Sie können es nicht lassen. Immer noch faseln öffentlich-rechtliche Moderatoren und ihre Freunde in Medien und Politik etwas von „Flüchtlingen“ – und sorgen so nicht nur dafür, dass dieses Wort gute Chancen hat, zum Unwort zu werden, sondern tragen auch die Verantwortung dafür, wenn nun extremistische Gruppen auf einer neuen Ausländerangst ihre Süppchen kochen werden.
Echte Kriegsflüchtlinge
„Flüchtlinge“ – das waren für mich als Vertreter der Nachkriegsgeneration immer Menschen, die unter unendlichen Opfern ihre Heimat verlassen mussten, weil sie dort an Leib und Leben bedroht waren. „Flüchtlinge“, das waren jene Trecks ostpreußischer Frauen, Kinder und Greise, die im tiefsten Winter über die zugefrorenen Haffs wanderten, dort von russischen Jagdfliegern unter Feuer genommen wurden, im trügerischen Eis versanken – und nachdem sie es vielleicht mit unendlich viel Glück bis nach Gotenhafen/Gdingen geschafft hatten, mit der „Wilhelm Gustloff“ in der eisigen Ostsee versenkt wurden.
„Flüchtlinge“ – das waren und sind jene Menschen, die vor einem mörderischen Regime oder einer religiös-verbrämt agierenden Soldateska anti-zivilisatorischer Horden in Syrien und anderswo ihr angestammtes Heim verlassen mussten und – wenn sie Glück hatten – in halbwegs sichere Nachbarländer fliehen konnten oder sich mangels Geld und anderer Möglichkeiten bis heute irgendwo im Niemandsland dem Zugriff der Mordbanden zu entziehen suchten.
Das war so – bis zu jenem Sommer des Jahres 2015, als unsere Bundeskanzlerin in gemeinsamer Front mit Medien und vor allem links-grüner Politikergarde den Begriff „Flüchtling“ zum Unwort machten. „Flüchtling“, das wurde von jenen, die jeden Andersdenkenden bösartig der „Pauschalisierung“ zeihen, zum Pauschalbegriff für jene überwiegend aus jungen Männern bestehenden Massen, die erfolgreich die „Festung Europa“ stürmten, um von den Wohltaten unserer Sozialsysteme Nutzen zu ziehen.
„Flüchtlinge“ – das waren und sind eben nicht nur und vor allem nicht vorrangig jene Menschen, die an Leib und Leben bedroht ihre Heimat verlassen mussten. Ganz abgesehen davon, dass ein „Flüchtling“ in juristischer Definition schon dann keiner mehr ist, wenn er eine Gegend erreicht hat, in der es für sein Leben keine unmittelbare Bedrohung mehr gibt und vor allem jemand, der es nach Griechenland oder Italien geschafft hatte, ergötzte sich die rot-grüne Pippi-Langstrumpf-Generation, die Deutschlands Politik und Medien dominiert, im beständigen, pauschalen Werfen von Nebelkerzen, die jeden, der legal oder illegal in Deutschland einzuwandern suchte, zum „Flüchtling“ verklärte.
Nur in Deutschland werden alle Immigranten Flüchtlinge genannt: um rationale Stimmen mundtot zu machen
Das Ziel dieser Pauschalisierung lag und liegt auf der Hand: Der dumme Teutone sollte im Mitleid erstickt werden, sollte berechtigte Ängste als Ausdruck einer „rechten Gesinnung“ begreifen und in sich selbst dem unsäglichen Diktat der Pippi-Langstrumpf-Träumer unterwerfen. „Refugees-welcome“ – welch eine Idiotie, wenn sie nicht differenziert zwischen denen, die wirklich um ihr Leben fürchten mussten und jenen, die als Trittbrettfahrer die Naivität der Gastgeber erbarmungslos ausnutzten und ausnutzen!
Köln, so lamentieren jetzt viele dieser Naivlinge, habe „alles verändert“. Nein, Köln hat überhaupt nichts verändert. Denn jeder halbwegs intelligente Mensch, der sich mit den Kulturen südlich des Mittelmeers beschäftigt hat, musste wissen, was da auf Deutschland zukommt. Jeder, der die Bilder der jungen Männer betrachtete, die sich teilweise mit Gewalt ihren Zugang ins gelobte Land erkämpfen wollten, musste wissen, dass dort nicht nur verfolgte Schafe vor den Toren standen, sondern auch Wölfe darunter waren.
Mit der Pauschalisierung des „Flüchtlings“ wurden auch jene zu vorgeblich verfolgten Opfern, die vielleicht in ihren Herkunftsländern deshalb zu „Flüchtlingen“ wurden, weil sie als Täter selbst zuvor unendlich viele Menschen zu Flüchtlingen gemacht hatten. Zu „Flüchtlingen“ wurden auch jene, die aus sicheren Ländern wie Marokko oder Algerien stammten und denen es um nichts anderes ging, als sich selbst ein großes Stück vom angeblich immerwährenden Kuchen des europäischen Wohlstands abzuschneiden. Ein Wohlstand, zu dem aus der Sicht jener „Flüchtlinge“ es dank einer religiös-traditionell begründeten, archaischen Sexual-Stigmatisierung offensichtlich auch gehörte, sich jede „Hure“ nach Belieben zu eigen machen zu können. Und solche „Huren“ – das durfte ich bereits als Jugendschöffe in den Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts lernen – sind für manch einen hormongesteuerten, jungen Mann aus diesen Kulturkreisen eben auch alle Frauen, die es wagten, sich „unzüchtig“ bekleidet in der Öffentlichkeit zu zeigen.
Allein ein Blick auf die unerträglichen Zustände in Ägypten oder auch Indien, in denen Massenvergewaltigungen für manche fast schon eine Art Volkssport zu sein scheint, hätte reichen müssen, um zu erkennen, dass es eben nicht nur „Flüchtlinge“ waren, die dort nach Europa strömten. Allein schon dass zigtausende junger Männer, denen ihre sozial-religiöse Prägung die Onanie zur Todsünde und die Frau zum Sachgegenstand der eigenen Begierde werden lässt, auch eine Gefahr für „unsere“ Frauen darstellen können – darüber mochte keiner der Flüchtlings-Euphoriker auch nur im Traum nachdenken. Dabei hätte der gesunde Menschenverstand selbst dann zu dieser Erkenntnis ausreichen sollen, wenn man von den gesellschaftlichen Umständen und Denkweisen in den Herkunftsländern nicht die geringste Ahnung gehabt hat.
Köln hat den emotionalen Schleier weggezogen
Köln hat insofern überhaupt nichts verändert. Es hat nur die Decke weggezogen vom in wohlmeinende Nebelkerzen gehüllten Unvermeidlichen. Es hat die wohligen Träume der Berufsträumer von einem besseren, liebenswerten Fantasy-Roman, von einer weltweiten Gemeinschaft „anständiger“ Menschen nicht nur platzen, sondern zum Alptraum werden lassen. Plötzlich und in ihrer unendlichen Naivität wie von einem Donnerschlag getroffen werden sie mit Tatsachen konfrontiert, die ihr idealisiertes, unrealistisches Weltbild nicht vorsieht und nicht verkraften kann. Da wird dann, nach Entschuldigungen suchend, von „allen Männern“ als potentiellen Vergewaltigern gefaselt, bricht sich bei der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth ein offenbar tief verankerter Rassismus Bahn, wenn sie in der „WamS“ darüber räsoniert, dass nun die „rechte“ Hatz auf „nicht-weiße“ Männer beginne. Das, Frau Roth, hatten wir schon mal, als alle Juden und jüdischen Deutschen als nicht arische Semiten zu „nicht-weißen“ Menschen erklärt wurden. Ihre Anleihe aus nationalsozialistischem Gedankengut ist unerträglich.
Doch das ist nur die Oberfläche derjenigen, die in ihrer Gutmenschelei nicht begreifen können, nicht begreifen wollen, dass sie einem lebenslangen Traum aufgesessen sind. Die Realität ist eben, dass mit jenen Menschen, die als pauschalisierte „Flüchtlinge“ in Scharen zu uns gelassen wurden, auch zahlreiche Menschen kamen, die nicht nur keinerlei juristisches Recht haben, sich bei uns aufzuhalten, sondern die aufgrund der ihnen seit frühester Kindheit eingeimpften Sozialisierung meilenweit davon entfernt sind, unsere Maßstäbe des zivilisierten Zusammenlebens auch nur im Ansatz nachvollziehen zu können.
Ich will an dieser Stelle nicht darüber nachdenken, wer und warum von Afghanistan bis Marokko die Gerüchte verbreitet hat, in Europa, in Deutschland sei jeder Zuwanderer willkommen, würde umgehend mit Haus und Wohnung ausstaffiert. Es reicht völlig die Feststellung, dass die öffentliche Flüchtlingseuphorie von „Wir schaffen das“ bis „Refugees welcome“ ihren Teil dazu beigetragen hat, eine Völkerwanderung bislang ungeahnten Ausmaßes zu befördern.
Ja, vielleicht schaffen wir es tatsächlich. Aber nur dann, wenn endlich alle die Augen öffnen und sich nicht länger im beglückenden Kollektiv der Selbsthypnose Pollenkleister in die Hirne tröpfeln. Wir schaffen das, wenn wir endlich wieder zu unseren rechtsstaatlichen Grundsätzen zurückkehren und nicht länger schon unseren Sicherheitskräften in vorauseilendem Gehorsam die Fesseln einer um jeden Preis zu vermeidenden „Ausländerfeindlichkeit“ anlegen. Wir schaffen das, wenn wir jedem Zuwanderer konsequent und ohne Ausnahme klarmachen, wer hier als Asylsuchender antritt oder Asyl erhält, verliert jeglichen Bleiberechtsanspruch ohne weiteren Rechtsweg, wenn er gegen unsere Gesetze verstößt. Wir schaffen das, wenn die Behörden endlich konsequent und ohne „Pro-Asyl“-PR agieren und unseren Staat vor den Sozialschmarotzern schützen, die sich an verschiedenen Orten anmelden oder von ihren vorgeblich alleinstehenden Zweit- und Drittfrauen leben.
Ordnung und Vernunft schaffen es
Aber wir schaffen es nicht, wenn wir weiter so tun, als sei das alles eigentlich ganz normal und nur einer menschlichen Zufälligkeit geschuldet. Wir schaffen es auch nicht, wenn unser Bundesminister der Justiz statt klarer Fakten und Erkenntnisse mit Vermutungen das Volk beglückt. Vor allem aber schaffen wir es nicht, wenn die wohlmeinende Verschwörergemeinde aus Politik und Medien weiterhin pauschal von „Flüchtlingen“ schwafelt, statt klar und deutlich zu differenzieren, wer wirklicher Flüchtling, wer Wirtschaftsmigrant und wer tatsächlich nur Schmarotzer ist.
Das kollektive Wohlfühlen durch öffentliches Sand-in-die-Augen-streuen muss vorbei sein. Das sollte nach Köln auch dem noch so hartnäckigsten Träumer bewusst werden. Vor allem aber sollten wir alle begreifen, dass wir mit dieser Flüchtlings-Pauschalisierung jenen den Boden bereitet haben, die vorgeblich von Rechts (denn nicht nur die angeblich linke Frau Wagenknecht bläst ja schon in ähnliche Hörner) ihre ausländerfeindlichen Süppchen kochen wollen.
Wer einen Kriminellen öffentlich zum bemitleidenswerten „Flüchtling“ macht, darf sich nicht wundern, wenn der wirkliche Flüchtling – und am Ende jeder Mitbürger nicht-deutschen Aussehens – im Bewusstsein vieler zum Kriminellen mutiert. Das allerdings würde unser Gemeinwesen in seinen Grundfesten erschüttern und zahllose Unschuldige zu Opfern werden lassen.
Multikulti, liebe linksgrüne Traumtänzer, war nicht einmal Gestern. Es war immer nur ein Traum. Denn wer in Deutschland lebt, um unseren Wohlstand zu genießen, der muss begreifen, dass dieser Wohlstand maßgeblich ein Resultat unserer europäischen Kultur ist. Wer diese Kultur ersetzen möchte durch eine andere, der wird dann auch in Zuständen leben müssen, wie sie in diesen anderen Kulturen herrschen. Ich will das nicht.