Eigentlich steckt sie als eine Art AZUBI-Verteidigungsministerin noch mitten in der Lehre. Das Gesellenstück ist in weiter Ferne, der Meisterbrief ohnehin. Und da wird sie schon für den höchsten zivilen Posten in der internationalen Militärpolitik gehandelt. Das wissen zumindest zahlreiche deutsche Blätter zu berichten: Frau von der Leyen („vdL“), vom Papa und damaligen Ex-Ministerpräsidenten Ernst Albrecht „Röschen“ genannt, so heißt es, könne 2019 Nato-Generalsekretärin werden.
Nun ja, wenn das ein Kriterium ist, dann hat sogar von der Leyens Nach-Nach-Folgerin als Familienministerin, Manuela Schwesig (SPD), gute Chancen. Immerhin hat die jetzige Ministerpräsidentin von Meck-Pomm ganz aktuell ihre eigene Partei aufgefordert, mehr für die Karrieren von Frauen zu tun. Dafür scheute sie sich nicht einmal, ihren SPD-Vorsitzenden Martin Schulz frauenpolitisch ein „Ungenügend“ zu verpassen.
Aber egal: Nicht selten bewahrheitet sich selbst bei der Besetzung von hohen Staatsämtern der Grundsatz, dass sich Qualität und Quote reziprok verhalten. Man könnte im Fall der geschäftsführenden IBuKin (Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt) und ihren offensichtlichen Ambitionen auch das Peter-Prinzip bemühen.
Nato-Generalsekretärin, wow! Dieses offenbar bewusst gestreute Gerücht lässt manche Spekulation zu. Will Merkel UvdL loshaben? Will UvdL auf Nummer sicher gehen, dass sie zumindest für eine gewisse Zeit noch Chefin im Bendlerblock und auf der Hardthöhe bleibt? Denn ohne diesen Posten geht’s wohl sicher nicht nach Brüssel. Will vdL davonlaufen, weil die Truppe dauerhaft mit ihr fremdelt? Weil die Truppe nicht gegendert werden will?
Möchte von der Leyen mit einer lancierten Personalie gegen die friedens- und „no border“-bewegten Jamaika-Grünen durchsetzen, dass Deutschland doch mehr internationale Verantwortung übernimmt und zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgibt? Bislang sind es gerade eben 1,2 Prozent. Oder ist hier einfach mal wieder der Ehrgeiz mit jemandem durchgegangen, der sich im Frühsommer 2010 nach dem Rücktritt Horst Köhlers schon als Bundespräsident(in) fühlte?
Der Nachwuchs bleibt aus. Die Motivation der Soldaten aller Ränge ist im Keller, seit sie von ihrer Ministerin in Macherpose schnoddrig und zu Unrecht an den Pranger gestellt wurden. Und bezeichnenderweise spielt die Bundeswehr bei den Schwampel-Sondierungen keinerlei Rolle. Sitzt etwa vdL nicht mit am Tisch oder studiert sie währenddessen bereits Brüsseler Wohnungsanzeigen? Von den Reibereien, die vdL jüngst mit Äußerungen über Polen (Nato-Mitglied Polen!) verursacht hat, ganz zu schweigen.
Von der Leyen wurde am 8. Oktober 1958 in Brüssel geboren, feiert sie dort nächstes Jahr ihren Sechzigsten?