Die DDR schrieb bereits im Jahr 1968 den Umweltschutz als Staatsziel in die Verfassung und gründete bereits 1972 – 15 Jahre vor der Bundesrepublik – ein eigenes Umweltministerium. Ständig behauptete die DDR-Propaganda, der Kapitalismus sei schuld an der Umweltzerstörung und allein der Sozialismus mit seiner staatlichen Planwirtschaft könne für eine saubere Umwelt sorgen.
Doch wie sah es in der Realität aus?
Auf vielfältige Weise, so der Bericht, war auch der Boden in vielen Gegenden der ehemaligen DDR mit Schadstoffen belastet, sei es durch die intensive Landwirtschaft bzw. Massentierhaltung oder die unsachgemäße Ablagerung giftiger Industrie- und Siedlungsabfälle auf ‚wilden’ Mülldeponien.
Sieben Liter Schnaps zum Trost
Die Bergleute, die in Wismut unter gesundheitsgefährenden Bedingungen Uran abbauten, bekamen zum Ausgleich bis zu sieben Liter Schnaps im Monat. Das Wort „Uran“ durfte nicht ausgesprochen werden und selbst in den Broschüren der Wismut-Berufswerbung wurde es streng gemieden. Auch in den privaten Gesprächen unter den Beschäftigten und Anwohnern des großen Uranbergbauunternehmens Europas war von Uran nie die Rede.
Daten zur Umwelt waren in der DDR spätestens seit einem Ministerbeschluss vom 19. März 1974 „Geheime Verschlusssache“. Günther Mittag, Sekretär des Zentralkomitees der Staatspartei SED für Wirtschaft, behielt sich die Entscheidung über die Verteilung vor. Nach 1982 durften nur noch er selbst, der Staatsratsvorsitzende Willi Stoph und Stasi-Chef Erich Mielke den jährlichen Umweltbericht erhalten. Die volle Wahrheit über den katastrophalen Zustand der Umwelt in der DDR erfuhren viele Bürger erst nach der Wiedervereinigung.
Klimakiller DDR
Hier einige Fakten zum Vergleich:
- Klimagefährdung: Der Historiker Hubertus Knabe, Experte für DDR-Geschichte, konstatiert: „Einer der größten Klimakiller der Welt war nämlich ein Land, das den Kapitalismus abgeschafft hatte – die DDR.“ Im Jahr 1989 wurde für jede Einheit BIP in der DDR mehr als dreimal so viel CO2 emittiert wie in der Bundesrepublik.
- Luftverschmutzung, Schwefeldioxid: Im Jahr 1989 stieß die DDR 15 mal so viel Schwefeldioxid pro Einwohner aus wie die Bundesrepublik (4,6 Tonnen/qm gegen 48,1 Tonnen/qm).
- Luftverschmutzung, Schwebstaub: Pro Quadratmeter lag die durchschnittliche Belastung mit 20,3 Tonnen/qm in der DDR bei mehr als dem Zehnfachen des Wertes in der Bundesrepublik (1,8 Tonnen/qm).
- Kohleöfen: In privaten Haushalten wurden zur Wende in der DDR fast zwei Drittel der Wohnungen mit festen Brennstoffen wie Braunkohlebriketts beheizt.
- Verschmutzung der Flüsse: Fast die Hälfte aller größeren Flüsse in der DDR war 1989 biologisch tot. 70 Prozent durften nicht mehr für die Trinkwassergewinnung genutzt werden.
- Knapp die Hälfte der DDR-Bewohner erhielt beim Aufdrehen des Wasserhahns zeitweise oder ständig kein sauberes Trinkwasser. Verantwortlich dafür war der hohe Eintrag von Stickstoff, Phosphor, Schwermetallen und anderen Schadstoffen in die Gewässer.
Der Historiker Knabe konstatiert: „Wie viele Klimaaktivisten heute vertrat die DDR-Führung die Auffassung, dass nur die Abschaffung des Kapitalismus die Umweltprobleme lösen könne. Verantwortlich für den rücksichtslosen Umgang mit der Natur sei die Profitgier der Konzerne, an deren Stelle gesamtgesellschaftliche Vernunft und Planung treten müsse. Dies sei nur im Sozialismus möglich.“
Planwirtschaft führt also zur größtmöglichen Umweltkatastrophe. Umso absurder ist es, dass uns „Klimaaktivisten“ heute einreden wollen, wir müssten den Kapitalismus abschaffen und mehr auf staatliche Regulierung der Wirtschaft setzen, um Umwelt- und Klimaprobleme zu lösen.