500.000 Wärmepumpen im Jahr seien machbar, so der ausgewiesene Fachmann für das Heizungs- und Sanitärhandwerk, Robert Habeck, bereits vor einem Jahr. Sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030 – so die »Zielvorgabe«. Die erinnert eher an die Planziele der ehemaligen DDR-Lenker, die immer wildere Dimensionen erreichten, je weniger geleistet wurde. Am Ende geschah nichts, weil keiner da war, der etwas ausführen konnte.
Früher setzten sich technische Neuerungen von selbst durch, wenn sie besser und billiger waren. Jetzt soll par ordre du mufti eine komplette Heizungsinfrastruktur mal eben umgekrempelt werden.
Was gab es nicht alles? Pelletheizungen wurden vor einiger Zeit angepriesen, als plötzlich entsprechende Lobbyorganisationen auf die grüne Pauke hauten und windige Ökoinstitute zu dem Schluss kamen, dass dies »CO2-neutral« sei. Dann kam Erdgas als ultimative Energiequelle auf – ebenfalls CO2-neutral – und jetzt sollen es Wärmepumpen sein – wiederum CO2-neutral.
Erfolgreicher kann eine Lobby nicht sein. Neidvoll müssen alte Industrielobbys zusehen, wie sie durch neue verdrängt werden, die sich auf Windräder, Photovoltaikanlagen und jetzt auch auf Wärmepumpen stürzen. Man kann förmlich spüren, wie diesen Industrievertretern das Wasser im Munde zusammen äuft. Besser kann es für sie kaum sein: Der Regierungsapparat ist durchsetzt mit ihren Interessensvertretern, vielfach miteinander verflochten, assistiert von mehr als undurchsichtigen NGOs und allen möglichen »Umweltinstituten«.
Führten bislang Verbände rund um Windräder, Wärmepumpen und Geothermie etwa eher ein Schattendasein, so explodieren gerade deren Geschäftsperspektiven. Gut, der Bundesverband Geothermie muss sich noch mit teilweise dramatischen üblen Folgen der Geothermie auch vor Gerichten herumschlagen. Hunderte von Häusern der Stadt Staufen beispielsweise sind aufgrund missratener geothermischer Anstrengungen unbewohnbar geworden. In München wird prozessiert ebenso wie im Schwabenland.
Denn klar ist: Eine Wärmepumpe allein reicht nicht, es muss das Haus in Plastik eingepackt werden und mit einer Fußbodenheizung versehen werden – die hoffentlich nicht undicht wird. Dann kommt es darauf an, woher die Wärmepumpe ihre Wärme bezieht: draußen aus der Umgebungsluft oder aus der Wärme des Erdbodens oder Grundwasser. Die nutzt die zunehmende Wärme des Bodens aus, in 80 oder 100 m herrschen 10 bis 15 Grad – je nach Untergrund. Durch Rohre fließt eine Sohle und nimmt diese Wärme auf, das System Wärmepumpe transportiert diese nach oben. Die restliche Energie liefert der Strom.
Deutlich geringer ist die Temperaturdifferenz bei jenen Wärmepumpen, die aus der Umgebungsluft ihre Energie beziehen. Bei Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt muss der Tauchsieder die Wärme mit Strom liefern. Vielfach wird bei den Wärmepumpen verschwiegen, dass zusätzlich Strom verbraucht wird, wenn bei Kälte der Einlass zufriert, weil die Feuchtigkeit der angesaugten Luft zu Eis gefriert. Dann heizt der Strom nicht nur das Innere des Hauses, sondern auch draußen den Lufteinlass. Fatal, wenn Häuser nur noch über eine Wärmequelle verfügen, die zudem immer wackliger wird: den elektrischen Strom. Hängen sie alle an dem Tropf der Leitungen, dann können prächtig die Kosten für Strom hochgeschraubt werden, ohne dass die Bewohner von Häusern oder Wohnungen eine Alternative mehr haben.
Der Strom kommt übrigens immer häufiger von Kohlekraftwerken, kein Wunder, dass die Grünen so das Gegenteil von dem erreichen, wozu sie eigentlich angetreten sind: jenen CO2-Ausstoß herunter zu schrauben. Es geht nicht um Wirkungsgrade oder Verbesserungen, es geht um die Durchsetzung von Industrieinteressen. Hinter Carrier Global stehen Blackrock und die Vanguard Group, US-amerikanischer Finanzdienstleister, nach Blackrock der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt.
Und: Gewinner sind auch Gutachter, die im Auftrag von Gerichten Wärmepumpenanlagen untersuchen müssen, die nicht funktionieren oder nicht genügend Wärmeleitung liefern, weil etwa die Wärmelast falsch berechnet wurde. Bis hin zum Krach, den sie nachts in Siedlungen produzieren.