Massive Bauernproteste mit zehntausenden Landwirten in den Niederlanden – blockierte Strassen, Autobahnen, Flughäfen, Lebensmittelmärkte. Die Polizei greift zur Schusswaffe und schießt auf einen Traktor, bedroht Autofahrer mit Schusswaffe. Gespenstige Szenen in unserem unmittelbaren Nachbarland.
Einige protestierende Bauern gingen weiter und kippten Ministerin Christiane van der Wal sogar Gülle vor deren Privathaus. Van der Wal ist in den Niederlanden Ministerin für Umwelt und Stickstoff – das Ministerium in Den Haag heißt tatsächlich so, es wurde erst im Januar gebildet. Gegen van der Wal richtet sich der Unmut der Bauern, ebenso wie gegen die niederländische Regierung. Diese hat irreale Düngevorschriften erlassen und damit die Bauern zwingen, ihre Tiere aus den Ställen zu entfernen und sie sogar von ihren Höfen werfen.
Ein Ministerium, das eigens rund um eines der wichtigsten Elemente der Natur gebildet wurde, nämlich den Stickstoff – das lässt aufhorchen. Das Stickstoffmolekül ist zur Staatsgefahr aufgebauscht worden. Zweifelhafte »Stickstoff«-Theorien dienen als Hebel, der Landwirtschaft den Garaus zu machen.
Windige Modellrechnungen dienen als Begründung für die Notwendigkeit, die Landwirtschaft zu zerstören. Das sogenannte »Nationale Programm für den ländlichen Raum« gibt pro Gebiet an, um wieviel die Stickstoffemissionen bis 2030 reduziert werden müssen. Van der Wal formuliert, »um der Natur eine Chance zur Erholung zu geben«. Als ob die zerstört wäre. So gibt die niederländische Regierung vor, bis 2030 den Stickstoffausstoß um 50 Prozent zu senken, in einigen Regionen sogar um bis zu 95 Prozent.
Das ist der Hebel, um mindestens 30 Prozent der holländischen Bauern zu enteignen.
Was ist dran? Das Thema des Sonntagsweckers.