Tichys Einblick
Es gilt das gebrochene Wort

Diese Regierungen wollen einen Hasenstall

Jeder darf Fehler machen, das gilt auch für Regierungen. Aber nur Fehler ist zu viel. Die Bekämpfung des Virus ist eine einzige Abfolge von Managementversagen, und die krachlederne Gewaltsprache nur der Versuch, von den eigenen Fehlern abzulenken.

Besserwisserei ist keine Tugend. Wer von uns hätte sich vor zwei Jahren vorstellen können, was aus diesen seltsamen Meldungen wird, die uns damals aus China erreicht hatten? Und in den Monaten danach die grausamen Bildern von Menschen, die an Bäume gefesselt wurden, weil sie keine Masken trugen? Die Bilder abgesperrter, menschenleerer Städte?

Fehleinschätzungen sind unvermeidlich

Fehleinschätzungen gehören zum Leben, auch in der Politik. So viel vorab. Sie sind unvermeidlich in einer Welt der Ungewissheiten. Aber es wurden viel zu viele Fehler, die unsere Regierung begeht, die noch-im-Amt-seiende wie die irgendwann-ins-Amt-sich-bequemende, was ja im Fall der SPD deckungsgleich ist.

Jens Spahn nannte zunächst jene, die auf die Epidemie hingewiesen haben, „Rechte“, die die Bevölkerung verunsichern wollten. Nun gut, wenn Weitsicht eine politische Richtung hat, dann gerne.

Es folgte auf die grundlegende Fehleinschätzung das Debakel um fehlende Masken und Schutzausrüstung.

Aus einem Einsichtsfehler wurde Managementversagen, und dabei ist es geblieben. Schnell wurde klar, dass das Virus Alte tötet, aber Kinder damit leben. Vielleicht sogar auf Dauer immunisiert sind, weswegen es verkehrt ist, sie wegzuzerren in eine abgeschlossene Welt ohne Möglichkeit, das Immunsystem zu entwicklen. Das ist vermutlich die große Katastrophe – die Unkenntnis über die Fähigkeit, sich selbst helfen zu können, wenigstens in Maßen. „Krankheit“ wurde zum Normalfall definiert, Gesundheit ist begründungsnotwendig.

Trotzdem wurden seither faktisch Schulen geschlossen, das soziale Leben von Kindern und Jugendlichen massiv angegriffen, Familien schwer belastet.

Zu Schutzmaßnahmen in Alters- und Pflegeeinrichtungen kam es zu spät – und bis heute nicht konsequent. Es häufen sich die Meldungen, dass wiederum ganze Belegschaften sterben, trotz „Impfung“, trotz Kenntnis der Zusammenhänge.

Es werden wieder Schulen geschlossen, obwohl es medizinisch unsinnig ist.

Lernt die Politik nichts dazu?

Dann kam das große Heilsversprechen der „Impfung“.

Das große Heilsversprechen

Schade nur, dass Deutschland damit drei Monate zu spät dran war. Manche, die das Ende im Blick haben, werden sagen: Gott sei Dank. Aber wer wie die Bundesregierung alles auf diese Maßnahme setzt, muss sich fragen lassen: Warum war Donald Trump so viel schneller, ausgerechnet der, der doch gar nichts zu Wege bringt? Es war Frau von der Leyen. Aha.

Und so geht es weiter. 

Wie oft wurde versprochen: „Impfen“ bedeutet Immunität, Sicherheit der Geimpften und wenn sich erst zwei Drittel den Pieks geholt haben, dann herrscht Herdenimmunität. Und? Was ist? Auch Geimpfte sind ansteckend und können angesteckt werden. Herdenimmunität gilt nicht mehr.

Imfpflicht wurde ausgeschlossen, kategorisch.

Und jetzt?

Soll sie kommen, die großsprecherische FDP ist umgefallen, und von der CDU tutet der stramme Friedrich vom Stamme der Umfaller Ähnliches ins Horn.

Je wirkungsschwächer die „Impfung“ ist, umso lautstärker wird sie gepredigt und umso brutaler erzwungen.

Mit jedem Tag, an dem sich Meldungen über Nebenwirkungen häufen – was an sich ja nicht so überraschend ist – , wird der Druck auf Nicht-Geimpfte erhöht.

Dass zwischendrin zum Beginn der kälteren Jahreszeit die Tests kostenpflichtig wurden und damit diese Maßnahmen zu Beginn der angeblichen 3. Welle ausgefallen sind – nebbich. Sollen wir schon vergessen haben. Ist unser Gedächtnis vom Virus geschwächt oder das der Regierenden, die solcherlei Fehler machen?

Das Impfversprechen wird einkassiert – aber geboostert

Dafür kommt jetzt G2 plus, was nichts anderes bedeutet, dass sich auch Geimpfte testen lassen müssen – zunächst für bestimmte Anlässe des Zusammenkommens, bald vermutlich immer. Gut, aber warum hat man sich dann „impfen“ lassen, wenn nun doch wieder die medizinische Nasenbohrerei folgt? Es ist nichts anderes als das heimliche Eingeständnis:

Die „Impfung“ schützt nur begrenzt – und nur begrenzte Zeit. Angeblich lindert sie Krankheitsverläufe. Glauben wir das, oder ist das nur das letzte verbliebene Versprechen, nachdem alle anderen Versprechen der Wunderheilung geplatzt sind und Lazarus sich wieder ans Totenbett gestellt hat? Und jetzt sollen wir an das nächste Wundermittel glauben, den Booster. Erst ist es einer, dann zwei, dann drei, dann steht Corona doch wieder vor der Tür? Das ist nun wirklich lachhaft. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Diese Regierungen haben zu oft versprochen und nicht gehalten. Und in der Zwischenzeit?

Wird wieder in den Altersheimen gestorben und es stellt sich heraus, dass ein Drittel der intensivmedizinischen Kapazität irgendwie und irgendwann verloren gegangen ist.

Das ist der schlimmste Skandal: Dass die Politik da versagt, wo sie unzweifelhaft hätte handeln können. Nein, Personalmangel ist kein Naturereignis, sondern Managementfehler. Nicht mehr und nicht weniger: Regierungsversagen. In den Heimen, in den Intensivstationen; und dass es um Millionen von Älteren geht, scheint die alte wie neue Regierung nicht im geringsten zu kümmern.

Sie nehmen auch in einzigartiger Herzlosigkeit in Kauf, dass Alte unbegleitet sterben und ihre Kinder verzweifelt vor verschlossenen Türen stehen müssen. So viel Kaltschnäuzigkeit war nie.

Denn diese seltsamen Regierungen können nur eines: Menschen einsperren. Zu mehr reichen weder Verstand noch sonstige Fähigkeiten. Wegsperren, zusperren, abschließen.

Als ob wir Kaninchen, Hamster oder Hühner wären in Käfigen, die zufrieden sein sollen, wenn nur täglich Salat angeliefert wird.

Das eigene Versagen korrespondiert aber mit einem gewalttätigen Auftreten in Rede und Aggression. Eine führende Dame der FDP, deren Namen ich aus meinem Gedächtnis gestrichen habe, behauptet allen Ernstes, Nicht-Geimpfte würden Geimpfte „terrorisisieren“. Wie bitte? Vielleicht gefährden sie sich selbst, genaues weiß man nicht. Aber „Impfung“ ist Selbstschutz, nicht Fremdschutz. Daran führt kein Weg vorbei. Hören Sie sich dazu und zum skandalösen Fall über den Zustand in den Altersheimen unsere Gespräch an: https://www.tichyseinblick.de/video/tichys-ausblick/ungeimpften-mobbing-zur-ablenkung-vom-pflege-versagen/ Dabei ist die FDP noch gar nicht richtig an der Regierung – und führt sich bereits so unverantwortlich auf wie die, die sie ersetzen will. Wofür wurde sie gewählt, diese FDP?

Kraftlackelei zerstört die Gesellschaft

Das Geschrei und die Protzerei, die Einschüchterungsversuche und Kraftmeierei der Regierenden steht in eklatantem Gegensatz zu ihren Leistungen. Die müssen mit der Note „ungenügend“ bewertet werden. Nur die Kraftlackelei eines Söder ist mit Note „sehr gut“ zu bewerten, aber genau die will und kann kein Mensch wollen.

Und damit komme ich zum Anfang zurück: Ich kritisiere nicht Fehleinschätzungen am Beginn der Epidemie; nein, niemand soll vorgeben, klüger zu sein als der liebe Gott. 

Aber diese nun bald zwei Jahre andauernden Managementfehler sind katastrophal. Noch immer wissen wir viel zu wenig über den tatsächlichen Verlauf der Ansteckungen, die tatsächliche Wirkung welcher Hygienemaßnahmen, wirksame Maßnahmen bei besonders anfälligen Gruppen, Nebenwirkungen von „Impfungen“, die Folgewirkungen auf sozialer und psychosozialer Ebene – und es fehlen uns Zahlen, die das RKI entweder nicht hat, verschweigt, oder im Zweifelsfall in Nacht- und Nebelaktionen auch mal löscht. Das Amt ist ein Nebbich. 

Das einzige, was klappt, ist die Beschimpfung der Bürger durch die Regierenden. Ihr krachledernes Auftreten, ihr Versuch, jeden Widerspruch niederzubrüllen, die Bevölkerung zu spalten in Gesunde und Erkrankte, in Infizierte und Nicht-Infizierte, in Geimpfte und Nicht-Geimpfte, in solche, deren Impfschutz plötzlich ausgelaufen ist, und solche, die sich brav „alles in den Arm“ spritzen lassen und jedem neuen Versprechen noch Glauben schenken.

Diese Regierungen haben beschlossen, wie weiland Bert Brecht formuliert hat, sich eine andere Bevölkerung suchen zu wollen. Eine, die zufrieden im Hasenstall lebt und die Hand beschnuppert, die sie schlägt. Eine, die trotzdem noch arbeitet und Geld abliefert, das die Regierenden großzügig für sich und ihre Nach-Amtszeitversorgung ausgeben und für noch mehr Abgeordneten-Sesselchen, obwohl wir wissen: Hohe Zahl schützt nicht vor Ignoranz und Unfähigkeit. Sie glauben, mit möglichst lauten und kraftvollen Sprüchen ein Virus beschwören zu können – und ähneln dabei immer mehr Regenmachern und Voodoo-Zauberern. Und sie merken nicht, dass sie diese Gesellschaft zerstören.

Nicht das Virus ist die Gefahr, sondern die Art, wie diese Regierungen mit ihm umgehen.

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