„Das Automobil hat keine Zukunft. Ich setze auf das Pferd!“ Ein Zitat, das Kaiser Wilhelm nachgesagt wird. Ob nun Kaiser Wilhelm oder nicht – es kam dann anders, wie wir heute wissen. Doch nun wird offenbar wieder alles anders. Denn jetzt wurde das Aus für Verbrennungsmotoren beschlossen, es soll nur noch auf Elektromobilität gesetzt werden.
Nicht überliefert ist, ob die Parlamentarier diesen Kaiser-Satz vor Augen hatten, als sie in der vergangenen Woche über den Vorschlag abstimmten, den ihnen die Kommission vor einem Jahr vorgelegt hatte: In der vergangenen Woche hat das EU-Parlament mehrheitlich zugestimmt, dass ab 2035 nur noch Autos zugelassen werden sollen, die keine angeblich klimaschädlichen Treibhausgase mehr ausstoßen.
Das bedeutet: Benziner oder Dieselautos soll es dann nicht mehr geben. Übrig bleiben sollen nur noch Elektroautos, denn die werden als klimaneutral eingestuft.
Klar ist auch: Die sogenannte Elektromobilität kann nicht annähernd jene 50 Millionen Autos ersetzen, die derzeit auf unseren Straßen fahren.
Es fehlt an Autos, an Batterien, an Lade-Infrastruktur, an Strom. Der Mangel wird zum Herrscher. Das bedeutet auch: Nur noch wenige werden frei wählen können, ob sie mit einem Automobil fahren können – oder gezwungenermaßen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen müssen: das Ende des Individualverkehrs, wie wir ihn heute kennen.
2035 ist fern, denken sich viele, und für einen weitreichenden Beschluss wie diesen, der über eine Industrie, über Perspektiven, über Arbeitsplätze entscheidet, bleibt es dennoch erstaunlich ruhig. Scheinbar normal – dann ist die Automobilindustrie halt weg.
Ein Gespräch mit Roland Tichy über die grundlegenden Folgen jener Entscheidung, das Auto mit Benzin- oder Dieselantrieb einfach zu verbannen. Allerdings nur in EU-Europa. Die Welt lacht sich ins Fäustchen.