Auf zdf.de heißt der Video-Beitrag: »Ungereimtheiten bei den Corona-Zahlen – Experten kritisieren Statistik«. Und der einleitende Text von Dirk Jacobs lautet: »Unter Corona-Toten sind viele, die über 10 Wochen nach ihrer Erkrankung gestorben sind. Sollte man sie als Corona-Tote zählen? Experten sehen Fehler bei der statistischen Erfassung der Pandemie.«
Das Institut IGES, das Daten des RKI analysiert, weist darauf hin, dass zwischen Infektion und Tod von immer mehr Patienten, die als Corona-Tote registriert werden, oft zehn Wochen liegen. Dabei handele es sich nicht um Jüngere, sondern Ältere mit einer entsprechend hohen Sterbewahrscheinlichkeit, die aber wegen eines Positivtests als Corona-Tote gezählt würden.
IGES-Chef Professor Bertram Häussler kritisiert diese Zählweise. Das RKI, so der Beitrag, sage, die Unterscheidung ob an oder mit Corona sei nicht so einfach. Daher bleibe das ein »Graubereich« – nicht anders wäre es aber auch bei den als Genesen eingeordneten. Vier Wochen nach einem Positivtest gelte man als Genesen, sterbe so ein Genesener aber nach weiteren drei Wochen, würde er unter Umständen als Corona-Todesfall gezählt.
Der Sprecher im Beitrag sagt, »Ursache für den Widerspruch: Beide Begriffe sind ungenau.« Erhebungen, die genauere Erkenntnisse gebracht hätten, wurden versprochen, aber nie in Angriff genommen. Häussler sagt, wir hätten risikoreiche Berufsgruppen identifizieren können, hätten sagen können, Pendeln im ÖPNV hat keine nachteiligen Folgen oder umgekehrt, hat welche, hätten sagen können, Lehrer im Präsenzunterricht sind siebenmal stärker gefährdet als Kindergärtner … dass wir dieses alles aber nicht wissen, ist für Häussler eine Datenerhebungskatatstrophe.
Hier, was das RKI dazu sagte:
In der Tat, so weiter im Beitrag, sei das RKI nur eine nachgeordnete Behörde des Bundesgesundheitsministeriums. Entsprechende Taten müsste dieses Ministerium setzen und das Bundesforschungsministerium. Eine Anfrage des ZDF an das erste ließ dieses unbeantwortet.
Wenn schon das regierungsfromme ZDF einen solchen Beitrag im Morgenmagazin laufen lässt, könnte es ein Indiz dafür sein, dass die Corona-Maßnahmen-Serie der Einheitsmeinungsparteienfront Risse bekommt.
Eines ist neben vielem Anderen in der ganzen Corona-Politik von Anfang an unverantwortlich falsch gelaufen und mit einer freien Gesellschaft und Demokratie unvereinbar: Klarheit und Wahrheit, Information und Aufklärung, Aufzeigen von Hintergründen, Zusammenhängen und alternativen Handlungsmöglichkeiten sowie Debatten darüber parlamentarisch und in der breiten Öffentlichkeit haben nicht stattgefunden.
Da Covid19 nicht geht, sondern bleibt, und weil der nächste Infektionsfall jederzeit möglich ist, wäre das alles wenigstens im Nachhinein nötig. Bei dem Zustand der deutschen Politik ist das nicht zu erwarten.