Der Primärenergiebedarf in Deutschland betrug im Jahr 2021 ca. 12.000 Peta-Joule. Eine unvorstellbar hohe Zahl. Das würde für jeden Bundesbürger vom Säugling bis zum Greis bedeuten: fünf große Big Bags mit Steinkohle mit einem Volumen von 1 m mal 1 m mal 1 m – also 1 m³ gefüllt mit Steinkohle. Zu diesen 5 Big Bags tragen die sogenannten Erneuerbaren nur einen Bruchteil bei – trotz hoher Milliardeninvestitionen und mit Windrädern zugestellter Landschaften.
Darüber, was die sogenannte Energiewende für ein Industrieland wie Deutschland bedeutet, unterhalten wir uns mit Professor Dr. Michael Beckmann von der Technischen Universität Dresden. Dort hat er eine Professur für Energieverfahrenstechnik am Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik.
Beckmann ist einer jener 20 Professoren, die die Stuttgarter Erklärung initiiert haben. Die Unterzeichner der Erklärung kommen überein, dass die deutsche Politik der letzten 20 Jahre das Land mit seiner einseitigen Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas in eine Energienot manövriert hat. Steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. In der Stuttgarter Erklärung rufen sie dazu auf, den Atomausstieg rückgängig zu machen, und plädieren für einen Weiterbetrieb der Kernkraftwerke als dritte Klimaschutzsäule neben Sonne und Wind.
Beckmann ordnet im TE-Gespräch die Größenordnungen der unterschiedlichen Energiequellen ein.