Die Weltbevölkerung wird schrumpfen. Das ist kein Wunsch von Degrowth-Aktivisten oder Überbevölkerungs-Predigern, sondern ein Fakt der demographischen Entwicklung fast aller Gesellschaften weltweit. Nur noch eine Handvoll Nationen kann eine wachsende Bevölkerung vorweisen, die meisten Länder schrumpfen ab dem Erreichen eines gewissen Grads des Wohlstands.
Aber der Niedergang wird nicht kontrolliert vonstattengehen, der Menschheit steht ein katastrophaler Zusammenbruch der Weltbevölkerung bevor. Denn unabhängig von Religion, Kultur oder Nation kriegen die Menschen zu wenige Kinder. So hat sich Südkorea „zum Aussterben schlafen gelegt“, wie Boos es ausdrückt. Pro Frau wird deutlich weniger als ein Kind geboren.
Gibt es einen Ausweg aus der Krise? Politiker und Bevölkerungsforscher sehen einen „Kampf um die Ressource Migration“ voraus. Doch kann es keine Lösung sein, Ländern im neokolonialistischen Stil ihrer Bevölkerung zu berauben. Warum fehlt den Menschen der Antrieb, Kinder zu kriegen? Auf diese Spurensuche begibt sich David Boos im dieswöchigen Redaktionsschluss.