Wer 1991 lebte und die Nachrichten verfolgte, dem haben sich die Bilder der schwarzen Rauchsäulen über den brennenden Ölfeldern von Kuwait ins visuelle Gedächtnis eingebrannt. Als die irakischen Truppen zurückwichen, setzten sie die kuwaitischen Ölquellen in Brand (siehe z.B. zeit.de, 25.11.2016). Es war die Taktik der verbrannten Erde: Wenn sie schon unfreiwillig gehen mussten, wollten sie so viel langfristigen Schaden wie möglich hinterlassen.
»Verbrannte Erde« ist nicht nur eine Kriegstaktik, es ist auch eine Metapher für Handlungen, die nicht nur im Augenblick schaden, sondern die auch auf Jahre und Jahrzehnte verhindern, dass es besser wird. Merkels Politik ist mit der Metapher »verbrannte Erde« präzise beschrieben.
Die Unterwerfung
Gestern war Merkel bei der UN zu Gast. Deutschland hat gemeinsam mit Diktatoren und anderen lupenreinen Demokraten den UN-Migrationspakt angenommen (siehe z.B. welt.de, 10.12.2018). Es ist die Vollendung des merkelschen Werkes. Merkel lässt sich in Marrakesch von Undemokraten und UN-Demokraten in goldenen Palästen feiern. Merkel lässt sich glücklich grinsend von Marokkos Regierungschef Othmani zum Abendessen einladen (siehe bild.de, 10.12.2018). Die Partei dieses Herren wird von Beobachtern als »nationalistisch« bis »islamistisch« eingeschätzt.
Was ist der UN-Migrationspakt, wenn nicht die Kodifizierung von Merkels Selfie-Welteinladungs-Politik? Mit dem Migrationspakt spricht Deutschland eine informelle Quasi-Einladung an – seien wir realistisch – alle Muslime weltweit aus, nach Deutschland zu kommen. Merkel stellt sich – und damit Deutschland – gegen Länder wie Israel und USA, und sie paktiert mit Ländern wie Saudi-Arabien und Somalia.
Man sagt ja, dass die Nachrichten heute immer schneller auf einen einprasseln, doch heute übertreffen sich die Agenturen: Deutschland ist das Land, dessen Flagge die Kanzlerin wie angeekelt wegwarf, und dieses Land wurde heute von ihr dem Migrationspakt unterworfen – und an exakt demselben Tag erscheint eine neue, EU-weite Umfrage mit düsterem Ergebnis:
89 Prozent der Befragten – in Europa und Deutschland – sehen den Judenhass in den letzten fünf Jahren im Aufwind. Am häufigsten konstatierten dies Juden in Frankreich (93 Prozent), am seltensten Juden in Ungarn (71 Prozent). (bild.de, 9.12.2018)
Und weiter:
In keinem Land haben so viele Juden antisemitische Belästigungen erlebt wie in Deutschland. (bild.de, 9.12.2018)
Es wird längst in Deutschland gemunkelt, dass die Behörden womöglich regelmäßig muslimischen Antisemitismus unter »rechts« verbuchen – es ist politisch korrekt so und dient den fragwürdigen Gegen-Rechts-Propaganda-Budgets und ihren tausenden Nutznießern. Diese EU-Umfrage ergibt, was jeder, der nicht linksverblendet ist oder von linken Lebenslügen seine Existenz bestreitet, bereits wusste: Es sind wohl nicht »Rechte«, welche die größte Zahl der antisemitischen Belästiger stellen, mit Abstand nicht.
Wenn Deutschland wirklich aus dem Dritten Reich gelernt hätte, wie immer wieder beteuert wird, wenn Politiker wie die Zerstörerin Merkel und Peinlichminister Maas es mit ihrem »nie wieder« auch ernst meinten, müssten sie nicht logischerweise mehr wie Orban werden und weniger wie Macron?
Von historischer Dimension
Ich habe stets versucht, mich davon fernzuhalten, über Merkels Motivation nachzudenken. Es spielt für die Bewertung politischer Entscheidungen keine Rolle, warum sie getroffen wurden, sondern wie sie sich auf Land und Leben auswirken. Ein Politiker, der aus vorgeblich edler Motivation seinem Land schadet und das Leben der Bürger riskiert, der unterscheidet sich ja moralisch nicht von einem Sektenführer, der seine Anhänger in den Suizid treibt, weil er glaubt, sie so »befreien« zu können – was auch immer das bedeutet.
Ich habe stets versucht, keine Spekulationen über Merkels Motivation anzustellen, doch dieser Tage frage ich mich schon, was sie treiben könnte, doch ihr Verhalten lässt mich zweifeln, ob sie wirklich nur eine »Getriebene« (nach Robin Alexander) war.
Eine lustig-pointierte Internet-Weisheit (für Kenner: ein Meme) besagt:
If you gonna fuck up, fuck up so bad that people wonder, how you did it. (Quelle: 9gag.com)
Frei (und höflicher) übersetzt: Wenn du Mist baust, dann bau wenigstens dermaßen großen Mist, dass die Leute sich fragen, wie du es fertiggebracht hast.
Man könnte sich in zynischen Humor flüchten, und vermuten: Merkel weiß womöglich, dass sie Mist gebaut hat, also will sie wenigstens Mist von historischer Dimension bauen.
Ein großes Wort
Das Verhalten der subalternen Merkelmöglichmacher kann ich durchaus verstehen – obwohl, »verstehen« ist ein großes Wort, sagen wir genauer: ich kann es nachvollziehen. Es ist ein ganz bestimmter Typus von Mensch, der heute das sagt und morgen das Gegenteil, und derart auch im trüben Wasser zuverlässig nach oben schwimmt. Solche hat es immer gegeben und solche wird es immer geben, und derzeit unterstützen sie eben Iran-Deals und UN-Migrationspakt und Zensurgesetze.
Ich weiß nicht, wovon Merkel angetrieben ist, und es ist mir auch egal, doch um das Land und die Leute, um die souveräne Demokratie und den geordneten Rechtsstaat, um die wäre es doch schade!
Die militärische Taktik der »verbrannten Erde« (»scorched earth«) ist nach den Genfer Konventionen geächtet. Der von Merkel angerichtete Schaden für Deutschland wird von der UN angetan aufgenommen. Es brauchte neun Monate, die brennenden Ölquellen von Kuwait zu löschen (siehe deutschlandfunk.de, 6.11.2016) und die Folgen der brennenden Ölquellen waren noch viele Jahre später zu sehen (auch aus dem Weltall, siehe nasa.gov), doch inzwischen erobern Sand und Erde sich die einst brennenden Gebiete wieder zurück. Die Schäden, welche Merkel im Land hinterlässt, werden noch Jahrzehnte und manche sagen noch Jahrhunderte spürbar sein – es bleibt nur eins: zu wünschen, dass sie auch wirklich bald aufhört, dass sie endlich auch wirklich zurücktritt. Merkel macht nicht nur viel kaputt, sie stellt auch sicher, dass es möglichst lange nach ihr nicht auf einfache Art besser wird.
Ich weiß nicht, was Merkel motiviert, und ich habe Angst davor, es herauszufinden.
Nachtrag (10.12.2018, Nachmittag): Merkel hat nun angedeutet, was sie treibt. Sie benutzte, verbatim (siehe @RegSprecher, 10.12.2018) die Worte »den Planeten besser machen«. Klar, politisches Denken in wirklich großer Größe ist in der Geschichte noch nie schiefgegangen, und der Kommunismus ist bloß daran gescheitert, dass er nicht auf einen Schlag den gesamten Planeten in Angriff nehmen konnte. (Verzeihen Sie den Sarkasmus!) – Die realitätsfremde Vision der ehemaligen FDJ-Sekretärin (und eben auch all der Diktatoren und »Israelkritiker« in der UN) als universelle Vision für den Planeten? Der Himmel, dessen Teil eben auch dieser kleine Planet ist, stehe uns allen bei.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Roland Tichy (Herausgeber), Der UN-Migrationspakt und seine Auswirkungen.
Mit Beiträgen von Norbert Häring, Krisztina Koenen, Tomas Spahn, Christopher Walter und Alexander Wendt