Das Jahr neigt sich mit Weihnachten und Silvester dem Ende zu. Es ist die Zeit von Feiern und Bilanzieren, von Besinnlichkeit und guten Vorsätzen. Für Christen ist es auch die Zeit der Vergebung und Versöhnung – im Kerzenschein des Weihnachtsbaumes sollte Frieden einkehren zwischen den Menschen. Wenig später, unter dem funkelnden Feuerwerk der Silvesternacht mit Goldregen und Silberfäden am Himmel schwört man sich, gute Vorsätze im kommenden Jahr umzusetzen.
Wir haben uns ein paar Gedanken gemacht, wem wir versuchen sollten, zu verzeihen und welche Vorsätze sie sich zu Herzen nehmen sollten.
Christian Lindner (FDP): Ihm zu verzeihen ist verdammt schwer. Schließlich hat er drei Jahre lang mitgemacht! Drei Jahre in einer Koalition, deren Politik das Land nicht nur wirtschaftlich ruiniert hat. Wenn dann doch wenigstens der gute Vorsatz fürs kommende Jahr eingehalten werden würde: auch FDP-Politiker sind als Diener und Dienstleister der Bürger in erster Linie dem Wohl der Nation verpflichtet – und niemand anderem, auch nicht der eigenen Karriere.
Robert Habeck (Die Grünen): Er müsste ihm Büßerhemd vor der ganzen Nation stehen. Ein Wirtschaftsminister, der mit seiner Transformationspolitik den Wohlstand der Bevölkerung massiv gefährdet und der mangels ökonomischer Kompetenz nicht einmal Klima-Ziele erreicht, sollte sich angesichts des Scherbenhaufens in Demut und Bescheidenheit üben. Der Kinderbuchautor könnte sich vielleicht vornehmen, 2025 auf die absurde Kanzlerkandidatur zu verzichten und sich stattdessen ehrlich und klar als Repräsentant einer radikal-grünen Lobby den Wählern stellen.
Alice Weidel (AfD): Ihr zu verzeihen sollte angesichts all der blinden Feindseligkeit und üblen Verleumdung ihrer Person durch Medien und Politik („Nazi“, SPD-Chef Lars Klingbeil) relativ leicht fallen – wäre da nicht ihre Hilflosigkeit gegenüber braunen Elementen in der Partei und ihre offensichtliche Nachsicht gegenüber dem brutalen Diktator Vladimir Putin. Für 2025 könnte sie sich den römischen Senator Cato zum Vorbild nehmen, und jede Rede beenden mit: „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jeder, der mich Nazi schimpft, nur Angst vor inhaltlicher Auseinandersetzung hat – schließlich verabscheuen wir die Nationalsozialisten ebenso wie jeder andere anständige Mensch“.
Sarah Wagenknecht (BSW): Die Liste der Sünden gegenüber den Idealen von Freiheit und Marktwirtschaft ist lang, sie reicht von der Nähe zum russischen Imperialismus über den Hass auf Israel und die USA bis hin zu Verstaatlichungs-Phantasien. Am ehesten verzeihen ihr noch Intellektuelle angesichts ihrer profunden Bildung und brillanten Rhetorik, beides findet man heute bei deutschen Politikern eher selten. Sie könnte sich für 2025 vornehmen, ehrlich Ross und Reiter ihrer Gedankengänge zu nennen: Karl Marx und Vladimir Putin.
Elon Musk (Genie): Er würde sicher gerne Vergebung erlangen von seinem Sohn, der heute als „Frau“ nichts mehr von ihm wissen will. Vielleicht denken auch seine verschiedenen Frauen, von denen er elf Kinder hat, dass dieses unternehmerische Genie privat für allerhand um Vergebung bitten müsste. Musk sollte auch wegen seiner Ungeduld und Vorschnelligkeit (beispielsweise beim Weiterleiten von Fake News) in sich gehen. Ansonsten muss er nicht viel büßen – eher sehr viel seinem Schöpfer danken, der es ihm erlaubt hat, die Welt auf vielfältige Weise zu einem besseren Ort zu machen. Womit auch der Vorsatz 2025 klar ist: weitermachen!
Papst Franziskus (Pontifex): 1,4 Milliarden Katholiken müssten ihm verzeihen, die falschen Brücken zu bauen: die päpstliche Nachsicht gegenüber dem aggressiv-expansiven Islam und barbarischen Palästinensern, seine kaum verhohlene Abscheu vor den USA und Israel, vor dem „Kapitalismus“ und dem „Neokolonialismus“, auch vor manchen guten Traditionen, müssen seine Amtsvorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. auf ihren himmlischen Wolken ganz schrecklich traurig machen. 2025 wäre ein guter Zeitpunkt, als 88-Jähriger dem Vorbild Benedikts zu folgen und abzutreten.
Ajatollah Ali Chamenei (Religionsführer Iran): Wahre Christenmenschen würden diesem mächtigen Feind des Friedens, der Freiheit und der Menschenwürde vergeben können; dem Normalsterblichen im christlichen Abendland mit weniger gefestigtem Gottvertrauen fällt es schwer, Nachsicht mit diesem düsteren Drahtzieher von Terrorismus und Barbarei zu üben. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass der Jahreswechsel für persische Schiiten gar nicht ansteht, fällt die Vorstellung schwer, Chamenei könnte Buße tun wollen: Selbstgeißelung allerdings wäre diesen Religionsfanatikern ebenso wenig fremd wie der süße Märtyrertod – durchaus realistische Optionen für einen einsichtig gewordenen Gotteskrieger.
Bischöfin Kirsten Fehrs (EKD-Ratsvorsitzende): Um Verzeihung bitten muss sie die 18 Millionen Protestanten kaum, die meisten sind wohl genauso auf dem säkular-politisierten Irrweg wie die oberste Repräsentantin der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wenn Predigten und Kirchentage näher am Grünen-Programm zu sein scheinen denn an der Frohen Botschaft, dann gibt es nur eine einzige Instanz, bei der Frau Fehrs um Vergebung bitten könnte. Für 2025 wäre es kein schlechter Vorsatz, mehr dem Neuen Testament als den neuzeitlichen Theologinnen und Pfarrerinnen zu folgen – obwohl auch Theologen die Feminisierung und Politisierung der EKD vorantreiben.
Harpe Kerkeling (Komiker): Auch ein begnadeter Autor und phantastischer Humorist wie er sollte in sich gehen, wenn es blind „gegen rechts“ geht. Als Homosexueller und eigenwilliger Individualist sollte er die beängstigend intolerante Kultur vieler Migranten und die Gnadenlosigkeit der woken Kultur gegenüber Andersdenkenden erkennen. Man möchte ihm seine trügerische Sehnsucht, zu den vermeintlich „Guten“ zu zählen, gerne verzeihen – wenn er denn 2025 die Menschen einfach nur weiter gleichermaßen unterhält und nachdenklich stimmt, sich aber ein bisschen sachlicher mit dem aktuellen Kulturkampf in der Welt auseinandersetzt. Vielleicht ein bisschen mehr lesen?
Jan Böhmermann (Aktivist): Vermutlich wäre weniger das weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer als vielmehr der harte, kalte Beichtstuhl der richtige Ort, um wegen all der Diffamierungen, Verleumdungen, Verdrehungen und Manipulationen, alle im Gewand sogenannter „Comedy“ oder „Satire“, um Vergebung zu bitten. Selbst wenn ein herzensgütiger Priester alles für verzeihlich hielte, an der Tatsache des miesen, selten irgendwie erheiternden Programms dieses giftigen Polit-Clowns würde sich nur etwas ändern, wenn er 2025, gerne mit all seinem Geld vom ZDF, auf eine ferne Insel zöge – auf dass sich niemand mehr in der Medienbranche seiner kollegialen Zugehörigkeit schämen muss.