Seit ziemlich genau einem Jahr zieht ein Chor durch Talkshows, Medien und Politik, der immer nur eine Formulierung kennt: Verschärfen, mehr Strenge, knallhart sein, die Grundrechte weghauen, die Polizei auf Bürger, den Verfassungsschutz auf Regierungs- und Maßnahmenkritiker hetzen, das Land abschalten und die Menschen in die Bewegungslosigkeit verbannen.
Nichts anderes ist die Lockdown-Therapie.
Dummerweise ist sie erkennbar gescheitert und scheitert weiter an ihren Widersprüchen:
Ein Virus lässt sich nicht ausrotten, es gibt keine letzte Schlacht zu gewinnen, wie der Untergangsprophet Karl Lauterbach behauptet. Das Virus interessiert sich nicht für seine sich steigernden Talkshow-Krawalle. Es existiert einfach weiter, in irgendwelchen Ecken – oder es wird erneut eingeschleppt und wird sich nach jedem Versuch, es einzudämmen, erneut rasant vermehren.
Das Virus ist nicht nachtaktiv, weswegen nächtliche Ausgangsperren nur das Problem verschärfen: Menschen ziehen sich zurück, verkürzte Geschäftszeiten führen zur Überfüllung in Supermärkten. Menschen in ihren stickigen Wohnungen erkranken, weil Sonne, Licht, Luft und Bewegung fehlen.
Allmählich müsste auch den Virologen mit dem Tunnelblick, den warnenden Ärzten und polternden Politikern dämmern: Ohne Menschen, die arbeiten und eine Wirtschaft, die Steuern abliefert, gibt es auch keine Krankenhausbetten. Unternehmen, die zerstört werden, zahlen keine Steuern. Ein Land versinkt in Untätigkeit und wird mit künstlich geschaffenem Spielgeld am Laufen gehalten im gigantischen Monopoly-Spiel. Die Bank ist längst geplündert, die Wasser- und Elektrizitätswerke auf dem Spielfeld produzieren nicht ausreichend Strom und liefern kein Trinkwasser. Die Politik schiebt längst fiktive Zahlen von links nach rechts, die ohne wirtschaftlichen Wert sind. Das ist kein „Wohlstand für Alle“, nur eine gigantische Selbsttäuschung. Wenn die Corona-Krise vorbei ist, wird der Staat merken, dass tote Betriebe keine Steuern mehr zahlen, spottet Alexander Kissler zu Recht. Schon jetzt sterben die Städte; es wird nach Corona nicht mehr so sein wie vorher. Die Stadtgesellschaft, gestützt auf ein lebendiges Miteinander und Nebeneinander von Menschen, Tätigkeiten, Läden, Geschäften, Handwerk, Industrie und Handel stirbt langsam – und vermutlich irreparabel. Der Mittelstand wird kaltlächelnd ausgeschaltet.
Aber Argumente werden nicht gehört. Die deutsche Politik ist auf die Lieblingsmethode der Kanzlerin eingeschwenkt. Es wird moralisiert statt argumentiert.
Wer andere Argumente zur Geltung bringt oder nennt, wird mithilfe willfähriger Medien und Funktionäre diffamiert.
Gehört wird nur, was die wirren Ansichten von Merkel und ihres Hofstaats bestätigt.
Wieder und wieder spielt sie die Karte „alternativlos“, statt Alternativen zu suchen.
Wieder werden Alternativen nicht erörtert, sondern verfolgt. Virologen mit Tunnelblick sind schlechte Ratgeber.
„Zügel straffen“, „Holzhammer“ und „durchgreifen“ – wer so spricht, ignoriert demokratische Prinzipien. Vor solchem Totalitarismus wollten uns die Mütter und Väter des Grundgesetzes schützen, weil sie wussten: Totalitarismus entsteht, wenn Alternativen nicht mehr gedacht, ausgesprochen oder entwickelt werden dürfen.
Virologen, Kanzlerinnen, Ministerpräsidenten müssen lernen, andere und bessere Lösungen zu erzeugen und ihre eigenen Aufgaben zu erfüllen.
Maskenbeschaffung? Zu spät und dann zur Geschäftemacherei verkommen. Testen? Im Vergleich mit Nachbarländern – gescheitert. Impfen? Nach Ansicht der WHO blamabel.
Die Alten werden geimpft – aber weiter isoliert bis zum sozialen Tod. Schulen sind geschlossen, die Lücken der Bildung kaum mehr aufzuholen. Schlimmer noch:
Wir erziehen eine Corona-ideologisch indoktrinierte Generation von Duckmäusern heran. Von Angsthasen, die sich nicht mehr aus ihren Verschlägen trauen. Wir reden den Kindern Schuldgefühle ein, weil sie angeblich Risiken sind, die Oma und Opa töten. So erzeugt man neue Schuldgefühle in einem Land, das davon schon genug hat. So wird Corona zur Manipulationsmaschine, die die Hirne besetzt. Statt selbständig denkender, gut aus- und gebildeter Menschen entwickeln wir ein Volk, das vor der Glotze verdämmert. Aber Ausbildung ist wichtig: Nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für unsere Demokratie.
Und es geht immer weiter. Wer glaubte, die Entschuldigung der Kanzlerin sei verbunden mit einem Gefühl der Reue oder Scham für ihr ungenügendes und schlechtes Werk, sieht sich getäuscht. Sie treibt ihren Irrsinn weiter und weiter. Jetzt sprechen sie vom Lockdown bis zum kommenden Jahr. Vermutlich will sie nur den Wahltag manipulieren, denn noch ist der Wahltag der Zahltag. Das Virus wird zum Argument für alles und jeden, der Bundestag hat sich selbst aufgegeben. Die Knechte des Klimas wollen das Corona-Regime auf ewig verlängern und die Menschheit kulturell und sozial erdrosseln.
Die Prediger des Lockdown beherrschen Politik und Medien, sie organisieren sich in Zirkeln, die an fanatische Sekten erinnern: ZeroCovid oder NullCovid oder FridaysforFuture; es sind Heilslehren, die nur Unheil bringen, weil sie vor religiöser Inbrunst die Realität übersehen. Sie haben weder Medizin, Wissenschaft noch Logik auf ihrer Seite. Sie erinnern an Bußprediger des Mittelalters. Sie machen sich wichtig, um die Menschen einzuschüchtern. Es ist eine kleine, radikale Minderheit. Das macht sie so gefährlich, und es ist so schwer, sich dagegen zu organisieren. Sie beherrschen die Podien und Medien, haben nichts zum Kampf gegen Corona beigetragen, aber sie zerstören unser Leben, unsere Gesellschaft. Gebieten wir diesem Treiben Einhalt.