Deutschland hat – nach dem jüngsten Gallup-World-Poll, einer globalen durchgeführten Meinungsumfrage – als Zielland der 2017 über 700 Millionen auswanderungswilligen Erwachsenen Großbritannien souverän überholt. Vom sechsten Rang der 2012 endenden Untersuchung hat es – nach der imposanten Willkommenskultur von 2015 – in der 2017er Befragung den dritten Platz erkämpft. Spitzenreiter sind die USA und Kanada. 2012 liegt Großbritannien – hinter den USA – noch auf dem zweiten Platz. Nach der Abstimmung für den Brexit fällt es auf den von Deutschland geräumten sechsten Rang zurück. Hingegen kann das weiterhin offene Frankreich seinen vierten Platz von 2012 auch 2017 umstandslos verteidigen.
42 Millionen nennen Deutschland als Zielland
Sehr beachtlich – mit jeweils fünf Prozent – schlägt sich Frankreich, das nach 31 jetzt 36 Millionen siedlungswillige Erwachsene erwartet. Auch unter ihnen dominieren bildungsmäßige Leichtgewichte.
Geht es allein nach dem Bevölkerungszuwachs pro Nation für den Fall, dass die Wollenden auch hereingelassen werden, liegen die Schweiz – sie hätte dann 187 Prozent der aktuellen Bevölkerung – und Australien (179 %) an der Spitze. Lediglich die Golfstaaten (United Arab Emirates), wo die Einheimischen schon seit Jahrzehnten eine Minderheit bilden, liegen mit 204 Prozent noch darüber.
350 Millionen aus dem südlichen Afrika
Gallup ermittelt auch die wichtigsten Herkunftsgebiete des Ende 2018 auf 750 Millionen gestiegenen Migrantenpotentials von Erwachsenen. Schlägt man die nicht ermittelten Kinderwünsche im selben Prozentsatz drauf, geht es massiv darüber hinaus. Aus Subsahara-Afrika wollen 33 Prozent außer Landes. Unter Einschluss der Kinder wären das momentan knapp 350 Millionen. Ihre Cognitive Ability (CA) wird für 2010 bei durchschnittlich 69 gesehen (Quelle: H. Rindermann, Cognitive Capitalism, Cambridge University Press, 1968, S. 431). Ihre Zielfavoriten sind Deutschland und Frankreich. Aus Nahost und Nordafrika treibt es – einschließlich Nachwuchs – knapp 120 Millionen in die Ferne (CA 83), vorrangig ebenfalls nach Europa. Doch es wird nicht nur aus diesen Räumen hereingedrängt. Aus dem Zielraum Westeuropa wird gleichzeitig auch abgewandert. Denn allein aus der EU (CA 99) wollen knapp 110 Millionen Könner (21 %) in stabilere Gefilde entkommen.
Aus Lateinamerika und der Karibik träumen – wiederum mit Kindern – knapp 180 Millionen (CA 79) von der Ausreise (28 % der Gesamtbevölkerung). Ihnen machen die US-Demokraten Hoffnung mit dem Verhindern der Abriegelung der Mexiko-Grenze durch Trump, der CA 99 verteidigen will. Relativ wenige bzw. nur 200 Millionen Bürger sind gegenwärtig in Süd- und Südostasien (CA 85) in Aufbruchsstimmung (8 bzw. 7 %). Auch sie streben zumeist nach Nordamerika.
Für die Bundesrepublik (CA 99; Migranten 92), die 2015 nur sehr kurzfristig „Überlaufbecken“ (Herwig Münkler) für fliehende Syrer sein wollte , ist zukunftsweisend, dass selbst von den noch in Syrien Lebenden 46 Prozent das Land verlassen wollen. Das wären 8,4 Millionen (CA 82) gegen bisher nur 0,7 Millionen in der Bundesrepublik.
Wen hätten nun die Aufnahmeländer am liebsten? Auch das wird erhoben. Bei der Qualifikation sind Leute mit wenigstens vier Jahren Hochschulausbildung nach dem Abitur die Favoriten. Beim Alter gewinnen die Zwanzigjährigen. Beim Vermögen sind die Bestverdienenden besonders begehrt. Da junge, reiche Universitätsabsolventen überall knapp sind und notfalls in hochkarätigen Kompetenzfestungen unterkommen, finden die Wünsche von Nehmenden und Kommenden fast nie zusammen. Immerhin wird den Auslegern von nationalen Einwanderungsgesetzen und den Betreibern von internationalen Migrationspakten die Arbeit nicht ausgehen.