Windräder treffen bei Anwohnern auf immer heftigeren Widerstand. Ein Konzept der Grünen will den Widerstand brechen, indem die Betreiber gezwungen werden, die Gemeinden mit 10.000 Euro pro Anlage und pro Jahr zu entschädigen, in denen die Anlagen aufgestellt werden. Das berichtet die dpa, der das Konzept der Bundestagsfraktion vorliegt. Die Kommunen sollen über das Geld aus dieser „Außenbereichsabgabe“ frei verfügen können.
Auch die Bundesregierung plant, den Bürgern die Akzeptanz von noch mehr Windkraftanlagen mit Geld schmackhaft zu machen. Die Vorschläge aus der großen Koalition und in den Bundesländern reichen von einer Beteiligung der Kommunen am Umsatz von Windparks bis zu einem „Windbürgergeld“ – also direkten Geldzahlungen für alle betroffenen Anwohner innerhalb bestimmter Entfernungen.
Wenn man die Deutschen allerdings generell nach ihrer Einstellung zur Windkraft fragt, stimmen offenbar die meisten zu. Das legt zumindest eine Umfrage von YouGov nahe. 74 Prozent der deutschen Befragten geben an, dass sie Windräder als Lieferanten erneuerbarer Energien befürworten, 16 Prozent wiederum lehnen sie ab (Frage: „Befürworten Sie Windräder als Lieferanten von erneuerbarer Energie oder lehnen Sie diese ab?“). Die Befürwortung von Windkraftanlagen schlägt sich auch im Verständnis der Befragten für den Bau neuer Windräder nieder: 73 Prozent halten Neubauten für wichtig, 17 Prozent für unwichtig (Frage: „Für wie wichtig erachten Sie den Bau weiterer Windräder für die Energiegewinnung in Deutschland?“). 20 Prozent der Deutschen im Alter von 55 Jahren und älter lehnen Windräder ab. Von den jungen Befragten zwischen 18 und 24 Jahren haben neun Prozent eine ablehnende Haltung zu Windrädern. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von YouGov, für die 2068 Personen ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.
Von den Befragten, bei denen im Umkreis von fünf Kilometern des eigenen Wohnsitzes Windräder erbaut worden sind (42 Prozent der Gesamtbefragten), geben 20 Prozent an, dass sie sich von den Windrädern gestört fühlen. 79 Prozent fühlen sich nicht gestört. Am ehesten geben die 35- bis 44-Jährigen (27 Prozent) an, dass sie sich durch die Anlagen gestört fühlen.
24 Prozent der Deutschen sprechen sich für Offshore-Windparks aus, also jene vor der Küste beziehungsweise im Meer, acht Prozent für Onshore-Windparks, die sich auf dem Festland befinden. 45 Prozent der Befragten befürworten beide Standortoptionen. Neun Prozent lehnen sowohl Offshore- als auch Onshore-Windparks ab. 29 Prozent der Befragten ab 55 Jahren befürworten Offshore-Windparks und sechs Prozent Onshore-Windparks. Die jüngeren Befragten sind im Vergleich dazu konträr eingestellt: 13 Prozent der 18- bis 24-Jährigen befürworten Windräder auf dem Festland, 15 Prozent dagegen an der Küste oder im Meer. Zehn Prozent der Personen ab 55 Jahren lehnen sowohl Offshore- als auch Onshore-Windparks ab, bei den 18- bis 24-Jährigen geben drei Prozent diese Antwort.
Windenergie ist allerdings nicht die als am wichtigsten erachtete regenerative Energiequelle. Sonnenenergie wird von den Deutschen zu 89 Prozent als wichtig erachtet, Wasserkraft zu 86 Prozent und Windenergie zu 80 Prozent. Besonders die Befragten ab 55 Jahren schätzen die Energieerzeugung durch Sonne (94 Prozent) und Wasser (91 Prozent) als wichtiger ein als durch Wind (81 Prozent).
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