TE-Leser wissen längst um den Unsinn und um die Auswüchse von „Gender Mainstreaming“. Regelmäßig haben wir hier etwa über die Verrücktheiten einer „gendersensiblen“ Blähsprache berichtet, die mittlerweile in zig Broschüren von Kommunen, Universitäten, Kirchen, NGOs und Co. verbreitet wird und einen erheblichen Teil der Medien inklusive der Öffentlich-Rechtlichen infiziert hat: Bürger*innen, Bürger_innen, Bürger:innen, Bürger/innen, BürgerInnen, Fußgehendenbrücke, Backendenhandwerk, Studierendenfutter ….
Ursula von der Leyen wollte zeitgeistig immer schon ihrer Zeit voraus sein und damit glänzen. Insider erklären das mit ihrer vormals untergeordneten Rolle als „Röschen“-Schwester von fünf älteren Brüdern und als Fortsetzung ihres Bemühens, die Aufmerksamkeit des Vaters, des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (CDU), zu gewinnen.
Was hat sie dafür nicht alles in Kauf genommen: erst ein Studium der Archäologie, dann der Volkswirtschaft, dann der Medizin. Apropos Medizin: Ihre Dissertation des Jahres 1990 trägt den gigantischen Titel: „C-reaktives Protein als diagnostischer Parameter zur Erfassung eines Amnioninfektionssyndroms bei vorzeitigem Blasensprung und therapeutischem Entspannungsbad in der Geburtsvorbereitung.“ Über den wissenschaftlichen bzw. praktischen Nährwert der 70-Seiten-Arbeit wissen wir nichts, aber 2015 dokumentierte das Projekt VroniPlag, dass sich in dieser Dissertation auf 27 von 62 Seiten Textübernahmen fanden, die nicht als solche gekennzeichnet sind. Eine Ombudsstelle der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entschied am 9. März 2016, dass von der Leyen ihren Grad behalten darf, da es sich um einen minderschweren Fall handele. Die Kommission stellte freilich fest, dass ein Fünftel der Arbeit fehlerhaft sei und Plagiate enthalte. Zur Dissertation von 1990 passt eine andere Ungereimtheit: Lange Zeit behauptete von der Leyen, zwischen 1992 und 1996 an der Stanford-Universität tätig gewesen zu sein. Die Universität hat dies 2015 explizit nicht bestätigt.
Ende 2019 wurde von der Leyen urplötzlich – ohne bei den „Europa“-Wahlen vom Frühjahr 2020 Kandidatin für dieses Amt gewesen zu sein – als Präsidentin der EU-Kommission nach Brüssel befördert. Ob Macron das nach einem schönen Rüstungsdeal mit der deutschen Verteidigungsministerin durchgesetzt hat, oder ob Merkel eine (vormalige) Rivalin entsorgen oder für den entgangenen, von ihr selbst inständig erhofften Posten einer Bundespräsidentin trösten wollte? Egal!
Was hat vdL bislang außer einem politischem ADHS-Syndrom (ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) und hochkarätiger Selbstdarstellungsmanie bislang an Spuren hinterlassen? Politisch einen Ausstieg aus CDU-Grundsätzen nach dem anderen: ein neues Familienleitbild, eine Ehe für alle, eine heruntergewirtschaftete Bundeswehr. Und eben: Gender Mainstreaming!
Das Berater-Unwesen freilich setzte von der Leyen in Brüssel umgehend fort. Ein eigener Imageberater musste her, und der US-Investor Blackrock hat auch schon Aufträge bekommen. Gelernt ist eben gelernt. Das große Rad dreht von der Leyen freilich politisch: Ein „Green Deal“, mit zwei Billionen dotiert, musste her; das Ziel soll sein, dass Europa der erste klimaneutrale Kontinent werde. (Ob vdL berücksichtigt hat, dass mehr als die Hälfte der rund 10 Millionen Quadratkilometer umfassenden europäischen Landmasse zu Russland, der Ukraine und Belarus gehört? Oder kann vdL – wie viele andere auch – Europa und EU nicht auseinanderhalten?)
Ein „Aktionsplan für eine Trendwende im Kampf Rassismus“ ist angesagt, ebenso eine „Strategie zur Gleichstellung von LBGTIQ in der EU“. (LBGTIQ = lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, nichtbinär, intersexuell und queer Personen).
So schließen sich die von-der-Leyen’schen Gender-Kreise nach rund 15 Jahren!