Der DAX ist wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen. Gründe für die Schwäche gibt es genug: Die Spirale im Zollstreit zwischen den USA und China sowie Europa ist nun richtig in Gang gesetzt worden. Die deutsche Konjunktur kühlt sich nicht zuletzt deshalb ab. Das Münchner Ifo-Institut wie auch die Forscher vom Essener RWI haben soeben ihre Prognosen für das Wachstum der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr deutlich gesenkt. Die US-Konjunktur läuft zwar auf Hochtouren. Dank der Trump’schen Steuerreform stiegen die Gewinne der Konzerne im US-Index S & P 500 im ersten Quartal im Schnitt um satte 25 Prozent. Doch der Zenit dürfte wohl überschritten sein. Für das zweite Quartal rechnen Analysten mit einem Gewinnplus von rund 18 Prozent, bevor es im dritten Quartal abermals vorübergehend über die 20-Prozent-Marke gehen soll. Weltuntergangsstimmung sieht sicher anders aus. Dennoch liegt angesichts der Unsicherheitsfaktoren und der steigenden Zinsen in den USA die Vermutung nahe, dass die inzwischen gut neun Jahre laufende Rally sich in einem reifen Stadium befindet.
Ohne klare Richtung haben sich deshalb auch die US-Aktienmärkte ins Wochenende verabschiedet. Während die Standardwerte an der Wall Street mehrheitlich zu einer moderaten Erholung ansetzten, endeten die Technologieaktien an der Nasdaq überwiegend im Minus.
Nach einem festeren Auftakt dümpelte der Dow Jones Industrial über weite Strecken des Handels vor sich hin und schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent bei 24.581 Punkten. Dennoch fiel die Wochenbilanz des US-Leitindex mit einem Verlust von rund zwei Prozent klar negativ aus. Denn der schwelende weltweite Handelskonflikt hatte dem Dow zuletzt acht Verlusttage in Folge eingebrockt.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,2 Prozent auf 2.755 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 verlor hingegen 0,3 Prozent auf 7.198 Zähler.
Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die Tesla-Aktien mit einem Abschlag von rund vier Prozent. Die negativen Nachrichten rund um den Elektroautobauer reißen nicht ab. Nach dem holprigen Produktionsstart des Hoffnungsträgers Model 3 und der Nachricht über Sabotage durch einen Mitarbeiter macht dem Unternehmen auch noch ein Brand im Tesla-Werk in Fremont zu schaffen. Zudem litten die Papiere unter kritischen Analystenkommentaren.
Innerhalb eines Jahres ist der Ölpreis um über 60 Prozent nach oben geschossen. Neben einer steigenden Nachfrage dank des stabilen Wirtschaftswachstums weltweit haben auch Lieferengpässe diesen Trend angeheizt. So liegt in Venezuela die Ölförderung danieder, Iran leidet unter den neu eingeführten Sanktionen durch die USA. Zwar dürften geplante Fördererhöhungen durch die Produzentenländer die Rally bremsen. Aber viele Konzernchefs scheinen die Gefahr durch stabil hohe Energienotierungen noch nicht einkalkuliert zu haben. „Die Entwicklung des Ölpreises wird dabei unterschätzt. Vor allem Fluglinien, Anbieter bestimmter Schiffsfrachtrouten und die Stahlindustrie werden angesichts des bestehenden Konkurrenzdrucks in ihren Branchen steigende Kosten nicht an ihre Kunden weiterreichen können und damit erheblich unter einem möglichen Preisanstieg für Öl leiden“, erklärt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes DACH. Profitieren dürften dagegen Ölunternehmen etwa in Russland, sollte die Zeit des billigen Öls erst einmal der Vergangenheit angehören.
Die Übernahmewelle gewinnt weltweit immer mehr an Tempo. Seit
Anfang des Jahres sind schon über 2,9 Billionen US-Dollar in M & A-Aktivitäten geflossen — Rekord. In Deutschland rechnet inzwischen laut einer Studie des deutschen Aktieninstituts (DAI) und der Rechtsanwaltskanzlei White & Case ein Viertel der Indexunternehmen mit einer Übernahme des eigenen Unternehmens oder schließt dies nicht mehr kategorisch aus. „Wie die Studie zeigt, sind insbesondere die Unternehmen des SDAX und des TecDAX Kandidaten für eine Übernahme“, so DAI-Vorstand Christine Bortenlänger. Für Anleger sind somit bei Werten aus den Nebenwertesegmenten neben Kursgewinnen und Dividenden auch satte Übernahmeprämien möglich, die bei Akquisitionen häufig gezahlt werden.
Was ist des Deutschen liebstes Kind in Sachen Geldanlage? Es sind die eigenen vier Wände. Denn immerhin 31 Prozent der Deutschen haben bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa angegeben, ihr Geld in Immobilien gesteckt zu haben. Damit hat Betongold den Lebensversicherungen erstmals den Rang abgelaufen. Dass die Immobilie bei den Deutschen ganz weit oben auf dem Wunschzettel steht, zeigt auch, dass Bausparverträge auf Platz 3 der populärsten Anlagen erscheinen, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Auf der Stelle tritt weiterhin die Aktie, die von 21 Prozent der Deutschen als beliebte Anlageform gewählt wurde und damit noch hinter Fonds und Tagesgeld liegt. Ganz am Ende der Rangliste stehen Zertifikate und Anleihen. Selbst Kunst hat demnach mehr Fans in Deutschland. Den größten prozentualen Sprung zum Vorjahr haben allerdings Gold und Silber gemacht. Aktuell zwölf statt sieben Prozent (Vorjahr) der Befragten haben angesichts globaler Krisenherde nun auf die vermeintliche Sicherheit der Edelmetalle gesetzt. An der Preis-entwicklung kann die Zunahme der Popularität nicht liegen. Hat die Goldnotierung doch seit 2017 auf Eurobasis nachgegeben.