Tichys Einblick
Pusteblumen als Politik

Vorabend der Idiokratie

Spüren Sie auch dieses Unwohlsein, wenn Sie Nachrichten lesen? Sagen Sie sich auch, »das kann doch nicht wahr sein«, und es ist doch wahr? So fühlt sich die kommende »Idiokratie« an, genau so.

© Getty Images

Joe Bauers ist Bibliothekar. Joe ist der durchschnittlichste Mensch, den die US-Armee auftreiben konnte. Als Teil eines Experiments soll Joe eingefroren und nach einem Jahr wieder aufgetaut werden. Doch dann, sonst gäbe es ja keine spannende Story, laufen ein paar Dinge schief. Joe wacht nicht zwölf Monate sondern 500 Jahre später auf. Filmkenner wissen natürlich: die Rede ist vom Film »Idiocracy« mit Luke Wilson als Joe Bauers.

Der Film steigt mit der Illustration eines praktischen Problems ein: Die Intelligenten und Gebildeten bekommen – mindestens laut dem Film – statistisch weniger Kinder als die einfacheren Schichten. Wo das doppelverdienende Akademikerpaar zunächst Karriere macht und 15 Jahre später seine Familienplanung panisch mit künstlicher Befruchtung beginnt, da arbeiten die einfacheren Schichten in derselben Zeit schon an der Enkelgeneration.

Die Welt, die Joe Bauers in 2505 vorfindet, ist mit dem Filmtitel »Idiocracy« perfekt beschrieben (ich übersetze es hier mit »Idiokratie«); es ist eine Herrschaft der Idiotie.

In der Idiokratie zählen nicht harte Fakten, sondern spontane Gefühle. In der Idiokratie zählt nicht die Konsequenz von Handlungen sondern die richtige Haltung – und der Applaus der auf die Idiokratie eingeschworenen Menge.

Vor dem Gericht

Als Joe Bauers aus Versehen aufgetaut wird, sucht er ein Krankenhaus auf, aber das Personal benimmt sich offensichtlich idiotisch (doch seeehr selbstbewusst). Sie sagen coole Sprüche auf, doch sie sind geistig auf dem Stand pubertierender Dreizehnjähriger. Dennoch stellen sie ihm eine Rechnung. Er kann sie nicht bezahlen, da ihm das ihn identifizierende Tatoo fehlt – und so gerät er in die Mühlen der idiokratischen Justiz.

Joe wird in einem offenen Käfig ins Gericht gefahren. Die Menge schreit, pöbelt und wirft klebrige Dinge nach ihm.

Der Richter – auch er ist eine Farce – fragt den Ankläger: »Warum meinen Sie, dass er es getan hat?«

Der Ankläger antwortet im Gestus eines debilen Vorstadthelden: »Schaut ihn einfach mal an!« – Die Menge lacht und johlt. So geht es weiter. Man redet in einer Mischung aus Phrasen, die juristisch klingen sollen, und der Lingo von Jugendlichen aus dem, was wir heute »Brennpunkt« nennen. Argumente und Verstand zählen nicht. Der Prozess ist nicht fair. Der Richter ist nicht unparteiisch, sondern heizt die Stimmung sogar noch an.

Ich fühlte mich an Peinlichminister Heiko Maas und seine Kollegin-in-Amt-Partei-und-Geist Manuela Schwesig erinnert, vor allem an deren krass populistische Äußerungen im Fall Gina-Lisa Lohfink, siehe z.B. spiegel.de, 11.6.2016; zeit.de, 3.9.2016; Merkur.de, 3.9.2016. Das Verfahren in Idiocracy wird danach entschieden, wer am effektivsten an Stimmung und das Bauchgefühl der Masse appelliert – und der Grad möglicher Komplexität ist denkbar niedrig. Der Fall Gina-Lisa Lohfink wurde noch von Gerichten entschieden, doch ganz anders, als »Team Gina-Lisa« und die politischen Anheizer es sich gewünscht hätte; am Ende war es »Gina-Lisa«, die verurteilt wurde: zu 20.000 Euro Strafe wegen Falschbeschuldigung (spiegel.de, 16.11.2017) – Frau Lohfinks mediale wie politische Freunde standen da wie, äh … mir fällt das Wort gerade nicht ein.

Ein bunter Regenbogen

Bevor es Smartphones und anderes digitales Heroin gab, konnte man Kinder hervorragend etwa mit Buntstiften und Papier ablenken. Mit etwas Farbe und Phantasie konnten Kinder ihre innere Welt aufs Blatt bringen. Verschiedene Kinder in verschiedenen Entwicklungsstufen malten verschiedene Dinge. Kleinste Kinder malen Wiese, Sonne und Haus. Größere Kinder versuchen sich an Anatomie und Perspektive.

Am 26.01.2018 twitterte die ARD-Korrespondentin Kristin Joachim:

Auszählungsprobleme bei der #bdk18 der @Die_Gruenen
Claudia Roth malt derweil einen Regenbogen. Ein ganz normaler Grünen-Parteitag. (@KristinJoachim/ archive.is)

Auf dem beigefügten Foto sehen wir tatsächlich Claudia Roth, wie sie ganz versunken einen recht groben Regenbogen malt. Neben ihr liegt flach eine wohl aktuelle Ausgabe der FAZ, rechts von ihr ein iPad mit Zugang zu Wissen, Kunst und allen Nachrichtensites der Welt (so sie dort Internet hat), doch was Frau Roth wirklich in dem Moment zu interessieren scheint, ist das Zeichnen eines Regenbogens mit dicken, kinderfaustgerechten Farbstiften. Es gibt Begriffe dafür, wenn Erwachsene sich wie kleine Kinder benehmen, und »angemessenes Verhalten einer Vize-Bundestagspräsidentin« ist keiner dieser Begriffe.

Claudia Roth steht symbolisch für die Eigenschaft der Grünen, sich politisch an die kindischste Seite im Wähler zu wenden, doch es ist nicht Frau Roth allein. Erinnern Sie sich an die »Grünen Teletubbies« im Bundestag? Von unseren Steuergeldern reich finanzierte EU-Abgeordnete der Grünen präsentieren sich wie die Kinder, für welche Schulen immer Extra-Fördergelder bekommen, und nein, nicht aufgrund ihrer Begabung (YouTube). Es sind nicht nur die Granden! Schon die Parteijugend der Grünen appelliert an das Einfachste im Menschen. Extra amüsant sind etwa die Gespräche des grandios stoischen Jan Fleischhauer mit Junggrünen, die den Kapitalismus abschaffen wollen.

Entgegen dem linken Zeitgeist könnte man es für in-dubio-pro-reo (im Zweifel für den Angeklagten) halten und vermuten, dass das kindische Gebaren der Grünen nur Marketing-Fassade ist, und man sich, wenn es darauf ankommt, wieder der für die Staatskunst notwendigen Ernsthaftigkeit zuwendet, doch die Erfahrung belehrt uns des schmerzhaften Gegenteils.

Nachwuchs für die Idiokratie

Grüne sind parteigewordene Gutmenschen, und das ist nicht (nur) eine Beschimpfung, es ist eine philosophische Eigenschaftszuschreibung.

Ein Gutmensch ist ein radikalisierter Gesinnungsethiker, das heißt, dass er nicht die Folgen seiner Handlungen zum ethischen Maßstab macht, sondern das ethische Bauchgefühl, das ihn bei der Handlung erfasst. Grüne fordern – und wo sie können: entscheiden – oft Dinge, die in der Konsequenz übel sind, aber sie finden sich dennoch ethisch gut , denn es fühlte sich (etwa durch Gruppendruck, durch Marketing oder durch blanken Populismus) »richtig gut« an, die Forderung zu stellen.

Ich kann mich erinnern, als meine Tochter im damals Rot-Grünen NRW eingeschult wurde. Ich war bald reichlich verwundert, als wir erfuhren, dass die Kinder via »Schreiben nach Gehör« lernen sollten. Das Pferd wurde »Fert« geschrieben und die Konfitüre lieber gar nicht. Es gab zu aller Zeit viel Kritik an dieser Methode, welche linksgrüne Ideologen natürlich abschmetterten. Sie argumentierten mit irgendeiner Reformpädagogik, doch mir scheint die wahre Logik zu sein: Es ist unangenehm, Kindern ihre Fehler vorzuhalten, also ist es auch ethisch falsch – das ist Gutmenschen-Logik. Als ich sah, wie meine Tochter hilflos durchs Labyrinth der deutschen Wörter stolperte, begriff ich drastisch und hautnah, wie grausam die ach-so-niedliche Idiokratie »mit bester Absicht« ist.

»Schreiben nach Gehör« trennte die Klasse messerscharf in zwei Gruppen: Auf der einen Seite die Kinder, wie unsere, wo Eltern und auch Großeltern aushalfen, um die aktive Vernachlässigung durch heimische Nachhilfe wieder auszugleichen – und die anderen Kinder bildeten eben die Gruppe, die Pech hatte, und die bis heute mit der Rechtschreibung kämpft. Was Hänschen nicht lernt, dafür kann sich Hans dann bei grünen Ideologen bedanken.

Doch, es war nicht nur die Gutmenschen-Rechtschreibung, pardon: Rähtsraibunk! Noch grausamer wurde es bei den diversen grünen Experimenten mit Inklusion und Integration: Weil man sich gut fühlt zu behaupten, dass alle Kinder gemeinsam lernen können, folgert der grüne Gutmensch, dass es auch möglich sein muss. Die reale Folge kann sein, dass ganze Klassen zurückbleiben aufgrund einiger weniger lernschwacher Schüler – während diese grausam überfordert sind und von den »normalen« Kindern gemieden werden. Und: Kleine Menschlein sollen für »Zwölfjährige« mit Bartwuchs die Sozialarbeiter spielen – und wenn man das nicht gut findet, ist man … ach, Sie wissen schon. Im aktuellen Wahlprogramm wollen die bayerischen Grünen »Schulen öffnen für die Einwanderungsgesellschaft«. Und wenn man es doof findet? Dann schlägt dich die ganze Härte der Schulung in »interkulturellen und antirassistischen Themen«.

Wo Grüne die Politik bestimmen, ist die Bildung von Kindern durchschnittlich schlechter – und ja, es hat mit der Partei zu tun: Nachdem Baden-Württemberg einen grünen Ministerpräsidenten bekam, musste sogar der stramm linke Spiegel notieren: »Baden-Württemberg schmiert ab« (spiegel.de, 28.10.2016). Wo Grüne mitregieren (selbst wenn sie SPD-lern das offizielle Amt überlassen), da können Kinder auch in der dritten Klasse nicht schreiben und Lehrer fürchten um ihr Leben. Doch man kann nicht sagen, dass Grüne keine Initiative in der Bildung hätten, oh nein! In Schleswig-Holstein fordern Grüne jetzt, dass die erste Schulstunde regelmäßig ausfällt (ndr.de, 19.4.2018) – man muss eben Prioritäten setzen.

Kinder und Grüne können grausam sein, und zwar aus denselben Gründen: ihre Logik ist eben die Logik von Kindern, und sie überschauen die Folgen ihrer Wünsche nicht. Wer Grün wählt, wählt die Idiokratie.

Bekenntnis, wenn es genehm ist

Wenn Deutschland aufgrund grüner Spinnerei mal eben ein paar Kraftwerke abschaltet, dann ist das doof, kann aber durch Zukauf von Strom aus dem Ausland ausgeglichen werden. Wenn Kinder benachteiligt werden, weil sie in grüne Bildungsexperimente geraten, dann ist das durch private Initiative ein Stück weit wieder aufzufangen. Manche Kinder wachsen im Krieg auf, manche in Hungergebieten, und einige Kinder haben eben das Pech, in »grüne« Schulen zu gehen – das Leben ist eben nicht fair. – Ja, es gibt Gefährlicheres.

In keinem Gebiet ist grüne Idiokratie so gefährlich wie in gutmenschlichen Illusionen über das Wesen von Religion.

Wären die Grünen nicht hier und da tatsächlich in der Nähe der Macht, wäre es durchaus reizvoll, sich mit ihrer ganz speziellen Wahrnehmung von Ideologie zu beschäftigen. Während extra abgedrehte Grüne selbst in wunderbaren Begriffen wie Heimat und Familie eine Wiederkehr dunkler Zeiten zu erkennen meinen, ist ihre Sicht auf tatsächlich nur bedingt demokratisch daherkommende Gruppen dann doch etwas verklärt.

Wenn es um den Islam geht, erfinden sich Grüne eine Traum-Religion, die es nur in ihrer Fantasie gibt. Grüne wollen den Islam »einbürgern« (welt.de, 5.7.2012), ohne den Islam, findet Göring-Eckardt, wäre es in Deutschland »ganz schön langweilig« (jungefreiheit.de, 18.9.2017), und dass der Islam »zu Deutschland gehört«, da gibt es gar keinen Zweifel (siehe z.B. welt.de, 15.1.2015).

Den ersten Grünen schwant natürlich, dass einige derer, die von ihnen hofiert werden, wenn sie einmal in der Mehrheit sind, die Toleranz wahrscheinlich nicht mit Gegentoleranz beantworten werden. Man erfindet künstliche Begriffe, und riskiert damit sogar, die zu beleidigen, die man schützen wollte. (Was soll »moderater Islam« sein, ein »Islam light« mit Arbeitsgruppen statt Sharia? Was soll »europäischer Islam« sein – ein Islam, der sich weniger ernst nimmt als der Islam in Mekka?) Man wirft alte eigene Prinzipien wie selbstverständlich weg, von Frauen- bis Schwulenrechten, damit nur die eigene Eiapopeia-Welttheorie nicht zusammenbricht. Der Weg in die grüne Idiokratie ist komfortabel, der Aufenthalt darin umso weniger.

Manche unangenehme Wahrheit wird erst hörbar, weil sie unausgesprochen bleibt und die so entstandene Lücke schreit – in der grünen Denkwelt ist in dieser Hinsicht ein wahres Gebrüll.

Der Konflikt zwischen Ideologie und Demokratie, also etwas, was ernsthafte(re) Experten als Jahrtausendkonflikt ansehen, wird im Wahlprogramm der bayerischen Grünen mit einem kargen Satz abgehandelt:

Von allen Religionsgemeinschaften und Verbänden erwarten wir ein klares Bekenntnis zum Grundgesetz. (gruene-bayern.de)

Die feige Verdruckstheit der Bayerngrünen ist noch nicht einmal das größte Problem, und man könnte tatsächlich fragen, welche Religionen denn Anlass waren für diese verzagte Forderung; dieser Satz hat ein weit größeres Problem. (Hinweis: Wenn Sie im Internet nach dem Wahlprogramm der Bayern-Grünen suchen, sollten Sie aufpassen: Deren Wahlprogramm trägt den Titel »Mit uns die Zukunft«, und man sollte es nicht mit der Broschüre »Mit uns in die Zukunft« der Republikaner verwechseln.)

Das vollständige Kartenhaus der Grünäugigkeit in Bezug auf den Islam fällt mit einer einzigen Gegenfrage in sich zusammen: Liebe Grüne, Sie erwarten ein klares Bekenntnis zum Grundgesetz – doch was soll der Staat tun, wenn eine Gemeinschaft dieses Bekenntnis nicht abgibt, in Theorie wie in Praxis? Was, wenn eine Gruppe unmissverständlich sagt, dass sie niemals ein menschengemachtes Gesetz über die Gebote ihres Glaubens stellen würde, was soll der Staat dann unternehmen? – Sind Sie zu staatlichen Sanktionen bereit, wenn eine Religion ihre eigenen Gebote über deutsche Gesetze stellt? Wenn ja, zu welchen Sanktionen, an wem und durch wen? Wann bringen Sie die entsprechenden Gesetzesentwürfe ins Parlament ein?

Nein, die Grünen werden das Grundgesetz nicht gegen eine Religion durchsetzen, denn das würde sich »unangenehm« anfühlen.

Das Religionsbild der Grünen ist eine Mischung aus einem kindischen »im Herzen sind doch alle gut« und einem gefährlichen »mit Willkommenskultur wird alles gut«.

U.s.w, u.s.f.

Man könnte die Liste grüner Zukunftsblindheit fortführen. Man könnte von einer Energiepolitik sprechen, die de facto eine De-Industrialisierung zum Ziel hat. Es finden sich sechs Varianten von »rechtsextrem« im Wahlprogramm der Bayern-Grünen, aber null mal »linksextrem« – noch Fragen? Man könnte debattieren, inwieweit sich eine Partei, deren Mitglieder so häufig so offen mit der anti-demokratischen »roten SA« sympathisieren (ich meine: die Antifa) , ernsthaft als »demokratisch« bezeichnen darf. Man könnte erwähnen, dass die Partei, die vor BTX, Gentechnik, Atomkraft, Waldsterben und was-weiß-ich noch Panik verbreitet, die »Original-Angstpartei« genannt werden könnte. Man könnte sich amüsieren, an was für merkwürdigen Pseudo-Wissenschaften die Grünen festhalten, und man könnte nebenbei noch lauter lachen darüber, wie einige Wissenschaftler in diesen den Grünen nahen Pseudo-Sciences offensichtlich unsinnige Arbeiten einschleusten (siehe z.B. bazonline.ch, 5.10.2018), welche im hinteren Teil buchstäblich für den Popo sind. Man könnte und sollte sich gezielt mit idiokratischen Formulierung wie »Willkommenskultur ist der beste Schutz vor Terroristen« beschäftigen (siehe auch: »Es gibt kein Recht auf Dummheit«), denn Sätze von solcher und ähnlicher Naivität sind nicht nur dumm, sondern können auch konkret Menschenleben kosten (siehe auch: »Seid’s ihr völlig deppert?«).

Im Film Idiocracy sagt der Sprecher: »Modern speech had degrated down to a mixture of slang, hillbilly, and grunts.«, frei übersetzt: »Moderne Sprache war degradiert zu einer Mischung von Slang, Hinterwäldlertum und Grunzen.« – Wer mit eingefleischten Grünen redet, erlebt eine ähnliche Mischung von Floskeln und abgedrehtem Soziolekt, siehe etwa dieses doch etwas nervöse Video der Grünen Bayernkandidatin Schulze.

Präsident Nicht Sicher

Die Geschichten, die Hollywood in seinen Filmen erzählt, haben oft ein Happy End. Der Held überwindet die Hindernisse. Er findet Unterstützer und gemeinsam erklimmen sie ein neues Plateau.

Im Film Idiocracy wird Joe Bauers am Ende Präsident. (Er tritt als »Präsident Not Sure« auf, aufgrund eines Computerfehlers zu Beginn des Films … )

Der Film schließt mit einer großen Ansprache von »Präsident Nicht Sicher« (meine Übersetzung):

Wisst ihr, es gab eine Zeit in diesem Land, da galten kluge Leute als cool. Okay, vielleicht nicht cool, aber sie haben Sachen gemacht, wie Schiffe zu bauen, und Pyramiden, und sie flogen sogar zum Mond!

Kennedy brachte den USA das »Mondfahrtprojekt«, die gemeinsame Vision, die besten Ingenieuren und Wissenschaftler der USA auf ein gemeinsames Ziel zu fokussieren. Es klappte. Er sollte es nicht mehr erleben, doch die USA landeten auf dem Mond.

Der Westen bräuchte ein neues Mondfahrtprojekt. Gewissenlose Politiker und rückgratlose Journalisten predigen auf allen Kanälen den Kult von hirnloser Emotion und suizidalem Mitläufertum, und sie nennen es »Haltung«. Wir brauchen ein neues Mondfahrtprojekt, eine Vision, mit deren Hilfe wir die gefährliche Dummheit linker Verantwortungslosigkeit überwinden.

In Bayern sind bald Landtagswahlen. Die Grünen, so scheint es, werden einen großen Erfolg einfahren, dann ist auch Bayern mit Deutschland und Europa auf dem Weg in die suizidale Idiokratie.

Dies ist der Vorabend der Idiokratie, doch es war nicht immer so! Der Westen war nicht zu allen Zeiten so erregt, so dumm, so zukunftsvergessen wie heute! Wir haben einst Bücher gelesen statt Social-Media-Feeds, wir haben argumentiert und gelernt, statt wie betrunkene Esel von einer hysterischen Empörung in die nächste zu torkeln.

Wir waren einst klüger. Werden wir es wieder sein? Können wir es noch? Niemand sagt es besser als Präsident Nicht Sicher:

Menschen haben Bücher geschrieben und Filme; Filme mit einer Story, so dass es dir wichtig war, wessen Hintern es ist und warum er furzt. Und ich glaube, dass diese Zeit zurückkommen kann.

Ja, es ist wichtig, warum Dinge passieren und wie sie zusammenhängen. Es ist wichtig, wessen Hintern mit drin hängt – im Zweifel ist es deiner! Die grünen Bonzen verstehen es fein, sich den Auswirkungen ihrer Ideologie zu entziehen. Wer die Grünen wählt, wählt die Idiokratie.

Ein guter Teil der Bayern wird nächste Woche die Grünen wählen, und dann wird es vielleicht sogar eine Schwarz-Grüne Koalition in Bayern geben (und gefühlt wird sie Tiefgrün-Schüchternschwarz sein, so ist das, wenn man mit Fanatikern koaliert); es würde eine letzte Turnübung sein, vor der CDU-Grüne-Traumhochzeit in Berlin mit AKK als Braut.

Spüren Sie auch diese Übelkeit, wenn Sie heute Nachrichten lesen? Sagen Sie sich auch, »das kann doch nicht wahr sein«, und es ist doch wahr? Das ist, wie sich »Idiokratie« anfühlt, genau das.

Ich bin mir nicht sicher, ob und wie Deutschland da wieder herauskommt; anders als in Hollywood hat die Realität nicht immer ein Happy End – doch, es gilt noch immer: anders als bei Filmen können wir bei unserer Geschichte noch mitreden!


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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