Tichys Einblick
Achtung, Glosse!

Vollendet die Brandmauer! Spaltet Deutschland auf! 

Ein Vorschlag geistert durch die linken Winkel: Die ostdeutschen Länder wieder abspalten, weil sie nicht richtig wählen. Ich finde den Vorschlag nicht schlecht und würde ihn nur größer denken.

picture alliance / Zoonar | DesignIt

Die ostdeutschen Länder abspalten, weil sie AfD und/oder Sahra Wagenknecht wählen – ein richtiger Gedanke. Man sollte ihn nur zu Ende denken. Es gibt ja noch so ein paar Pappenheimer mehr, die nicht Rotgrün wählen wollen. Und schon gar nicht unter Rotgrün leben wollen.

Nehmen wir die Bayern! Die wählen notorisch falsch. Auch abspalten – das wollen die sowieso schon immer, jedenfalls teilweise. Und Hand aufs Herz: Wenn die nicht 9,1 Milliarden in den Länderfinanzausgleich einbezahlt hätten, hätte man sie schon lange rausgeschmissen. Nun hat es ja leider nicht geklappt, über das Wahlrecht die CSU zu eliminieren, diese nörgelnde Spalter-Partei. Wenn Karlsruhe schon bockt, dann muss eben jetzt grundsätzlich gehandelt werden.

Noch braucht zwar Berlin die Bayern, wer würde sonst den CSD finanzieren? Aber der Lästigkeitsfaktor überwiegt. Eine „Bayerische Landesvertretung“ gibt es ohnehin schon, kleben wir das Schild Botschaft drauf! Den Bayern würde das sogar noch gefallen! Also fort mit Bayern, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt! 

Vielleicht wäre das den Brüdern und Schwestern gar nicht so unrecht? Wenn dann noch Hessen, wo Grün aus der Regierung entfernt wurde, ausgeschlossen wird, oder Baden-Württemberg, dann wäre der Norden endlich frei. Frei von der Bürde, für den Länderfinanzausgleich dieser schofeligen Zahlstaaten dankbar sein zu müssen. Wer braucht dieses Deutschland unter der Regenbogenfahne noch? Wer will im Transland leben und Zuwanderung erst  finanzieren, und dann im Alter noch die Wohnung abgeben damit alle Platz haben, die kommen? Wenn Deutschland dieses miese Stück Scheisse ist, für das es Claudia Roth wohl hält und Vaterlandsliebe „zum Kotzen“ ist, wie es Robert Habeck formuliert: nein, ich widerspreche nicht mehr. Wir brauchen auch keine Nationalmannschaft mehr. Wir stimmen durch den Austritt aus dem Grünen Reich mit den Füssen ab. Und lassen Euch einfach alleine.

Denken wir groß – denken wir europäisch

Wir sollten endlich groß denken. Warum nicht gleich Ausschluss aus der EU? Nach dem Brexit den Bexit, inklusive Sachsex und Thürex? Und wenn wir schon dabei sind: Ungarn! Ungarn muss sowie raus. Braucht kein Mensch in der EU. Und wenn die Österreicher diesen FPÖ-Kickl wählen – mit Kickl rauskicken! 

Es wäre doch wunderschön, was da entstünde. Eine Art westverlagertes Habsburg. Österreich-Ungarn mit Bayern, eine historische Traumkonstellation, die nur durch die Erfindung des Zündnadelgewehrs durch die Preussen ihr Ende fand. Aber Zündnadelgewehre sind nicht mehr kriegsentscheidend, und aus Berlin droht nur Gefahr, wenn die türkischen Gemüsehändler flehen: Nehmt uns auch mit in die Zukunft, Ihr Bayern! Ohne Regenbogen! München ist die unbestrittene High-Tech-Hauptstadt, Wien tanzt, Budapest macht wieder Kabarett. Und übernimmt die Rolle der neuen Zentralregierung, die wenig zu tun hat weil sie die Bürger machen läßt.

Und bloß nicht klein denken. Wenn es gelingt, Slowenien dazu zu nehmen und vielleicht sogar Kroatien, dann wäre schon halb Norditalien gewonnen. Triest und Genua statt Hamburg und Bremen – was für ein Gewinn an Lebensqualität, Kultur und Kulinarik. Man ahnt schon, dass die Griechen wieder ihre Fahne umdrehen, damit sie wieder das bayerische Weiß-Blau zeigt, aus dem sie ja eigentlich herstammt, und irgendein bayerischer König wird sich schon finden lassen; notfalls schicken wir Markus Söder dahin.

Historisch ist das alles nicht so verkehrt, sondern eine Chance. Die neue Republik ist katholisch grundiert, kulturell nahe beieinander, der Barock fröhlich wie die Menschen und die Vergangenheit belastet nicht länger – das überlassen wir alles den Berlinern, den Tofu-Bürgern, NGOs, treten aus und warten auf das Beitrittsgesuch des Rheinlandes. Mindestens bis Köln.

Das nutzlose Saarland tauschen wir bei den Franzosen ein gegen die Zustimmung für das neue Vielvölkerreich, und Baden-Württemberg muss sich entscheiden: Wenn es seine Schulen wieder auf das Niveau der Spitzenbildungsländer Sachsen, Bayern und Thüringen bringt, darf es mitmachen und seine Automobilindustrie behalten, die unter dem Nordregime zersägt wird. Übrigens: Slowenien rangiert im globalen Bildungsranking auf Platz 3. Berlin und Bremen bilden national und global die  Schlusslichter.

Ist es Zufall, dass der Bildungsmonitor negativ mit den Stimmanteilen für Grün korreliert?

Wer hindert uns, ein Reich der Klugen zu bilden, ganz ohne Berlin. Einen Teil des Länderfinanzausgleichs sollten wir trotzdem bezahlen: es aber als Entwicklungshilfe für NRW deklarieren. Die haben es nötig.

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