Nach Jahren disziplinierter Wahrnehmung apokalyptischer Neuigkeiten, die unsere Regierung täglich erzeugt, ist Achim Winter müde. Wie viele seiner Freunde hat er jetzt nach den neusten Fäsereien aufgehört, Nachrichten zu gucken oder sich in der Öffentlichkeit über Politik auszutauschen. Ab jetzt wird emigriert – und zwar nach innen, nach Hause, ohne Nachrichten – mit dem ein oder anderen Glas Wein bei heruntergelassenen Rollläden. Auf Partys wird nicht mehr gegangen. So müsste es sich doch eigentlich ganz brauchbar leben lassen.
Jedoch kann niemand in Frieden leben, wenn es den bösen Nachbarn nicht gefällt. Auch die schönste innere Emigration ist gefährdet, wenn der Nachbar ein Nutzer des neuen Hinweisgeberschutzgesetzes ist und eifrig denunziert. Prompt sitzt man dann im Gefängnis und hat Mühe zu beweisen, dass man zum Beispiel gar kein Reichsbürger ist, wie der Nachbar behauptet. Auch im Familienkreis ist Vorsicht geboten. Was wählt denn der neue Schwiegersohn, der plötzlich am Familientisch sitzt? Welche Telefonnummern hat er in seinem Notizbuch? Fragen über Fragen! In dieser Situation bleibt es Typen wie Achim Winter eigentlich nur übrig, tatsächlich auch äußerlich zu emigrieren. Wie man das am besten anstellt, erklärt ihm Roland Tichy.
Wenn man sich endlich dazu durchgerungen hat, seine Freizeit ganz alleine zu verbringen, dann hilft einem unter Umständen eine kleine Weinprobe mit Winters-winzer.de. Heute haben wir in unserem Interview zum Beispiel einen Wein des Weingutes Huster zum Einsatz gebracht, den man auch auf der Website sehr schön erleben kann.