Tichys Einblick
Auswanderungsempfehlung in Wirtschaftsmagazin

Deutschland verlassen: Rette sich, wer kann

Ein Unternehmensberater ruft im Handelsblatt dazu auf, Deutschland zu verlassen. Wer nicht persönlich geht, solle wenigstens sein Geld ins Ausland schicken. Angela Merkel und Olaf Scholz haben das Land abgewirtschaftet.

picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann

Der ehemalige Deutschland-Hasser Robert Habeck (Grüne) ruft mittlerweile zum „Standortpatriotismus“ auf. Spätestens das sollte jedem klarmachen, wie schlecht es um die hiesige Wirtschaft steht. Das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt lässt nun keine Ungewissheit mehr zu. Der Unternehmensberater Daniel Stelter schreibt für das Fachblatt in einem Gastbeitrag: „Wer kann, ist gut beraten, entweder auszuwandern oder wenigstens sein Geld im Ausland anzulegen.“

Vor einige Probleme ist die Politik gestellt. Etwa den demographischen Wandel. Der bringt mit sich, dass in den nächsten 20 Jahren nur noch etwas mehr als die Hälfte der Deutschen im erwerbsfähigen Alter ist. Doch einen großen Teil der Probleme haben die Regierungen Angela Merkel (CDU) und Olaf Scholz (SPD) selbst geschaffen. Denn ihre „Transformation der Wirtschaft“ gelingt ihnen nur zur Hälfte: Sie wollen die alten, vermeintlich klimafeindlichen Gewerbe abreißen und durch neue, grüne Gewerbe ersetzen. Immerhin – der Abriss funktioniert.

Der Unternehmensberater Stelter empfiehlt etwas, das ohnehin längst passiert. Sowohl, was den Abfluss von Kapital betrifft, als auch die Abwanderung in Person. Netto haben in den vergangenen zehn Jahren 635.000 Deutsche das Land verlassen. Überdurchschnittlich gut gebildete Menschen. Überdurchschnittlich leistungsfähige. Zwar ist die Zuwanderung von Ausländern deutlich höher, doch die rettet den Standort auch nur in grünen Märchenbüchern oder ZDF-Kitschfilmen.

Zwar kommen nicht nur Menschen, die in die Sozialsysteme drängen. Obwohl mittlerweile fast jeder zweite erwerbsfähige Bezieher von Bürgergeld Ausländer ist. Nach Deutschland kommen auch Gaststudenten, um hier den Vorzug eines beitragsfreien Studiums zu genießen. Außerdem lernen sie in der Zeit hier, wie lange einen die deutsche Bürokratie warten lässt und wie umständlich die deutsche Verwaltung arbeitet. Auch, wie wenig das deutsche Steuersystem einem Leistungsträger vom Ertrag seiner Leistung lässt. Deswegen verlässt ein Großteil der ausländischen Studenten Deutschland nach dem beitragsfreien Studium wieder und nutzt sein Potenzial in Ländern, die Menschen das Abrufen von Potenzial erlauben. Was mit den Ausländern ist, die hier hauptberufliche Empfänger von Bürgergeld werden? Schwer zu sagen. Nicht inhaltlich. Aber wer es tut, steht in diesem Land mittlerweile mit einem Fuß vorm Richterpult.

Entsprechend überraschen auch weitere Zahlen des Handelsblatts nicht. Die Menschen, die Deutschland verlassen, sind demnach um 8 Prozent glücklicher als die Zurückgelassenen. Und um 24 Prozent gesünder. Wer hätte das gedacht, dass man sein Land verlässt und weder den Müll auf den Straßen vermisst oder die Drogensüchtigen auf dem Weg zur S-Bahn. Die Bevormundung durch die Politik, die so weit geht, dass übergewichtige Studienabbrecherinnen Ärzten, Architekten oder Handwerksmeistern öffentlich Tipps geben, wie die sich ernähren sollen. Auch die deutsche Verwaltung mit ihren Fax-Geräten und auszudruckenden Online-Formularen wird kaum ein Auswanderer vermissen.

Die dysfunktionale Verwaltung ist indes eine der letzten Hoffnungen des Standortpatrioten und Deutschland-Hassers Habeck, wenn er die Leistungsfähigen hier halten will. Sie soll die Abwanderer durch eine Verschärfung der Wegzugsteuer von der Staatsflucht abhalten. Ein standortpatriotischer Schutzwall sozusagen. Doch wie schon davor die Berliner Mauer könnte der Schritt laut Stelter die Abwanderungswilligen nur zur Eile antreiben. Flüchte, wer kann, als Parole für die, die in Deutschland noch Kapital zu verlieren oder eine Leistungsbereitschaft zu bieten haben, die nur noch anderswo honoriert wird.

Anzeige
Die mobile Version verlassen