Tichys Einblick
Sendung 04.11.2021

Tichys Ausblick Talk: „Der Fall Kimmich: Alle Ungeimpften wegsperren?“

In der heutigen Sendung „Tichys Ausblick“ sind der ehemalige Trainer des FC Bayern München Felix Magath, der Arzt und Epidemiologe Dr. Friedrich Pürner und der Autor Raymond Unger zu Gast.

Müssen alle Ungeimpften quasi eingesperrt werden, wie es die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel und andere Politiker fordern? Die Impfungen erfüllen nicht die in sie gesetzten Hoffungen. Geimpfte fühlen sich sicher, doch sie können sich und andere anstecken, ebenfalls schwere Krankheitsverläufe erfahren. Der Fall Joshua Kimmich zeigt, wie brutal die Debatte geführt wird. Werden Ungeimpfte jetzt ausgesondert? Über dieses kontroverse Thema diskutiert Roland Tichy heute Abend mit seinen fachkundigen Gästen in der neuen Ausgabe unserer Talkshow Tichys Ausblick.

Zu Gast ist Felix Magath, er feierte zahlreiche Erfolge als Spieler und Trainer im Profifußball und trainierte unter anderem den FC Bayern München, Schalke 04 und den englischen FC Fulham. Bekannt war er dafür, großen Wert auf die körperliche Fitness seiner Spieler zu legen. Im Fall Kimmich kann der Fußballexperte die Diskussion nicht verstehen: „Bisher dachte ich, dass man hier in unserem Land frei leben könnte und die Wahl hätte, was man macht.“ Gesundheit sei Privatsache, zudem habe die Bundesregierung gesagt, es gäbe keine Impfpflicht, sodass jeder selbst entscheiden kann, ob er sich impfen lässt. Er fügt hinzu: „Wenn Kimmich sagt, er wird alle zwei Tage getestet, dann denke ich, sind er und seine Umgebung gut geschützt.“ Er sieht Kimmich als psychisch stabil und sagt: „Ich glaube nicht, dass jetzt das Gros der Spieler den Joshua Kimmich ausschließen würde, nur weil er nicht geimpft ist.“ Solidarität von den Spielern sei jedoch nicht zu erwarten: „Das sind nicht 11 Freunde, sondern 11 Ich-AGs.“ Magath fügt hinzu: „Ich gehe davon aus, dass er bei seiner Meinung bleibt, und auch davon, dass er sich nächstes Jahr impfen lässt, wenn der andere Impfstoff da ist.“

Dr. Friedrich Pürner ist Arzt, Autor und Epidemiologe. Er ist ehemaliger Leiter eines Gesundheitsamtes in Bayern und wurde wegen kritischer Äußerungen zur Corona-Politik geschasst. Das Tragen von Masken im öffentlichen Raum sieht er aufgrund fehlender Evidenz kritisch. Im Fall Kimmich vertritt er die Auffassung, dass dieser als junger und fitter Mensch nicht unbedingt eine Impfung benötige: „Der ist einfach gesund, diese ganze Diskussion darüber ist ungesund.“ Eine dritte Impfung zur Auffrischung erachtet er als wenig sinnvoll. Er sagt, die letzten zwei Jahre seien nicht genutzt worden, um Pflege und Gesundheitswesen auszubauen, stattdessen seien Intensivbetten abgebaut worden. Pürner kritisiert, dass getreu der Agenda: „Leute, lasst euch bitte impfen, denn unsere Pflegekräfte sind am Ende“ nun Ungeimpfte für diese Fehler in die Pflicht genommen würden.

Der Künstler und Autor Raymond Unger beobachtet ebenfalls zunehmenden Druck auf Ungeimpfte: „Es geht darum, endlich dem Club beizutreten, nämlich dem Club der Geimpften.“ Er selbst sieht die Impfung kritisch: „Da, wo systematisch getestet wird, egal ob geimpft oder ungeimpft, stellt man fest, dass die Geimpften unheimlich oft positiv sind, die Impfung funktioniert schlichtweg nicht.“ Neben der fraglichen Wirksamkeit sorgt sich Unger um mögliche Langzeitfolgen, die durch den neuen Impfmechanismus entstehen könnten. Er hält Kimmichs Abwarten für klug und schätzt die demnächst verfügbaren Ganzkörper- oder Totimpfstoffe als wesentlich risikoärmer ein. Zudem vertritt er die Auffassung, dass Intensivbetten abgebaut worden seien, um die Auslastung zu erhöhen und so Gelder zu erhalten: „Es hat de facto nicht viel mehr Intensivpatienten gegeben.“ Durch künstliche Verknappung der Betten sei dieser Eindruck entstanden.

Kommt jetzt der Lockdown für Ungeimpfte? Was geschieht mit Ungeimpften wie Joshua Kimmich? Und: Wie viel hilft die Impfung überhaupt noch?
Darüber diskutiert Roland Tichy mit seinen Gästen heute Abend bei „Tichys Ausblick“. 



Weitere Sendungen von „Tichys Ausblick“ sehen Sie hier >>>
Die mobile Version verlassen