen Wirtschaftszweiges in Deutschland und stehen am Anfang einer tiefen Rezession, einer steigenden Arbeitslosigkeit, einer Deindustrialisierung historischen Ausmaßes und des Niedergangs des Landes, weil der Regierung, insbesondere dem Wirtschaftsminister mangels Kompetenz Ideologie über alles geht. Ihre und seine Kompetenz lauten Ideologie und Skrupellosigkeit.

Würden die Grünen die Landwirtschaft verschonen, könnte man noch von einer Art Morgenthau-Plan sprechen. Das Land wird, wie Robert Habeck es sich wünscht, klimaneutral, aber nur, indem es wirtschaftsneutral wird. Wie viel Niedergang dieser Mann in nur drei Jahren ins Werk gesetzt hat, ist schon erstaunlich. Die Denkmäler seiner Herrschaft werden Ruinen sein, die Zeit des Niedergangs das große Habeck-Elend heißen. Künftige Generationen werden seinen Namen verfluchen. So geht er in die Geschichte ein, nur anders, als er glaubt.

Robert Habeck gleicht dem Mann, der viele Löcher in sein Dach gebohrt hat, weil er glaubte, dass immer die Sonne scheint, nun aber, da es regnet, mit dem einzigen Eimer, den er besitzt von Loch zu Loch eilt, um das Regenwasser aufzufangen, während die Tropfen weiter durch die anderen Löcher dringen. Der Eimer heißt Subvention. Das Parkett wird trotzdem nass, es verfault dennoch.

Zukunft der HKM offen
Auch Thyssenkrupp Steel erwartet drastischen Arbeitsplatzabbau – 3.000 Stellen bedroht
Die Stahlsparte von Thyssenkrupp ist in einem Zustand, dass sie nicht einmal Habecks Subventionen retten, die Umstellung auf grünen Stahl ein Kapitel aus einem schlechten Kinderbuch. Ein anderer Stahlkonzern, Arcelor Mittal, hat schon einmal verdeutlicht, dass er vor Mitte 2025 nicht entscheidet, ob er Habecks Geld annimmt. Denn das von Habeck verplemperte Geld der Bürger schadet in doppelter Weise: Es schadet den Bürgern, denen ihr Geld fehlt, und es schadet sogar den subventionierten Unternehmen, weil subventioniert wird, was wirtschaftlich Unfug ist. Überhaupt denkt die Stahlbranche darüber nach, lieber den Eisenschwamm zu importieren, als ihn grün zu produzieren.

Von den Kosten abgesehen schwant der Branche langsam, dass die Wasserstoff-Phantastereien ein weiteres Kapitel aus Habecks lausigem Kinderbuch „Infantiles Deutschland“ sind, denn Habeck hat die Rechnung ohne die Physik, ohne die Chemie, ohne die technischen Möglichkeiten und ohne die Kapazitäten der Herstellung der benötigten Mengen von Wasserstoff gemacht. Wasserstoff soll Erdgas oder LNG in den Gaskraftwerken ersetzen, die Habeck als Back-ups für seinen Flatterstrom benötigt. Das hat die Bundesnetzagentur bereits begriffen, deshalb schlägt sie auch allen Ernstes vor, dass Haushalte und Unternehmen nur noch Strom verbrauchen, wenn die Sonne scheint und der Wind weht.

Fein, das Motto von Habecks Gemeinwohldiktatur à la Jean-Jacques Rousseau lautet „Zurück zur Natur“: Machen wir es den Bären und den Igeln nach und gehen wir in den Winterschlaf. Übrigens auch eine Idee für das Kapitel „Blackout als Chance“ in Habecks schlechtem Kinderbuch. Doch für all die großen, größeren und gigantisch großen Träume des Wirtschaftsgenies, der Leuchte der Naturwissenschaften, Robert Habeck, benötigt man sehr viel Geld, um zu kaschieren, dass das Kinderbuch deshalb schlecht ist, weil es keinerlei Bezug zur Realität und zu lebenden Menschen aufweist. Habecks Frau hat das Szenario ausgemalt unter dem vermessenen Titel: „Die besten Weltuntergänge“, vermessen deshalb, weil es heißen müsste: „Die besten Deutschland-Untergänge“.

Reform bei Biomasse
Verrat an der Wärmepumpe: Habeck liebt jetzt Biogas
Der Heizungsverband (BDH) meldet, dass der Absatz von Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr um 52 Prozent zurückgeht. Im Jahr 2023 war der Absatz von Wärmepumpen auf 356.000 Geräte hochgeschossen. In diesem Jahr lag der Absatz im ersten Quartal bei 46.500 Wärmepumpen. Laut Schätzungen des BDH würde der Absatz von Wärmepumpen im Jahr 2024 unter 200.000 Geräte liegen, während zwar die Gas-Brennwerttechnik auch Einbuße hinnahm, doch lediglich um 18 Prozent, und zudem statt 46.500 Wärmepumpen 120.500 Gas-Brennwert-Anlagen verkauft wurden.

Wärmepumpenminister Habeck wollte den Absatz von 500.000 Wärmepumpen im Jahr erzwingen. Das will er immer noch und das Mittel, das er anwenden will, ist mit einem Wort ein Raubzug bei den Gaskunden unter dem technischen Namen „KANU 2.0“ und beinhaltet hübsch technisch ausgedrückt die Anpassung der „Kalkulatorischen Nutzungsdauer“.

Laut Bundesnetzagentur sollen die Netzentgelte für Gaskunden um 20 Prozent steigen, die Rechtsberatung Rödl & Partner spricht sogar von bis zu 40 Prozent. Die Begründung liest sich wie Hohn und Verachtung den Bürgern gegenüber. Weil in ein paar Jahren wie durch ein neues Habeck-Wunder viele, viele grünerzogene Menschen Wärmepumpen kaufen werden und nur ein paar verstockte Fans der Gasheizung, also Gasheizungsidioten, Gasheizungsschwurbler, Gasheizungsputinisten und Gasheizungsextreme übrigbleiben, würden die Preise für die stark ansteigen, sodass es doch besser ist, die Preise jetzt zu erhöhen, dass sie später nicht explodieren werden.

Doch in Wahrheit geht es darum, den Netzbetreibern die ausfallenden Amortisationen zu kompensieren, schließlich hatten die Betreiber mit einem Betrieb bis 2050 gerechnet. Jetzt sollen sie spätestens 2045, möglichst früher die Gasleitungen zum größten Teil aufgeben. Der Gaskunde soll jetzt dafür blechen, dass die Gasnetzbetreiber die Gasnetze zerkloppen? Kann man das schon Sabotage an Deutschlands kritischer Infrastruktur nennen? (Hören Sie hierzu ein Interview mit Professor Christian Rieck: „Wenn die Netze zerstört werden…“). Ein kleiner Teil der Leitungen soll für den Transport von Wasserstoff genutzt werden, aber die Umrüstung von Erdgasleitungen auf Wasserstoffpipelines wird sündhaft teuer. Hinzu kommen die Kosten für die Fernwärmenetze.

Keiner kauft Heizungen
Das Wärmepumpen-Desaster von Robert Habeck
Weder steigt der Kauf von Wärmepumpen, er sinkt. Deshalb will man mit der Erhöhung von Netzentgelten die Gaskunden dazu zwingen, auf Wärmepumpen umzusteigen. Die Grünen sind eben eine totalitäre Verbotspartei. Noch existiert irgendein Grund dafür, den Betrieb der Gasleitungen früher einzustellen. Zumal Habecks Wasserstoffplan nicht aufgehen wird. Doch das wird nicht Habecks Problem werden, weil er dann bereits sich seiner hohen Pension erfreuen wird. Nicht eines von Habecks großen Zukunftsprojekten reüssiert, zerstört hat er indessen schon viel zu viel, Neues geschaffen hingegen nichts.

Die Begründungen für die Erhöhung der Netzentgelte sind hinterhältig, sie sind dreist und willkürlich. Selbst wenn man den Begründungen in einem unbegreiflichen Anfall, Grillen zu folgen, glauben will, würde das Geld, das heute den Gaskunden geraubt wird, später nicht zur Verfügung stehen, um die Preise stabil zu halten, sondern das Geld, das heute eingenommen wird, wird heute ausgegeben. Die Erhöhung der Netzentgelte spült noch mehr Steuergelder in die geplünderte Staatskasse. Aber auch mit diesem Plünderungszug wird die Regierung keinen grundgesetzkonformen Haushalt hinbekommen.

Die Welt, die sie retten will, ist einfach zu groß, die vielen Fahrradwege, die gebaut werden müssen, zu viele Genderkurse, die zu veranstalten sind, zu viele Umweltprojekte, egal, ob sie wirklich existieren oder auch nicht, die zu finanzieren sind, zu viele gesetzliche Krankenversicherungen, die man in Afrika einführen will, ganz gleich, ob das deutsche Gesundheitswesen zusammenbricht, zu viele Menschen aus dem arabischen Raum und aus Afrika, die man unterhalten und gesundheitlich versorgen möchte, die niemals in das deutsche Sozialsystem eingezahlt haben und es auch niemals werden. Der deutsche Bürger ist nur der Leibeigene einer Aristokratie, die in ihrer Ideologie oder im Dienst der vorwiegend amerikanischen Finanzwirtschaft steht.

Robert Habeck zumindest weiß, woher er das Geld für die ihm verordneten Pläne bekommt – nämlich von Ihnen. Immer von Neuem, bis Ihnen nichts mehr bleibt. Nicht die AfD gefährdet die deutsche Wirtschaft, es sei denn, Robert Habeck wäre Vorsitzender der AfD. Ist er aber nicht. Die Gefahr für die deutsche Wirtschaft für den Wohlstand, für die deutsche Gesellschaft geht von den Grünen aus. Entweder wird Deutschland mit den Grünen fertig – oder die Grünen mit Deutschland.


Zum Thema „Wenn die Netze zerstört werden …“ ein Gespräch mit Professor Christian Rieck

Das ganze Erdgasnetz soll rausgerissen werden. Angeblich überflüssig. Das hat der frühere Staatssekretär Graichen gesagt. Auch Habeck betonte das. Woher dann die Energie kommen soll, wissen sie nicht. Ein Gespräch mit dem Spieltheoretiker Professor Christian Rieck darüber, was abläuft. Soll die Infrastruktur hierzulande völlig zerstört werden?

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