Der Aufschwung am deutschen Markt für Elektroautos hat sich auch im Februar 2021 fortgesetzt, allerdings mit deutlich weniger Dynamik als in den Monaten zuvor. Der politisch gewollte Ersatz von fossilem Treibstoff in der Benzin- und Dieselverbrennung durch Kohlestrom in Fahrzeugen mit Elektroantrieb (BEV + PHEV) macht in Deutschland deutliche Fortschritte.
Das finanzielle Förderprogramm von bis zu 10.000 Euro zeigt die erhoffte Wirkung. Inzwischen hat laut Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW Baden-Württemberg) Deutschland mit 395.000 Elektrofahrzeugen (BEV + PHEV) sogar die USA mit 322.000 abgelöst. An der Spitze steht unangefochten mit 1,25 Millionen E-Neuzulassungen China; dort geht das Marktwachstum inzwischen aber gegen Null.
In Deutschland wird der Jubel von Politik und Verbänden über das Vordringen der Elektromobilität geringer, möglicherweise auch, weil systembedingte Schwachstellen wie lange Tank-Such- und -Wartezeiten umso erlebbarer werden, je mehr E-Autos die Straßen bevölkern. Diese Schwächen addieren sich für die Käufer zu den täglichen Maläsen des normalen Straßenverkehres (Stau etc.) hinzu.
Laut Kraftfahrtbundesamt KBA ist positiv zu vermerken, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Neuzulassungen weiter um -15,4 Prozent auf 126,5 g/km zurückging. Memo: Zielmarke ist 95 g/km. Und nicht zu vergessen: Diese Werte werden am Auspuff gemessen, nicht in der gesamten CO2-Wirkungskette cradle to grave.
Marktentwicklung Februar 2021
- Die Elektro-Neuzulassungen (BEV + PHEV) nahmen im Februar 2021 um 143 Prozent auf 40.160 Pkw zu. Der Anteil von E-Pkw am Gesamtmarkt betrug somit 20,7 Prozent, das heißt, jeder fünfte Neuwagen in Deutschland hatte zu Jahresbeginn einen E-Antrieb auf Batteriebasis oder war elektrifiziert. Im bisherigen Jahresverlauf wurden 77.060 E-Autos (+136 Prozent) neu zugelassen.
- Mit 18.278 neu zugelassenen Batterie-Elektro-Pkw (BEV) erreichte diese Antriebsart eine Steigerung von +124,2 Prozent und einen Anteil von 9,4 Prozent.
- Noch stärker war abermals mit 21.879 die Zunahme bei Plug-In-Hybriden (+161,9 Prozent), die einen Anteil von 11,3 Prozent erreichten.
- 52.704 Pkw verfügten über einen hybriden Antrieb, das waren mehr als ein Viertel (27,1 Prozent)
- Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren nahmen um -41,4 Prozent ab, ihr Anteil ging auf 37,7 Prozent zurück.
- Die Neuzulassungen dieselbetriebener Pkw gingen gegenüber dem Vorjahresmonat um -35,0 Prozent zurück, ihr Anteil betrug nur noch 25,4 Prozent.
- Tesla verzeichnete im Februar einen mit 1.918 E-Autos einen Zuwachs von +180,0 Prozent; der Marktanteil lag damit bei 1.0 Prozent (per Februar: 2.371 Einheiten, + 125,4 Prozent, Marktanteil 0,7 Prozent). Die befürchtete Verdrängung der heimischen Hersteller vom Markt dürfte damit 2021 nicht stattfinden.
Im Einzelnen zeigt sich im Februar 2021 folgendes Bild:
Quelle: VDA/KBA
Markt-Leader im Elektromarkt
Aufgrund der dynamischen Entwicklung auf dem Gebiet der Elektromobilität weist das KBA in seiner monatlichen Pressemitteilung zur Nummer 1 der jeweiligen Marktsegmente künftig auch das zulassungsstärkste Modell nach ausgewählten alternativen Antriebsarten aus.
- Auch nach Elektroauto-Marktsegmenten weist der US-Hersteller Tesla nirgends eine pool-position auf (Tabelle 1)
- In der Reihung der zulassungsstärksten Modelle steht bei den Elektrofahrzeugen (BEV) der VW Up an erster Stelle, bei den Plug-in Hybriden der VW Golf und bei der Brennstoffzelle der Hyundai Nexo.
- Die Hybriden (ohne Plug-in Hybrid) werden vom AUDI A6, S6, RS6 und die Fahrzeuge mit der Kraftstoffart Gas (insgesamt) vom DACIA Sandero angeführt.
- Für die Antriebsart Wasserstoff wurden keine Neuzulassungen registriert. Das mag sich ändern, wenn irgendwann in grauer Zukunft Saudi-Arabien den Weltmarkt wie geplant mit Wasserstoff und E-Fuels fluten wird. Allerdings erscheint diese Antriebsenergie dann in der Statistik für Verbrennerautos.