Tichys Einblick
Energieversorgung

Deutschlands gefährlicher Sonderweg: Stromknappheit, Gaskrise und ideologische Blockaden

Während RWE vor Stromknappheit und die Bundesnetzagentur vor einer Gaskrise warnt, hält Deutschland starr an einer komplett verfehlten Energiepolitik fest, die weder Versorgungssicherheit noch bezahlbare Preise gewährleistet. Der ideologisch motivierte Sonderweg führt das Land in die wirtschaftliche Katastrophe.

picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Deutschland steht energiepolitisch am Abgrund: Mit explodierenden Strompreisen, wachsender Gasknappheit und einem dramatischen Importbedarf schlittern wir unaufhaltsam in eine wirtschaftliche Depression. RWE-Chef Markus Krebber schlug zwar bereits Alarm: „Am 12. Dezember stiegen die Strompreise auf über 900 Euro pro Megawattstunde“ – ein klarer Indikator für die Knappheit im Netz –, gleichsam möchte RWE nicht zur Atomenergie zurück.

Ist Krebber noch der richtige Mann am Platz? Statt die wahren Ursachen anzugehen, beharren die scheidende Regierung und auch der als nächster Bundeskanzler gehandelte Friedrich Merz auf einem ideologischen Kurs, der weltweit seinesgleichen sucht. Während andere Länder auf die Rückkehr zur Kernenergie setzen, hält Deutschland stur an seiner Abkehr von bewährten Technologien fest.

Ignoranz gegenüber den Realitäten

Die jüngsten Warnungen der Bundesnetzagentur, den Gasverbrauch drastisch zu senken, unterstreichen noch einmal das Ausmaß der Krise. Deutschland importiert nicht nur französischen Atomstrom, sondern ist auch weiterhin auf Gasimporte angewiesen, um den Winter zu überstehen. Doch selbst unter diesen Bedingungen wird die Kernkraft kategorisch ausgeschlossen. „Die Zeit für die drei Kraftwerke, die für sechs Prozent der deutschen Stromproduktion standen, ist abgelaufen“, erklärte Krebber. Gleichzeitig fordert RWE zusätzliche Gaskraftwerke – eine paradoxe Strategie, die unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen nur weiter zementiert.

Die CDU hatte zwar eine Debatte über die Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke angestoßen, doch diese wird reflexartig abgelehnt. Stattdessen importiert Deutschland Atomstrom, ohne die Absurdität dieser Lage zu realisieren. Es ist ein Akt der politischen Ignoranz, die der ohnehin am Boden liegenden deutschen Wirtschaft den letzten Hieb versetzt.

Ein ideologischer Sonderweg ohne Zukunft

In anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien, den USA und China wird die Kernenergie als Grundpfeiler einer sicheren Energieversorgung ausgebaut. Doch Deutschland folgt einem völlig anderen, entgegengesetzten Kurs, der auf Wind- und Solarenergie setzt – trotz ihrer offensichtlichen Schwächen. Dunkelflauten wie im Dezember, bei denen weder Wind noch Sonne genug Strom liefern, zeigen die Grenzen dieses Ansatzes deutlich auf.

„Wir müssen uns besser vorbereiten“, sagte Krebber, doch die Vorschläge der Bundesregierung bleiben zahnlos und setzen den weiteren sozialistischen Deindustrialisierungskurs und Abstieg des gesamten Landes ganz bewusst in Kauf. Bundeswirtschaftsminister Habeck plant lediglich Ausschreibungen für 12,5 Gigawatt neue Gaskraftwerke – weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein. RWE fordert mindestens 15 bis 20 Gigawatt, doch die ideologische Blockadehaltung verhindert auch hier dringend notwendige Fortschritte.

Der Preis der Ignoranz

Deutschland steht vor einer düsteren Zukunft. Die Energiepreise sind untragbar hoch, die Versorgungssicherheit ist nicht gewährleistet und die Abhängigkeit von Importen macht das Land anfällig für externe Krisen. Während der Rest der Welt pragmatisch auf eine Kombination aus Kernenergie und erneuerbaren Energien setzt, isoliert sich Deutschland weiter und riskiert seine wirtschaftliche Basis.

Die Folgen dieser Politik sind absehbar: Deindustrialisierung, Arbeitsplatzverluste und ein rasanter Wohlstandsverlust. Deutschland steuert mit Vollgas in eine wirtschaftliche Depression – getrieben von ideologischen Überzeugungen und einer völligen Ignoranz gegenüber den Realitäten des globalen Energiemarkts.

Anzeige
Die mobile Version verlassen